Unter Druck: Auch Taro Jentzsch überwand später noch Leon Hungerecker im Tor der Nürnberg Ice Tigers.
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Unter Druck: Auch Taro Jentzsch überwand später noch Leon Hungerecker im Tor der Nürnberg Ice Tigers.

2:6 in Iserlohn

Perfekt gestartet, verheerend weitergemacht: Die Ice Tigers machen es den Roosters leicht

Am Tag danach ist dann… nichts passiert. Das war durchaus überraschend, denn in Mannheim sind Trainer schon für knappere Niederlagen gefeuert worden. Dallas Eakins scheint aber selbst ein 3:9 im DEL-Klassiker gegen die Eisbären Berlin nicht schaden zu können, auch nicht fünf Niederlagen in Folge. Und in Nürnberg stellt man sich die Frage, wie sich das nun auf das Gastspiel der Adler auswirkt.

Bevor sich der prominent besetzte Krisenklub samt seines Ex-NHL-Trainer Eakins am Sonntag (19.15 Uhr) in der Arena Nürnberger Versicherung vorstellt, stand ohnehin noch eine Dienstreise ins verschneite Sauerland an. Das klingt nicht so attraktiv wie ein Sonntagabend im gut gefüllten eigenen Wohnzimmer – und attraktiv war es dann auch nicht. Nach einem vielversprechenden Start ließen sich die Ice Tigers nicht zum ersten Mal auf das Niveau ihrer Gegner herunterziehen. Beim 2:6 (2:2, 0:1, 0:3) in Iserlohn hinterließ die Mannschaft einen schwachen Eindruck.

Und wieder leisten sich die Ice Tigers zu viele Strafen

Jake Ustorf war ins Aufgebot zurückgekehrt. Im Tor stand Leon Hungerecker. Weiter ohne den verletzten Julius Karrer und den gesperrten Justus Böttner gelang es den Gästen den Puck der eigenen dezimierten Verteidigung fernzuhalten. Ein erstes Power-Play nutzte letztlich Ryan Stoa (3. Minute) souverän. Dann gewann Roman Kechter ein Bully vor dem Iserlohner Tor, Josef Eham nutzte die vielen Spieler vor Andreas Jenike - der einstige Nürnberger Torhüter sah den Puck erst neben sich einschlagen (6.).

Besser kann man nicht in ein Spiel in Iserlohn starten. Nürnberg aber verlor mit der läuferischen Dominanz seine Souveränität. Kapitän Marcus Weber leistete sich in seinem 600. DEL-Spiel eine erste Strafe - Branden Troock besorgte den Anschlusstreffer (10.). Und die Gäste machten genauso weiter, als Samuel Dove-McFalls auf der Strafbank saß, drosch Brandon Gormley die Scheibe ins Tor (20.).

Zumindest der Trainer versuchte noch einmal alles

Erst das dritte Iserlohner Tor fiel nicht in Überzahl: Eric Cornel, ein weiterer Ex-Nürnberger, überwand Hungerecker nahezu ungehindert mit der Rückhand (29.). Dass die Ice Tigers danach den Puck über mehrere Minuten ohne Unterbrechung in den eigenen Reihen hielten, war nett anzusehen. Nürnberg aber fehlte es an der Konsequenz im Abschluss. Dazu half den Gästen diesmal auch das Glück nicht. Nach einer Bogenlampe zum Start des Schlussdrittels tanzte die Scheibe hinter Hungerecker kurz auf der Latte, fiel dann in den Torraum. Da gelang es zwei Nürnbergern nicht, Taro Jentzsch am 4:2 zu hindern (41.).

Es war erstaunlich, wie leicht es die Roosters danach hatten: auf Fehler warten (Barratt), kontern, treffen (Boland/53.). Mitch O‘Keefe wollte nicht verlieren, für die Zeit eines Power-Play und weit darüber hinaus nahm er Hungerecker vom Eis. An diesem Freitag wollte den Ice Tigers nichts mehr gelingen. Jentzsch sorgte für die endgültige Entscheidung.

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