70:63 gegen Karlsruhe
Keine Schönheit, aber egal: Die Nürnberg Falcons holen einen enorm wichtigen Sieg im Abstiegskampf
8.12.2024, 15:00 UhrEine Schönheit von einem Basketballspiel hatte Ralph Junge im Vorfeld nicht in Aussicht gestellt. "Das einzige, was zählt, sind jetzt Siege zu holen", sagte der Geschäftsführer und Trainer der Falcons über die Partien bis Weihnachten, das Heimspiel am Samstagabend gegen die PS Karlsruhe Lions unbedingt mit eingeschlossen. Gegen drei direkte Konkurrenten im Abstiegskampf haben Nürnbergs Zweitliga-Basketballer die Chance, "die Basis für eine Vorentscheidung" zu legen, wie es Junge unter der Woche formulierte, "oder dafür zu sorgen, dass wir weiter zittern und kämpfen müssen".
Durch den 70:63 (14:14, 21:15, 20:14, 15:20)-Sieg gegen Karlsruhe sind die Falcons ihrem Ziel immerhin schon einen Schritt nähergekommen. "In unserer Situation geht es nicht darum, wie man gewinnt, sondern dass man gewinnt", stellte Junge anschließend fest.
Bei Karlsruhes Trainer Aleksandar Scepanovic liegen die Nerven früh blank
Besonders ansehnlich war das, was da 2253 Zuschauerinnen und Zuschauer in der Kia Metropol Arena geboten bekamen, über weite Strecken tatsächlich nicht, allerdings war das bei zwei Mannschaften im Tabellenkeller, die um das nackte Überleben kämpfen, auch nicht zu erwarten. Entsprechend angespannt waren die Nerven auf beiden Seiten, wobei diese mit voranschreitendem Abend vor allem auf Karlsruher Seite zunehmend überreizt waren.
Gäste-Trainer Aleksandar Scepanovic stapfte noch im dritten Viertel nach seinem zweiten technischen Foul quer über das Spielfeld Richtung Kabine, später beschwerte er sich in der Pressekonferenz noch sehr ausführlich über die Qualität der Schiedsrichter in der Pro A. Bei seiner Mannschaft löste das immerhin noch eine kleine Trotzreaktion aus, die Falcons brachten den im zweiten und dritten Abschnitt herausgespielten Vorsprung von zwischenzeitlich 18 Punkten aber gerade noch so über die Ziellinie.
Während den taumelnden Meister der Vorsaison weiter große Verletzungssorgen plagen, standen Nürnberg bis auf Matthew Meredith erstmals in dieser Saison alle Spieler zur Verfügung. Evan Taylor tat den Falcons im zweiten Spiel nach eineinhalb Jahren Reha sichtlich gut, auch Sardaar Calhoun fügte dem Nürnberger Spiel nach drei Wochen Zwangspause ein weiteres Element hinzu, auch wenn bei weitem noch nicht alles klappte. Zehn von zwölf Spielern punkteten, wobei Gabriel Kalscheur wie so oft hervorstach, aber auch Julius Wolf wirkte deutlich präsenter, Nachwuchs-Europameister Tom Stoiber machte viele kleine Dinge richtig.
Gegen die derzeit heißesten Abstiegskandidaten Vechta II und Düsseldorf könnten die Falcons bis Weihnachten nun den Vorsprung auf die beiden unerwünschten Plätze vergrößern. Vielleicht springt dabei ja sogar auch mal eine Schönheit von einem Basketballspiel heraus.
Nürnberg: Kalscheur 16 Punkte, Wolf 13 (11 Rebounds), Taylor 10, Calhoun 9, Friederici 7, Saffer 4, Köpple 4, Feneberg 3, Stoiber 2, Monteroso, Okafor.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen