2:1 in Wolfsburg

Erster echter Auswärtssieg: Ice Tigers entnerven einstigen Angstgegner

Sebastian Böhm

Sportredaktion

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25.10.2024, 22:00 Uhr
Mit vollem Einsatz verteidigten Cody Haiskanen und Leon Hungerecker in Wolfsburg das Tor der Nürnberg Ice Tigers.

© Heike Feiner/Imago Images Mit vollem Einsatz verteidigten Cody Haiskanen und Leon Hungerecker in Wolfsburg das Tor der Nürnberg Ice Tigers.

Viele sind nicht mehr übrig, in denen allein der Anblick der orange-grauen Eishalle am Allersee gemischte Gefühle auslöst. Tatsächlich ist es nur noch ein Nürnberger Spieler, der die bitteren Playoff-Abende in Wolfsburg auf dem Eis miterlebt hat. Thomas Schinko, einst Nationalspieler, in Nürnberg Physiotherapeut und als Ruhequelle hinter der Bande noch so viel mehr, ist sogar schon seit 2012 mit dabei. Für ihn sind Spiele gegen die Grizzlys aber ohnehin etwas ganz Besonderes: Seit Sohn Luis ist längst ein Leistungsträger bei dem Spitzenklub.

Aber weil auch in Wolfsburg die Namen Haskins, Furchner oder Wurm nur noch auf Fan-Trikots getragen werden, hat diese klassische DEL-Begegnung nach und nach an Brisanz verloren. Für die Ice Tigers ist das eine gute Entwicklung. Völlig unbeeindruckt von den vielen Vorgeschichten gewann dieser Jahrgang am Freitagabend 2:1 (0:0, 2:1, 0:0) in Wolfsburg.

Erster Saisontreffer für Julius Karrer

Nicht zum ersten Mal ließen sich die Gäste zunächst ins eigene Drittel drängen. Ebenfalls nicht zum ersten Mal konnten sich die Ice Tigers aber allmählich befreien. Schon gegen Ende der ersten 20 Minuten tauchten Evan Barratt und Charlie Gerard (jeweils nicht restlos regelgerecht am Abschluss gehindert) vor Wolfsburgs Torhüter Dustin Strahlmeier auf. Nach dem ersten Seitenwechsel aber war es Spencer Machacek, der von etwas zu optimistischen Nürnberger Verteidigern profitierte und die Gastgeber so in Führung brachte (22. Minute). Der lange Pass kam von, natürlich, Schinko (Luis).

Direkt danach aber überstanden die Ice Tigers ein Unterzahlspiel, bislang auch nicht unbedingt eine Stärke der Mannschaft von Mitch O‘Keefe. Und kurz nach Ablauf eines eigenen Überzahlspiels traf Julius Karrer mit einem gezielten Handgelenksschuss (26.). Tatsächlich im Power-Play drehte dann Ryan Stoa die Partie (31.), das 1:2 fiel ein wenig glücklich. Eugen Alanov und Sam Dove-McFalls vergaben danach aber noch beste Chancen.

Immer wieder rutscht das Tor der Nürnberg Ice Tigers aus der Verankerung

Es gab allerdings noch eine andere Geschichte dieses Spiels: Immer wieder löste sich ein Tor aus der Verankerung, nahezu immer war es das Tor hinter Leon Hungerecker. Mehrmals verankerte der Wolfsburger Eismeister das rot lackierte Aluminium wieder im Eis. Auch nachdem Hungerecker sich am Pfosten abgestoßen hatte und Phil Varone in das sich nach rechts rutschende Tor traf (45.). Dieses 2:2 zählte also nicht.

Ein weiteres 2:2 fiel dann auch nicht mehr, weil Hungerecker eine herausragend souveräne Leistung zeigte, weil die Ice Tigers clever verteidigten - und Stoa noch ins leere Tor traf, eine Sekunde nach der Schlusssirene. Den überraschenden Auswärtssieg gilt es jetzt zu veredeln: Am Sonntag (16.30 Uhr) empfangen die Ice Tigers die Schwenninger Wild Wings.

Nürnberg: Hungerecker; Braun/Shaw, Weber/Headrick, Karrer/Haiskanen, Böttner - Dove-McFalls/Maier/Kechter, Heigl/Stoa/Alanov, Barratt/Graber/Gerard, Ribarik, Eham. - Tore: 1:0 Machacek (21:06), 1:1 Karrer (25:36), 1:2 Stoa (30:02). - Schiedsrichter: Ansons/Hoppe. - Zuschauer: 2587. - Strafminuten: 6 - 8.

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