3:1 in Kufstein

Futkeu trifft doppelt: Kleeblatt gewinnt vorletztes Testspiel gegen FC St. Pauli

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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19.7.2024, 21:06 Uhr
Das 2:0 fürs Kleeblatt: Noel Futkeu eroberte erst den Ball und traf dann

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Das 2:0 fürs Kleeblatt: Noel Futkeu eroberte erst den Ball und traf dann

Am 3. Februar 2024 trennten sich die Wege. Mit zwei Siegen zum Rückrundenauftakt war das Kleeblatt sehr gut aus der Winterpause gekommen und durfte deshalb als Tabellenzweiter zum Spitzenspiel ans Hamburger Millerntor fahren. Dort hielten die Fürther beim Spitzenreiter FC St. Pauli sogar gut mit, holten ein 0:2 auf - verloren dann aber doch mit 2:3.

Was man damals noch nicht wusste: Es war der Beginn einer monatelangen Talfahrt. Aus den acht Spielen danach holte das Kleeblatt nur noch einen Sieg, während der FCSP der Bundesliga weiterhin mit großen Schritten entgegenstrebte und im Mai auch den Aufstieg feiern durfte. Am Freitagabend trafen sich beide Vereine in Kufstein erstmals wieder zu einem Testspiel über viermal 30 Minuten - diesmal gewann aber die Spielvereinigung mit 3:1.

SpVgg Greuther Fürth mit bestmöglicher Aufstellung

Eine Stunde vor Spielbeginn gab es erst einmal ein großes Wiedersehen. Robert Wagner kam im braunen T-Shirt strahlend ins Grenzlandstadion und begrüßte viele seiner ehemaligen Fürther Kollegen herzlich. Den Platz des 21-Jährigen, der sich in der vergangenen Saison auf der Sechs unverzichtbar gemacht hatte, nahm beim Kleeblatt derweil Wagners designierter Nachfolger Philipp Müller ein - ansonsten war es eine erwartbare Aufstellung, die so auch in zwei Wochen auf dem Platz stehen wird.

In der fünften Minute hätte die Spielvereinigung bereits führen können. Nach einem Freistoß kam Abwehrchef Gideon Jung frei vor dem Tor zum Abschluss, brachte den Ball aber nicht im Netz unter. Abgesehen von einem Abschluss des Ex-Fürthers Wagner wurde der Aufsteiger im ersten Viertel nie gefährlich, ein Klassenunterschied war nicht zu erkennen.

Das lag natürlich auch daran, dass die Hamburger zwei Wochen später in die Vorbereitung eingestiegen sind und auf wichtige Spieler verzichten mussten - dennoch war es ein Fürther Auftritt, der Mut machte. In der 25. Minute hätte Dennis Srbeny seine Mannschaft belohnen können, scheiterte aber frei im Sechzehner am Hamburger Torhüter Ben Voll.

Wenige Augenblicke vor Ende des ersten Viertels jubelte das Kleeblatt dann aber: Branimir Hrgota verschaffte sich mit einer starken Bewegung im Mittelfeld etwas Platz und schickte "Schienenspieler" Roberto Massimo. Der zog auf der linken Seite einen starken Sprint an und traf frei vor dem Tor mit dem Außenrist zum 1:0 fürs Kleeblatt.

In der 35. Minute durfte sich Nahuel Noll bei einem Abschluss von Scott Banks erstmals auszeichnen, acht Minuten später erhöhte das Kleeblatt auf 2:0. Mit einem Tor, das einem Pressing-Fan wie Alexander Zorniger sehr gut gefallen haben dürfte. Noel Futkeu lief St. Paulis David Nemeth im Vollsprint an, spitzelte ihm dem Ball vom Fuß und in den Lauf des durchstartenden Branimir Hrgota. Der liefs aufs Tor zu und legte im richtigen Moment quer auf den mitgelaufenen Futkeu. Es war der sechste Treffer des Neuzugangs im sechsten Testspiel.

Weitere zehn Minuten später hätte das Kleeblatt beinahe auf 3:0 erhöht. Nach einer schönen Kombination schickte Meyerhöfer Futkeu in Richtung Tor - diesmal aber scheiterte der junge Angreifer an Ben Voll. Kurz darauf hatte auch Massimo die Chance auf den zweiten Treffer, sein Kopfball nach einem Eckball landete aber nur am Innenpfosten. Auf der anderen Seite ließen die Fürther nichts mehr zu, sodass sie nach 60 Minuten mit 2:0 führten.

Zum dritten Viertel wechselte das Kleeblatt viermal, unter anderem durfte sich Probetorhüter Moritz Schulze beweisen. In der 65. Minute erhöhten die Fürther dann auf 3:0: Der ebenfalls eingewechselte Niko Gießelmann schickte Hrgota, der von links perfekt auf Futkeu spielte. Der treffsicherste Angreifer der Vorbereitung verschaffte sich vor dem Tor mit etwas Körperkontakt Platz und blieb dann cool.

Nach einigen weiteren Wechseln und einem gefährlichen Kopfball von Hauke Wahl verkürzte der FCSP in der 79. Minute: Adam Dzwigala wollte den Ball nach einem zu weit geratenen Freistoß in die Mitte zurücklegen, traf aber perfekt ins lange Eck. Viel mehr passierte bis zum Ende des dritten Viertels nicht - nach dem das Kleeblatt seinen Altersschnitt nochmal deutlich senkte.

In der letzten halben Stunde durften sich die Eigengewächse Raphael Adiele, Lukas Näpflein und Nico Grimbs genauso wie der zweite Probe-Torhüter Luis Klatte zeigen, dem Fürther Spiel war nun aber anzumerken, dass Erfahrung und Struktur fehlten. Torchancen erspielten sich jungen Fürther in der ungewohnten Besetzung keine, den gefährlichsten Abschluss hatte Kerim Calhanoglu kurz vor Schluss per Freistoß.

Wenige Augenblicke später pfiff der Schiedsrichter an diesem langen Freitagabend ein letztes Mal - und besiegelte den Sieg des Kleeblatts, das damit in der Vorbereitung weiter ungeschlagen bleibt.

Fürth: Noll (61. Schulze, 91. Klatte); Meyerhöfer (91. Adiele), Jung (76. Michalski), Itter (61. Gießelmann) - Asta (61. Mhamdi), Müller (61. Münz), Green (91. Näpflein), Massimo (76. Wagner) - Hrgota (91. Calhanoglu) - Srbeny (76. Popp), Futkeu (91. Grimbs).

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