
1:1 am Samstag
Futkeu trifft früh: Kleeblatt holt einen Punkt gegen den auswärtsstarken 1. FC Magdeburg
Der Samstag begann traurig und schön zugleich. Eine Viertelstunde vor dem Heimspiel gegen Magdeburg betrat ein Mann den Ronhof, der in diesem Stadion und mit dem Kleeblatt sehr viel erlebt hat. Der gebürtige Fürther Edgar Prib ist in Fürth Profi geworden, hat seinen Verein zum Derbysieg geschossen und ist ein halbes Jahr später in die Bundesliga aufgestiegen. Vor eineinhalb Jahren ist Prib heimgekommen und hat die Talente in der U23 an die Hand genommen. Doch zuletzt sendete ihm sein Körper klare Signale, dass es an der Zeit ist, mit dem Fußballspielen aufzuhören.
Sein Herzensverein wollte ihm für den Abschied vom Profifußball die größtmögliche Bühne bieten. Nach warmen Worten von Geschäftsführer und Sportdirektor ergriff Prib vor der Nordtribüne selbst das Mikrofon, schwärmte, immer wieder unterbrochen von lautem Applaus, von seiner Spielvereinigung - und ging dann unter Standing Ovations ein letztes Mal vom Platz. Von der Tribüne aus sah er dann ein schönes Fußballspiel, in dem das Kleeblatt früh in Führung ging, in der zweiten Hälfte aber immer passiver wurde und am Ende mit dem 1:1 sehr glücklich sein konnte.
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Seine zuletzt so erfolgreiche Mannschaft musste Jan Siewert auf dem Platz und auf der Bank umbauen. Marco John fehlte krank, weshalb Niko Gießelmann mal wieder auf der linken Außenbahn beginnen durfte, Jomaine Consbruch ersetzte erwartungsgemäß den gesperrten Felix Klaus. Neben dem am Innenband verletzten Sacha Bansé meldeten sich auch Nahuel Noll und Marco Meyerhöfer weiterhin angeschlagen ab, sodass die Bank doch sehr ausgedünnt und jung war.
Nach sechs Minuten hätten die 2000 Gästefans beinahe zum ersten Mal gejubelt. Einen vermeintlich ungefährlichen Schuss von Lubambo Musonda ließ Noll-Vertreter Lennart Grill nach vorne abprallen, doch Noah Loosli verhinderte mit einer weiteren "Monstergrätsche" vor dem einschussbereiten Martijn Kaars das frühe 0:1. Auf der anderen Seite eroberte Consbruch den Ball und legte ab für Julian Green, dessen Schuss jedoch zu zentral geriet (13.). Dann aber belohnten sich die Fürther für eine gute Anfangsphase: Luca Itter schickte Green, der den Ball stark mitnahm und in der Mitte Noel Futkeu fand, der zum 1:0 traf (17.).
Die Freude hielt aber nur kurz. Baris Atik legte sich eine Hereingabe von Livan Burcu selbst mit dem Kopf vor, Simon Asta wusste kurz nicht, wo der Ball ist und gab Atik so die Innenbahn zum Abschluss frei. Einen präzisen Schlenzer später stand es schon wieder 1:1 (20.). Kurz darauf versuchte es Consbruch selbst, traf den Ball aber nicht richtig. Gegen die spielfreudigen Magdeburger mussten die Fürther danach sehr viel arbeiten, hielten ihren Gegner aber weitgehend vom eigenen Tor fern. Nachdem auch die Gäste gut verteidigten, ging es mit einem Unentschieden in die Pause.
Nach Wiederanpfiff war den Magdeburgern anzumerken, dass sie mit einem Sieg an die Tabellenspitze springen können. Der Aufstiegskandidat begann sehr druckvoll und kam nach einem Fehlpass von Loosli auch zur ersten Chance. Daniel Heber zwang Grill zu einer Flugeinlage (48.), auch in den Minuten danach kamen die Fürther kaum aus ihrer eigenen Hälfte heraus. Als sie es doch mal schafften, da wurde es direkt gefährlich: Asta schoss nach Flanke von Gießelmann aber deutlich vorbei (57.).
Wie schwer sich das Kleeblatt diesmal offensiv tat, sah man an einer Statistik: Erst in der 65. Minute holte Asta die erste Ecke heraus, nach der Joshua Quarshie den Ball deutlich über das Tor drosch. Eine knappe Viertelstunde vor Schluss geschah etwas sehr Seltenes: Branimir Hrgota musste sehr frühzeitig Feierabend machen - was man angesichts der drohenden Gelbsperre und des Derbys kommende Woche verstehen konnte. Die 12.930 Zuschauer sahen kurz darauf einen Fürther Freistoß in guter Position, den Green aber einige Meter zu hoch ansetzte (75.).
Ansonsten spielten nur die Magdeburger, die es auch immer wieder mit Schüssen versuchten, das Ziel aber stets verfehlten. Die beste Chance hatte Torjäger Kaars, der den Ball aber knapp über die Latte des Fürther Tores spitzelte (81.). Auch danach versuchten die Gäste nochmal alles, doch mit vereinten Kräften und der Unterstützung von den Rängen brachte das Kleeblatt das 1:1 ins Ziel. Es war ein gewonnener Punkt.
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