Die frühe Führung fürs Kleeblatt: Noel Futkeu drückte eine Hereingabe von Roberto Massimo zum 1:0 über die Linie.
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Die frühe Führung fürs Kleeblatt: Noel Futkeu drückte eine Hereingabe von Roberto Massimo zum 1:0 über die Linie.

1:1 im Ronhof

Futkeus Tor reicht nicht: Kleeblatt holt einen Punkt gegen den Tabellenzweiten Köln

Wieviel sich in drei Jahren doch verändern kann. Als der 1. FC Köln zum letzten Mal im Fürther Ronhof vorbeischaute, da tat er das als eine der Überraschungsmannschaften der Bundesliga. Das 1:1 beim Aufsteiger (und späteren Absteiger) war für den Effzeh ein kleiner Rückschlag. Am Ende der Saison 2021/2022 zog die Mannschaft von Steffen Baumgart trotzdem in die Conference League ein, wo OGC Nizza und Partizan Belgrad aber doch zu gut waren. Danach ging es steil bergab.

Als die Kölner am Freitagabend wieder in den Ronhof kamen, da taten sie das Zweitligist, der dem Wiederaufstieg jedoch mit großen Schritten entgegenstrebt. Beim 1:1 (1:1) tat sich der Favorit gegen sehr spielfreudige und leidenschaftliche Fürther jedoch sehr schwer - und musste am Ende glücklich sein, einen Punkt mitzunehmen.

Drei Wechsel in der Startelf der SpVgg Greuther Fürth

Nach dem ernüchternden Auftritt beim 0:1 in Darmstadt baute Jan Siewert seine Mannschaft auf drei Positionen um. Roberto Massimo begann anstelle des erkrankten Simon Asta auf der rechten „Schiene“, der seit dem Derby verletzte Julian Green übernahm wieder die Rolle des Taktgebers im zentralen Mittelfeld, Kapitän Branimir Hrgota verdrängte nach seiner Gelbsperre Dennis Srbeny auf die Bank.

Die ersten gefährlichen Aktionen erspielten sich dann die Kölner. In der neunten Minute verpasste Imad Rondic eine Hereingabe von Leart Pacarada nur knapp, in der zehnten Minute schoss der Angreifer nach Flanke des Ex-Fürthers Tim Lemperle freistehend knapp über die Latte. Was dem FC misslang, gelang dem Kleeblatt auf der anderen Seite: Massimo ließ Florian Kainz ins leere grätschen und fand in der Mitte Noel Futkeu, der den Ball zum 1:0 über die Linie grätschte (12.).

Es war eine durchaus verdiente Führung, was eine Zahl verdeutliche, die kurz darauf auf der Anzeigetafel aufleuchtete. 64 Prozent Ballbesitz wies die Statistik in der Anfangsviertelstunde für die Fürther aus - die danach auch mehr aus ihrer Überlegenheit machten. Hrgotas Distanzschuss fälschte Eric Martel noch zur Ecke ab (20.), Felix Klaus‘ versuchte es innerhalb weniger Sekunden zweimal ohne Glück (21.), Green schoss deutlich drüber (23.) und köpfte dann Marvin Schwäbe aus kurzer Distanz genau in die Arme (27.).

Statt 2:0 stand es wenig später beinahe 1:1. Torhüter Nahuel Noll brachte seine Kollegen mit einem riskanten Ball in Bedrängnis, machte seinen Fehler dann aber wieder gut, indem er den Schuss von Luca Waldschmidt abwehrte (30.). Es sollte bis zur 44. Minute die einzige Chance des Tabellenzweiten blieben, der für einen Aufstiegsfavoriten sehr wenig zeigte und sich gegen die gut verteidigenden Fürther enorm schwertat. Dann aber brachte Noah Loosli den Kölner Julian Pauli im Strafraum mit einer unnötigen Grätsche zu Fall, Waldschmidt verwandelte den Foulelfmeter zum Ausgleich (45.).

Die zweite Hälfte begann dann mit einem Feuerwerk - allerdings nur in und hinter der Gästekurve. Nachdem das Knistern und Zischen vorbei war, versuchten die Kölner mit zwei frischen Offensivkräften, das 1:2 zu erzwingen. Doch die besseren Chancen hatten diesmal die Fürther. Nach einem starken Spielzug grätschte Futkeu ein Zuspiel von Green kläglich vorbei (48.), Hrgotas 2:1 verweigerte der Schiedsrichter wegen Abseits die Anerkennung (51.).

Gegenüber verschaffte sich Lemperle mit einem Rempler gegen Quarshie etwas Platz, verzog dann aber aus guter Position (57.). Vier Minuten später jubelte der Ronhof, wenn auch nur für einen kurzen Moment. Hrgota hatte eine Ecke von Green per Direktabnahme ins Tor befördert - aber auch nur deshalb so viel Platz gehabt, weil Maximilian Dietz seinen Gegenspieler zuvor umgerissen hatte. Auf der anderen Seite hatte der eingewechselte Marc Uth die Kölner Führung auf dem Fuß, Nahuel Noll rettete aber mit einem starken Reflex (63.).

Es ging jetzt munter hin und her, beide Mannschaften spielten auf Sieg. Nach einem starken Zuspiel von Itter hätte Futkeu sein zweites Tor machen müssen, vergab aber erneut (68.) - und hatte direkt danach Feierabend. In der 75. Minute scheiterte auch der eingewechselte Jomaine Consbruch an Schwäbe, in der 78. drosch Kölns Ljubicic den Ball nur knapp über die Latte. Die knapp 15.300 Zuschauer erlebten einen sehr spannenden und abwechslungsreichen Fußballabend, an dem Damian Downs fünf Minuten vor Schluss nur den Pfosten des Fürther Tores traf.

Offensiv gelang dem Kleeblatt in der Schlussphase kaum mehr etwas. In der Nachspielzeit vergab Dennis Srbeny mit der letzten Aktion das 2:1. Als der Schiedsrichter um 20.24 Uhr abpfiff, mussten sich die Weiß-Grünen ärgern. Ein Sieg gegen den Aufstiegskandidaten wäre möglich gewesen - und angesichts des überraschenden Braunschweiger Erfolges beim HSV auch sehr wichtig.

Fürth: Noll; Loosli (79. Jung), Quarshie, Itter - Massimo (87. Meyerhöfer), Dietz, Green (87. Srbeny), John - Hrgota, Klaus - Futkeu (69. Consbruch).

Köln: Schwäbe; Schmied, Martel, Pauli (68. Olesen) - Thielmann, Kainz (46. Ljubicic), Huseinbasic, Pacarada - Waldschmidt (62. Uth) - Rondic (46. Downs), Lemperle.

Schiedsrichter: Alt (Heusweiler). - Zuschauer: 15.294. - Tore: 1:0 Futkeu (12.), 1:1 Waldschmidt (44., Foulelfmeter). - Gelbe Karten: Dietz / Schmied, Kainz, Lemperle, Huseinbasic, Uth, Ljubicic.

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