Taylor muss gehen
Neuer Trainer! Falcons holen einen alten und dennoch jungen Bekannten
28.5.2023, 08:24 UhrAngeblich gibt es Spezialisten, sogenannte „Cleaner“, die dann sauber machen, wenn vor allem die Polizei nicht erfahren soll, dass es schmutzig war. Menschen, die nicht für die Mafia arbeiten, wissen das aus Pulp Fiction. Im Film heißt dieser sogenannte „Cleaner“ The Wolf. Nun wäre es vollkommen übertrieben, die abgelaufene Zweitliga-Saison der Falcons als Tatort zu bezeichnen. Aber ein Bisschen was aufzuräumen gibt es auch hier, weshalb die Nürnberger Basketballer einen Spezialisten geholt haben, einen Spezialisten für Aufstiege.
Im deutschen Zweitliga-Basketball heißt dieser Spezialist Virgil Micheaux Matthews.
Mit Pastore in den Playoffs
Als Spieler ist der 39 Jahre alte US-Amerikaner aus der ProA in die erste Bundesliga aufgestiegen und früher schon mit der SG Ehingen/Urspring von der ProB in die ProA. Bei dem in Deutschland einzigartigen Schulprojekt traf Matthews auf Ralph Junge – den jetzigen Geschäftsführer der Falcons. „Virgil war als Spieler bereits fünf Jahre ein verlängerter Arm für mich auf dem Spielfeld. Sein Talent als zukünftiger Coach war damals schon erkennbar“, ließ Junge ausrichten.
Der Weg des Berufsbasketballers Matthews ist nicht einzigartig im deutschen Profisport, aber doch bemerkenswert. Matthews begann seine Europa-Karriere bei München Basket, wechselte nach Schwelm, nach Ehingen, nach Chemnitz, für eine Saison nach Nürnberg, wieder nach Chemnitz, wo er nach dem Aufstieg auch noch 28 Spiele in der höchsten Spielklasse erlebte. Danach wurde er Assistent von Rodrigo Pastore, einem der progressiveren Trainer der Bundesliga. Zuletzt führten sie die sogenannte Niners in die Playoffs.
Playoffs klar verpasst
„Die beiden Jahre als Assistenztrainer unter Rodrigo Pastore in Chemnitz sind für ihn sicher ein perfekter Einstieg ins Trainerdasein gewesen. Wir dürfen uns auf einen Coach freuen, der für einen attraktiven Spielstil steht und mit seiner Art sowohl bei Spielern als auch Fans beliebt sein wird“, prognostiziert Junge. Man muss in diese Worte nicht viel hineininterpretieren, um Bezüge den jüngsten Trainern der Falcons herzustellen.
Vytas Buzas war bei den Spielern beliebt, weil er jene individuell besser gemacht hat, die sich darauf eingelassen haben. Nur war er bei Schiedsrichtern nicht sehr beliebt und passte mit seiner kompromisslosen Art nicht zum Weg der Falcons. Unter Derrick Taylor, einer Bundesliga-Legende, verbesserte sich die von Verletzungen geplagte Mannschaft dann auch nicht wirklich. Letztlich wurden die Playoffs klar verpasst.
Er weiß, was er zu sagen hat
Auch deshalb wird es wieder einmal einen Umbruch in Nürnberg geben – einen Umbruch mit Matthews als Organisator. Und er weiß natürlich, was von ihm erwartet wird, gerade in Nürnberg: „Ich kenne die Liga, die Stadt und möchte hier viel bewegen. Während meiner zwei Jahre als Assistant Coach in Chemnitz habe ich mich vor allem um die deutschen Spieler gekümmert. Ihnen kommt eine Schlüsselrolle wenn man in dieser Liga bestehen will. Das ist unser Ziel. Dafür möchte ich arbeiten und den Fans und der Stadt erfolgreichen Basketball bieten.“
Fürs Aufräumen sind bei den Falcons weiterhin andere Spezialisten zuständig.
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