Samstag in der Hauptstadt
Aggressiv zum Erfolg: Das Kleeblatt will die unruhige Hertha weiter stressen
24.8.2023, 12:30 UhrDie Unruhe in Berlin will Alexander Zorniger am liebsten bis Samstagnachmittag von seiner Mannschaft fernhalten. Hertha BSC hat ja die ersten drei Spiele nach dem Abstieg aus der Bundesliga allesamt verloren und dabei kein einziges Tor geschossen, weshalb der Hauptstadtklub das Kleeblatt am Samstag (13 Uhr/Sky) mit null Punkten und 0:5 Toren als Tabellenletzter empfängt. Doch der erfahrene Trainer weiß, wie gefährlich eine solche Ausgangssituation ist, noch dazu bei einem stolzen Verein wie der Hertha.
"Berlin und Hertha hört sich nach erster Liga an", betont Zorniger. "Deswegen ist es uns auch relativ egal, wie es tabellarisch gerade aussieht." Auswärts haben die Berliner zudem in Düsseldorf und beim HSV verloren - bei Mannschaften also, gegen die man gut verlieren kann. Schwerer wog da schon das 0:1 gegen Aufsteiger Wehen-Wiesbaden. Dennoch findet Alexander Zorniger, dass "die Hertha im eigenen Haus immer der Favorit sein muss. Wenn das mal nicht mehr so ist, dann wird der ehemalige Big-City-Club ein richtiges Problem mit seinen Fans bekommen."
SpVgg Greuther Fürth: Zorniger unzufrieden im Training
Die halten ihrem seit Jahren strauchelnden Verein weiterhin die Treue, auch gegen Wiesbaden kamen über 40.000 ins Olympiastadion. Doch diese Masse will Zorniger so früh wie möglich verstummen lassen und dem verunsicherten Gegner ab der ersten Sekunde Probleme bereiten. "Ich erwarte, dass wir unsere Spielweise hochgradig aggressiv auf den Platz bringen, damit wir der Hertha klar machen, dass bei ihr gerade nicht alles 100-prozentig optimal läuft", fordert der Trainer. "Der Schlüssel wird definitiv sein, wie aggressiv und wie gut ich in der Verbindung aller Mannschaftsteile gegen den Ball spiele."
Am Mittwoch war Zorniger im Training sichtlich unzufrieden, weil ihm diese Aggressivität der Offensive fehlte. Es gehe noch immer darum, die Spielweise "zu 100 Prozent zu akzeptieren", so der Trainer. "Womöglich ist es auch die jahrelange sportliche Sozialisation beim einen oder anderen Spieler, der eingebläut bekommen hat, nur nicht zu viele Körner gegen den Ball zu verschwenden." Es sei "eine Kunst, das jedes Mal wieder abzurufen und trotzdem dranzubleiben, wenn es schwerer fällt".
Die Unzufriedenheit im Training galt auch Dennis Srbeny, der in der vermeintlichen Startelf neben Tim Lemperle stürmte - und Armindo Sieb verdrängen könnte. Zudem hänge "die Aggressivität unseres Spiels ganz wesentlich vom Schienenverhalten", also der Spielweise der Außenverteidiger ("Schienenspieler") ab, die zuletzt eher zurückhaltend agierten. Offensiv müsse das Kleeblatt darüberhinaus an der "Qualität unserer Schüsse und dem Zeitpunkt, wann wir welchen Schuss nehmen" arbeiten, fordert Zorniger. In den letzten drei Spielen schossen die Fürther ja nur noch zwei Tore - in der Hauptstadt soll die Offensive wieder für mehr Unruhe beim Gegner sorgen.
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