Samstag im Ronhof

Es bleibt kompliziert: Kleeblatt geht mit Personalsorgen ins Spiel gegen Darmstadt

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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1.11.2024, 16:11 Uhr
Schwierige Zeiten: Leonhard Haas muss seine Mannschaft gegen Darmstadt wieder umbauen.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Schwierige Zeiten: Leonhard Haas muss seine Mannschaft gegen Darmstadt wieder umbauen.

Wie sich die Zeiten doch gleichen. Im September 2007 hat Leonhard Haas beim 2:0 gegen Alemannia Aachen sein erstes Spiel im Ronhof gemacht, wegen einiger Verletzungen kamen in der Premieren-Saison nur acht weitere Einsätze hinzu. Doch nach einem komplizierten ersten Jahr entwickelte sich der junge Mittelfeldspieler zu einem wichtigen Bestandteil einer erfolgreichen Fürther Mannschaft, die jede Runde wieder ans Tor zur Bundesliga klopfte.

"Wir haben es immer wieder ganz knapp nicht geschafft, den Aufstieg zu realisieren", erinnerte sich Haas am Freitag - einen Tag vor seinem ersten Heimspiel als Trainer des Kleeblatts. "Es war eine erfolgreiche Zeit, ich habe eine Verbindung gespürt", sagte der 42-Jährige. "Wir waren oft der Underdog in der Liga, der nicht die extremsten Mittel hat. Das ist ja ein Stück weit immer noch so, wenn man den Gesamtkontext der Liga betrachtet."

SpVgg Greuther Fürth: Leo Haas plädiert für "ein bisschen Demut"

Deshalb hielt der neue Trainer am Feiertag auch ein kleines Plädoyer für etwas mehr Entspanntheit in angespannten Tagen. "Ich weiß: Mit den Erfolgen, mit den Aufstiegen, schwebt man vielleicht mal in einer Sphäre, dass man sagt, man muss immer oben mitspielen", betonte der Trainer. Nicht nur der SV Darmstadt, Gegner am Samstag um 13 Uhr und in der Tabelle drei Punkte hinter dem Kleeblatt, zeige ja gut, wie schwierig es ist, sich nach einem Jahr in der Bundesliga eine Etage tiefer zu behaupten.

"Ein bisschen Demut würde uns allen gut zu Gesicht stehen", sagte Haas deshalb vor seiner Heim-Premiere - wohlwissend, dass das Pokal-Aus nur wenige Tage nach der Derby-Schmach viele Fans nachhaltig enttäuscht und verärgert hat. Am Dienstag in Regensburg wurden die Spieler nach dem Abpfiff mit einem gellenden Pfeifkonzert empfangen, was natürlich auch der Trainer mitbekommen hat.

"Das kann keiner ausblenden, egal ob erfahren oder unerfahren", betonte Leo Haas. "Es tut den Spielern weh." Man müsse "immer den Kontext betrachten. Die Mannschaft kommt aus keiner so leichten Situation mit der Derby-Niederlage." Der Trainer wünscht sich, dass in Fürth "wieder eine Gemeinschaft und eine Verbindung zu den Fans, die über das Ergebnis hinweggeht" entsteht.

Personelle Fragen in Fürth: Sind Gideon Jung und Maximilian Dietz fit?

Dabei würde ein Erfolg gegen den Tabellennachbarn aus Darmstadt enorm helfen. Doch die Lage in Fürth ist dieser Tage sehr kompliziert. Neben Jomaine Consbruch, der weiterhin ausfällt, sind auch andere Spieler fraglich. Bei Außenbahnspieler Roberto Massimo, der bislang in jedem Spiel auf dem Platz stand, wird es aufgrund von Oberschenkelproblemen "sehr eng", so Haas. Ob die zuletzt angeschlagenen Innenverteidiger Gideon Jung und Maximilian Dietz spielen können, "muss man schauen", die Entscheidung fällt womöglich erst beim Aufwärmen.

Zudem kränkeln mit Damian Michalski und Noel Futkeu zwei zuletzt formstarke Spieler, deren Ausfall schwer wiegen würde. Auch, weil sich die Alternativen in der zweiten Reihe zuletzt nicht wirklich aufdrängten. Vor allem im Angriff. Die Aufgabe wird also eine noch größere als ohnehin schon.

Doch Leo Haas versuchte am Freitag, trotz aller Widrigkeiten und Probleme Optimismus zu verbreiten. "Wir werden mit elf Spielern spielen, die auf jeden Fall Bock auf das Spiel haben werden", sagte er. "Mit einer Mannschaft, die unbedingt will, die den Fans zeigen will, dass sie bereit ist, alles zu geben. Das kann ich garantieren."

Fürth: Noll; Meyerhöfer, Michalski, Itter, Gießelmann – Asta, Bansé, Green, Motika – Hrgota, Futkeu.

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