Zuschauer sind erlaubt

Mythos Eckental: Das 25. ATP-Turnier startet

Katharina Taubeneder

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29.10.2021, 06:00 Uhr
Kommt auch 2021 wieder nach Eckental: Maximilian Marterer aus Stein bei Nürnberg, hier bei seinem Sieg im House of Sports im Jahr 2017.

© Klaus-Dieter Schreiter, NN Kommt auch 2021 wieder nach Eckental: Maximilian Marterer aus Stein bei Nürnberg, hier bei seinem Sieg im House of Sports im Jahr 2017.

Seit einem Vierteljahrhundert treffen sich Spitzenspieler aus der Tennis-Szene im beschaulichen Eckental im Landkreis Erlangen-Höchstadt. Das Turnier ist längst ein Mythos. Das kleinste im großen ATP-Zirkus. Immer klamm, immer auf der Kippe. Und nun doch schon 25 Jahre alt.

Ein Glücksfall für die Tennis-Szene

Dass es trotz aller Unwägbarkeiten weitergehen würde, hätte Initiator Markus Giegold bei der erste Ausgabe wohl auch nicht gedacht. Die Voraussetzungen für ein ATP-Turnier in der 2000-Einwohner-Gemeinde Brand waren von Beginn an mies. Die Halle war zu niedrig, es gab kaum Infrastruktur, kaum Hotels, für die Spieler war außer der Halle nichts geboten. "Da wird keiner kommen", meinte ein Vertreter der Spielervereinigung "Association of Tennis Professionals". Wie sollte er sich täuschen.

Denn Markus Giegold gab nicht auf. "Ich habe generell Probleme mit einem Nein", beschrieb sich der Eckental-Macher einmal selbst. Für die fränkische Tennisszene war das ein Glücksfall. Giegold schuf ein einmaliges Turnier. Gerade die Spieler kommen seit Jahren sehr gerne nach Eckental. Sie mögen das familiäre Flair, die kurzen Wege, die Ruhe, die Herzlichkeit der Ehrenamtlichen - und auch den Teppichboden, den es so kaum noch gibt und für den die Eckentaler jahrelang eine Ausnahmegenehmigung hatten.

Das House of Sports, in dessen Tennishalle das Turnier stattfindet, ist sowieso nicht wiederzuerkennen. Mittlerweile ist es ein modernes Fitness- und Gesundheitszentrum. Dessen Annehmlichkeiten genießen die Spieler normalerweise. Zum Mythos Eckental gehören auch die Geschichten von Fitnessstudiobesuchern, die plötzlich neben Dustin Brown in der Saune saßen.

Rund um das Turnier hat sich eine starke Gemeinschaft entwickelt, bei den Ehrenamtlichen gibt es seit Jahren "Tennis-Ferien", keine Herbstferien mehr. 350 Helfer sind auch diesmal wieder dabei. Ohne sie wäre das Turnier nicht zu stemmen, das wissen Markus Giegold und Marcus Slany, der 2008 die Turnierleitung übernommen hat.

"Das Corona-Thema trifft uns extrem"

Trotzdem ist auch 2021 wieder alles ein "dramatischer Kampf", wie Slany sagt. "Das Corona-Thema trifft uns extrem." 2020 hat der ATP-Challenger als Geisterturnier stattgefunden. In diesem Jahr ist zumindest wieder etwas mehr möglich. Die Organisation war trotzdem schwierig, ein Hauptsponsor fehlt weiterhin. Eine große Sause oder Sonderaktionen zur 25. Auflage sind nicht drin. "Wir hatten uns das auch anders vorgestellt, doch wir müssen kostentechnisch massiv auf die Bremse drücken", sagt Slany.

Als Sieger 2020 gingen Sebastian Korda im Einzel sowie Dustin Brown und Antoine Hoang im Doppel hervor. Es waren spannende Spiele. Und auch in diesem Jahr dürfte es spannend werden. Mit Jordan Thompson und Jiri Vesely sind zwei Top-100-Spieler der Weltrangliste gemeldet, dazu kommen deutsche Top-Spieler wie Osca Otte, Mats Moraing, Mischa Zverev und Maximilian Marterer aus Stein. Johannes Härteis aus dem Landkreis Neumarkt geht in der Qualifikation an den Start.

350 Zuschauer und 3G-Regel

350 Zuschauer dürfen auf der Tribüne Platz nehmen, auf der kompletten Anlage gilt Maskenpflicht, außerdem braucht man einen 3G-Nachweis, eine Registrierung der persönlichen Daten entfällt. Zwar sind mittlerweile bei anderen Indoor-Veranstaltungen auch wieder mehr Personen zugelassen, als die Eckentaler aber im September die Genehmigung für ihr Turnier bei den örtlichen Behörden einholen mussten, waren die aktuellen Lockerungen noch nicht in Aussicht. Und so kurzfristig kann man in einer Halle auch nicht mehr als doppelt so viele Zuschauerplätze schaffen als geplant.

Doch aktuell gibt es noch für jeden Turniertag Tickets. Die Qualifikation des mit 44.820 Euro dotierten Challenger-Turniers beginnt am Sonntag, von den 16 Teilnehmern erreichen vier das Hauptfeld. 32 Spieler kämpfen dann von Montag an um den Einzug ins Finale, das am Sonntag, 7. November, stattfindet. Der Mythos lebt weiter.

Spielplan und Tickets unter www.challenger-eckental.de

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