1:3 in Wolfsburg

Besser, aber harmlos: Die Ice Tigers verlieren mal wieder auswärts

Sebastian Böhm

Sportredaktion

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15.12.2023, 21:37 Uhr
Monster-Save: Hannibal Weitzmann wehrt einen Schuss von Dane Fox ab.

© Franziska Gora, Imago Images Monster-Save: Hannibal Weitzmann wehrt einen Schuss von Dane Fox ab.

Unter der Woche hatten sie sich wieder erlaubt zu lachen. Die Siege gegen Mannheim und in Schwenningen hatten die Arbeits-Atmosphäre in der Arena Nürnberg Versicherung entspannt. Daran konnte offenbar noch nicht einmal die Aussicht auf eine eher unangenehme Dienstreise etwas ändern. Am Sonntag (16.30 Uhr/MagentaSport) treten die Ice Tigers in Köln an – und dass es für Nürnberger Mannschaften in Wolfsburg traditionell eher wenig zu holen gibt, das dürfte inzwischen selbst den neuen Spielern bekannt sein.

In der Eishalle im Allerpark sah es dann allerdings ganz anders aus. Nürnberg hatte mehr Puckbesitz, schoss öfter, kontrollierte spätestens im zweiten Drittel das Geschehen - und verlor dennoch 1:3 (0:1, 1:1, 0:1).

Ice Tigers ohne Lobach, mit Ustorf

Tom Rowe hatte nach den Erfolgen umstellen müssen. Roman Kechter hat in der Vorbereitung auf die WM mit der U20-Nationalmannschaft zwei Niederlagen gegen die Schweiz einstecken müssen. Dennis Lobach wird vier bis sechs Wochen verletzt ausfallen. Der Cheftrainer war deshalb gezwungen, seine gut funktionierenden Angriffsreihen neu zu ordnen. Für den zuletzt nicht berücksichtigten Dane Fox musste Jack Dougherty als überzähliger Importspieler aussetzen. Dafür kehrte Jake Ustorf nach einer Gehirnerschütterung wieder zurück - und kassierte in Wolfsburg erneut einige Kopftreffer.

Nachdem erneut ein Wolfsburger Torhüter Leon Hungerecker zu nahe gekommen war, entwickelte sich ein Faustkampf zwischen Ustorf und Luis Schinko, dem Sohn des Nürnberger Physiotherapeuten Thomas Schinko. Warum sich Ustorf darauf eingelassen hatte, muss man als Nicht-Eishockeyspieler nicht verstehen. Die beiden Spieler mussten sieben Minuten aussetzen, aus Wolfsburger Sicht durfte Schinkos Einsatz als Weckruf interpretiert werden. Eineinhalb Minuten danach traf Chris Wilkie im Nachschuss (36. Minute), es war eine der wenigen Chancen für die Gastgeber im zweiten Abschnitt.

Spieldauerstrafe für Tom Rowe

Zuvor hatten dem Spiel der Gäste nur die Tore gefehlt. Schon das Wolfsburger 1:0 durch Matt White (5.) war eher zufällig gefallen. Danach rettete Hannibal Weitzmann spektakulär gegen Dane Fox, war auch von Daniel Schmölz oder Elis Hede nicht zu überwinden und wenn es trotzdem knifflig wurde, dann schob sich zufällig das Tor aus der Verankerung. Wolfsburg war effizienter, cleverer - bis Hede den Puck im Power-Play vors Tor spielte und Tim Fleischer so viel Zeit hatte, dass er sich vor dem Ausgleich noch drehen konnte (23.).

Kurios wurde es in den Schlussminuten. Rowe nahm Hungerecker vom Eis, was ein Linesman offenbar nicht mitbekommen hatte und das Spiel wegen sechs Nürnberger Feldspielern unterbrach. Die fassungslosen Ice Tigers wurden ausgebremst, kurz danach traf Spencer Machacek ins leere Tor (60.). Rowe beschimpfte die Schiedsrichter noch so lange, bis er hinausgeschickt wurde.

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