Tabellenführer kommt

„Dinge realistisch einschätzen“: Was Zorniger vor dem Fürther Heimspiel gegen Düsseldorf bewegt

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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26.9.2024, 15:37 Uhr
"Aus der Erfahrung aus dem letzten Frühjahr wollen wir noch klarer eingreifen": Alexander Zorniger beim Training.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink "Aus der Erfahrung aus dem letzten Frühjahr wollen wir noch klarer eingreifen": Alexander Zorniger beim Training.

Alexander Zorniger liest alles. Der Trainer des Kleeblatts ist keiner, der den Pressespiegel ungelesen in den Papierkorb befördert. Es interessiert ihn, was die Journalisten über ihn und seine Mannschaft schreiben, wie sie Dinge analysieren und welche Schlüsse sie daraus ziehen. Manchmal ärgert sich Zorniger bei der Lektüre. Zum Beispiel in dieser Woche.

Die Spielvereinigung hat ja zuletzt glücklich 0:0 gegen Elversberg gespielt und verdient 0:2 in Braunschweig verloren. Vor allem am vergangenen Samstag war der Trainer sehr enttäuscht und hat diese Enttäuschung auch öffentlich deutlich kundgetan. Was zum Beispiel diese Redaktion zuletzt geschrieben hat, gefiel dem 56-Jährigen allerdings nicht.

SpVgg Greuther Fürth: "Wir haben sie halt nicht gekriegt"

Die Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Tabellenführer Fortuna Düsseldorf am Freitagabend (18.30 Uhr) nutzte der Trainer deshalb, um die Dinge aus seiner Sicht geradezurücken. Er habe "irgendwo" von der defensiven Anfälligkeit, die sich unter anderem statistisch belegen lässt, gehört, "wir sind aber halt an Nummer drei der bekommenen Tore", betonte Zorniger, der auch die Expected-Goals-Statistik nicht zählen lassen wollte. "Wir haben sie halt nicht gekriegt."

Insgesamt, findet der Trainer, "laufen so viele Dinge gut", auch wenn sich seine Mannschaft erst einmal finden müsse. "Das geht nicht von heute auf morgen. Wir hätten es alle gern. Das kann ich dann auch artikulieren in einem mehr oder weniger qualifizierten Medium, aber das bringt dich halt nicht weiter." Es gehe darum, "die Dinge realistisch einzuschätzen".

Dazu gehört für Alexander Zorniger unter anderem das Interesse der Fans. Knapp 12.500 erwartet das Kleeblatt am Freitag zum Kärwa-Vorspiel. "Wenn ich die Zuschauerzahlen höre, dann weiß ich auch, dass ein ganz großer Teil das nüchtern sieht", sagte der Trainer. "Die regen sich auf, wenn wir so ein Spiel machen, aber die sehen es nicht so sehr populistisch."

Diese Fans möchte Zorniger am Freitag wieder glücklich machen. "Wir wollen gerade stabilisieren. Zum Stabilisieren gehört es, dass du vielleicht auch mal wieder einen Set-Back (Rückschlag) hast", betonte er. "Aus der Erfahrung aus dem letzten Frühjahr wollen wir noch klarer eingreifen." Wie dieser Eingriff aussieht, ob er auch personelle Änderungen nach sich zieht, blieb am Donnerstag offen.

Kehren Marco Meyerhöfer und Luca Itter zurück in die Startelf?

Die zuletzt verletzten Marco Meyerhöfer und Luca Itter haben die Woche über wieder trainiert, Simon Asta dagegen nicht. "Wenn die Jungs zurückkommen, werden sie auch wieder ins Team kommen. Ob beide, wird man sehen", sagte Zorniger. Seine Mannschaft müsse "mutiger in die jeweiligen Situationen gehen und mehr Risiko reinbringen" - damit der Freitagabend ein schöner wird. Damit die Menschen am Wochenende glücklich auf die Kärwa gehen können. Und damit die Zeitungs-Lektüre demnächst wieder angenehmer wird.

Fürth: Noll; Dietz, Jung, Itter - Meyerhöfer, Bansé, Green, Massimo - Hrgota - Srbeny, Futkeu.

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