Zwei Tore und noch mehr

Gesetzt in der Fürther Abwehr: Warum Damian Michalski endlich wieder aufblüht

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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30.9.2023, 11:00 Uhr
Der Erfolgsmacher: Damian Michalski schoss zuletzt zwei sehr wichtige Tore fürs Kleeblatt.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Melanie Zink Der Erfolgsmacher: Damian Michalski schoss zuletzt zwei sehr wichtige Tore fürs Kleeblatt.

Damian Michalski hat Großes vor. Schon kurz nach seinem Wechsel nach Fürth im vergangenen Sommer machte der damals 24 Jahre junge Innenverteidiger keinen Hehl aus seinen Plänen. "Ich wollte den nächsten Schritt in meiner Karriere wagen", sagte Michalski im September 2022. Da hatte das Kleeblatt für ihn gerade 500.000 Euro an den polnischen Erstligisten Wisla Plock überwiesen, um sich diesen physisch starken und kopfballgefährlichen Spieler zu sichern.

Die Spielvereinigung sei ein "Verein, bei dem ich mich zeigen kann", das Engagement in Fürth, betonte der Neue direkt in seinem ersten Interview, soll aber nicht der letzte Schritt auf der Karriereleiter sein. Ein paar Monate und viele starke Auftritte dachte mancher schon daran, dass Damian Michalski diesen vielzitierten nächsten Schritt bereits machen könnte - doch stattdessen fiel er von der Leiter und in ein größeres Tief. Spätestens nach seinem Mittelfußbruch im Frühjahr 2023 war klar, dass es noch ein bisschen länger dauern würde mit dem persönlichen Aufstieg.

SpVgg Greuther Fürth: Zorniger lobt Michalski

Doch inzwischen macht Michalski auf seinem Weg nach oben wieder Fortschritte. Im Derby und gegen den KSC überzeugte er als resoluter Zweikämpfer und zweifacher Torschütze, der aufgrund seiner starken Leistungen natürlich auch am Sonntag (13.30 Uhr) in Elversberg gesetzt ist. Als sein Trainer auf der Pressekonferenz vor dem Spiel auf Michalski angesprochen wurde, da lobte er diesen ausdrücklich. Der Pole gebe dem Kleeblatt "eine hohe Gefahr bei Standards, er hilft uns aber auch in der Defensive bei Standards".

Zudem freut sich Alexander Zorniger darüber, dass Michalski nicht aufregend, dafür aber sehr solide spielt. "Im Moment finde ich es okay, dass er weitgehend fehlerfrei spielt", sagt er. "Das hat er über einen längeren Zeitraum nicht geschafft, was an ihm genagt hat." Für die Entwicklung seines Innenverteidigers macht Zorniger auch eine veränderte Haltung verantwortlich. "Gefühlt ist es ihm ab dem Zeitpunkt, an dem er seine Erwartungen heruntergeschraubt und sich auf seine Leistung konzentriert hat, wieder leichter gefallen", lobt der 55-Jährige. "Dass ein Spieler wie Damian gegen den KSC über elf Kilometer läuft, zeigt, dass auch er über seine Grenzen gegangen ist."

Gideon Jung muss weiter zuschauen

Leidtragender ist derzeit Gideon Jung, der vermeintliche Abwehrchef, der zuletzt zweimal auf der Bank saß. Der erfahrene Verteidiger ist natürlich enttäuscht, lässt sich das aber nicht weiter anmerken. "Er wirkt sehr konzentriert im Training, so wie immer", lobt Zorniger - dem auch gefällt, wie sich Oussama Haddadi einbringt. Der ist ja tunesischer Nationalspieler, in Fürth derzeit aber ebenfalls nur Ersatz. Jung und Haddadi "machen das richtig gut, die sind dran, weil sie sehen: Leistung abrufen und im richtigen Zeitpunkt wiederholen, das hilft dir ungemein", lobt ihr Trainer. "Der Zeitpunkt wird für alle wieder kommen."

Wer an dieser These zweifelt, muss nur bei Damian Michalski nachfragen.

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