"Black Night" in der Arena
Verloren gegen die eigene Vergangenheit: Nürnberg Ice Tigers unterliegen den Straubing Tigers 2:5
1.11.2024, 18:52 UhrRund sechs Wochen ist die Saison 24/25 in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) erst alt, dennoch standen sich am Freitagnachmittag bereits zum drittem Mal die Nürnberg Ice Tigers und die Straubing Tigers gegenüber. Zuletzt war das bereits 48 Stunden vorher der Fall gewesen, am Mittwoch in Niederbayern. Wo die Gäste aus Franken so selbstbewusst, souverän und clever aufgetreten waren, wie es den Straubingern, die nicht wenige Experten vor Saisonbeginn zum Kreis der Top-Teams gezählt hatten, bislang kaum gelungen ist. 4:1 haben die Ice Tigers gewonnen, damit ihren dritten Sieg in Folge eingefahren.
Am Feiertag stand die gleiche Begegnung nun in der Arena an. Das mag auf Außenstehende etwas befremdlich wirken, kommt im Eishockey aber schon mal vor. Und ist kein Grund, sich mitten im Herbst an die Playoffs erinnert zu fühlen. Findet auch Ice Tigers-Cheftrainer Mitch O’Keefe. "Ehrlich gesagt ist es mir egal", lautete seine schulterzuckende Antwort auf die Frage, was es für ihn bedeute, zweimal hintereinander auf denselben Gegner zu treffen.
Ice Tigers nutzen erstes Powerplay
Die Ice Tigers hatten an Allerheiligen die "Black Night" ausgerufen. Solche Mottospieltage locken ziemlich zuverlässig auch Gelegenheitsfans an. Kapitän Marcus Weber und seine Mitspieler trugen daher erstmals das "3rd Jersey", ein schwarz-goldenes Ausweichtrikot.
Die Namen von Tim Fleischer, Elis Hede und Danjo Leonhardt stehen darauf nicht mehr, alle drei spielen seit dem Sommer in Straubing. Und lieferten sich mit ihren ehemaligen Teamkollegen zunächst ein intensiv und temporeich geführtes Spiel auf Augenhöhe. Die Niederbayern hätten durch Taylor Leier oder J.C. Lipon genauso in Führung gehen können wie die Ice Tigers durch Charlie Gerard oder Roman Kechter. Bis der Puck erstmals im Netz lag, dauerte es aber bis zu 17. Minute. In einem konsequent gespielten Powerplay schossen Gerard und Stoa auf das von Florian Bugl gehütete Straubinger Tor. Gerard verwertete den Rebound zum 1:0.
Danach waren es aber die ehemaligen Spieler der Ice Tigers, die die Partie prägen sollten. Eingeleitet von einem Puckverlust Eugen Alanovs tauchten die Straubinger vor dem Nürnberg Tor auf, Leiers Schuss prallte von Torhüter Leon Hungerecker nach oben weg, Danjo Leonhardt brachte die Scheibe im Tor unter (17.). Noch vor der Drittelpause erhöhte Joshua Samanski in Überzahl auf 2:1, Tim Fleischer verbuchte einen Assist (20.).
Straubing Tigers halten im 3. Drittel stand
Nürnberg machte weiter kein schlechtes Spiel, konsequenter waren dann aber die Gäste. Obwohl Gerard nach einem tollen Pass von Evan Barratt durchaus den Ausgleich hätte erzielen können (26.). Eine Minute später machte Marcel Brandt das 3:1 für Straubing, sein Schuss, vorbereitet erneut von Fleischer, fand durch viel Verkehr vor Hungereckers Tor den Weg ins Netz. Auch Elis Hede traf noch, nach einem Pass von Alex Green aus der Rundung überwand er den Nürnberger Goalie (34.).
Die Ice Tigers, die sich über die Rückkehr des zuletzt verletzten Jake Ustorf freuen durften, drehten im Schlussdrittel nochmal auf. In Überzahl fälschte Ryan Stoa einen Schuss von Owen Headrick zum 2:4 ab (45.). Mit großem Einsatz erspielten sich die Nürnberger noch weitere Chancen, ein Tor gelang jedoch nicht mehr. Womöglich auch, weil die Schiedsrichter ein klares Haken gegen Roman Kechter ungeahndet ließen (54.). Stattdessen traf Straubing zum 5:2 ins leere Tor (60.). Am Sonntag geht es in Mannheim weiter.
Nürnberg: Hungerecker; Shaw/Braun, Headrick/Weber, Haiskanen/Karrer, Böttner - Gerard/Graber/Barratt, Kechter/Maier/Dove-McFalls , Alanov/Stoa/Heigl, Ustorf/Eham/ Ribarik. - Tore: 1:0 Gerard (16:23/5-4), 1:1 Leonhardt (16:57), 1:2 Samanski (19:37/5-4), 1:3 Brandt (26:36), 1:4 Hede (33:39), 2:4 Stoa (44:33/5-4), 2:5 Lipon (59:24) (5-6). - Schiedsrichter: Ansons/Steingroß. - Zuschauer: 7116 - Strafminuten: 8-10.
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