"Wir tun das, weil wir in einer Notlage sind"
Störversuch vereitelt: "Letzte Generation" bei Berlin-Marathon von Polizei weggetragen
24.9.2023, 11:29 UhrEin Störversuch der Klimaschutzgruppe Letzte Generation kurz vor dem Marathon-Start in Berlin ist laut Berliner Polizei vereitelt worden.
Insgesamt acht Menschen gelangten von zwei Seiten auf die Strecke auf der Straße des 17. Juni und verschütteten orange Farbe, wie eine Polizeisprecherin sagte. Sie hätten Banner der Gruppe Letzte Generation dabeigehabt.
Einsatzkräfte schritten demnach ein, bevor sich die Aktivisten ankleben konnten. Die Polizei stelle nun die Personalien fest, die Aktivisten seien zunächst in ihrer Freiheit beschränkt, sagte die Sprecherin weiter. Es werde geprüft, inwieweit sie im Anschluss in Gewahrsam genommen werden können.
"Wir tun das, weil wir in einer Notlage sind. In existenzieller Gefahr!", schrieb die Letzte Generation auf der Plattform X, früher Twitter, zu der Aktion. "Übrigens: Uns tut es genauso leid, den Alltag eines Handwerkers zu unterbrechen wie den langersehnten Wettbewerb einer Läuferin."
Die Gruppe forderte erneut, dass Deutschland ab 2030 auf fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl und Erdgas verzichtet. Die Bundesregierung peilt das Jahr 2045 für eine klimaneutrale Wirtschaft an.
Die Letzte Generation hatte angekündigt, den Marathon unterbrechen zu wollen. Mitglieder der Gruppe protestierten die gesamte Woche über mit Aktionen in Berlin. Die Polizei und Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) hatten ein konsequentes Vorgehen angekündigt.
Die Polizei wollte am Sonntag mit mehr als 1000 Kräften beim Marathon im Einsatz sein. Vor einer Woche besprühten Aktivisten das Brandenburger Tor in der Nähe des Marathon-Ziels mit oranger Farbe.