![Die Wende: Die Nürnberg Ice Tigers bejubeln das 2:1 durch Samuel Dove-McFalls. Die Wende: Die Nürnberg Ice Tigers bejubeln das 2:1 durch Samuel Dove-McFalls.](https://images.nordbayern.de/image/contentid/policy:1.14541401:1736862091/12012025__Eishockey__Saison_2024_2025__.jpg?f=16%3A9&h=816&m=FIT&w=1680&$p$f$h$m$w=3bc42f7)
4:1 gegen Mannheim
4:1 gegen die Adler: Die Nürnberg Ice Tigers geben Verunsicherung an den ewigen Rivalen weiter
Ein Check hätte es sein können, bestenfalls aus voller Geschwindigkeit gegen einen körperlich deutlich überlegenen, einschüchternden Gegenspieler. Oder dieser eine verzweifelt geblockte Schuss, nachdem ein haarsträubend mutiger Spieler hinkend zurück zur Bank fährt. Oder doch dieses eine Tor, spektakulär erzielt durch einen fleißigen Zuarbeiter. Diesem Eishockeyspiel am Sonntagabend in der Arena Nürnberger fehlte lange diese eine besondere Szene, die alles hätte verändern können.
Doch ehrlicherweise warteten 5830 Zuschauer, 20 Eishockeyprofis und zwei Trainer vergeblich auf diesen einen Moment. Die Nürnberg Ice Tigers, nach dem 2:6 am Freitag in Iserlohn offensichtlich verunsichert, gewannen dennoch mit 4:1 (0:1, 2:0, 2:0) gegen eine noch immer dramatisch ungleich teurere und prominentere Mannschaft. Wie war das möglich?
Wie lange darf Dallas Eakins noch die Adler Mannheim trainieren?
Das lag wohl daran, dass sich diese mittlerweile traditionell den Ansprüchen des Klubs hinterherfahrenden Adler Mannheim selbst vergeblich um diese Aktion bemüht hatten. 3:9 hatte das Team des einstigen NHL-Cheftrainers Dallas Eakins am Donnerstag verloren - zu Hause, gegen die Eisbären, so etwas wie ein Lieblingsfeind der Mannheimer Fans.
Nun sind die Adler wiederum so etwas wie der hassgeliebte Rivale der Nürnberger Fans - was nicht allein, aber hauptsächlich durch die Finalserien 1999 und 2007 und diverse Playoff-Niederlagen zu erklären ist. Die Niederlagen verschafften dieser Neuauflage ein wenig Brisanz, die ohne Figuren wie Craighead, Corbet, Martinec oder Wolf längst nicht mehr automatisch gegeben ist. Tatsächlich waren beide Mannschaften lange Zeit sich selbst der härteste Gegner. Im zweiten Drittel schnürten die Adler die Ice Tigers lange in deren Drittel ein - ohne zu dominieren, ohne zu glänzen. Dass Nürnberg in diesem Spielabschnitt das Spiel drehte, passte zu diesem eher seltsamen Eishockey-Abend.
Die Nürnberg Ice Tigers arbeiten hart - und treffen sicher
Begonnen hatte der wenig vielversprechend für die Ice Tigers und ihren Torhüter. Den ersten Mannheimer Schuss, von Nationalspieler Leon Gawanke weder besonders hart noch besonders platziert abgefeuert, konnte Leon Hungerecker mit seiner Fanghand nicht greifen (2. Minute). Seinen Kollegen gab dieser frühe Rückstand keine Sicherheit. Insbesondere zu Beginn des zweiten Abschnitts konnten sich die Ice Tigers nach mehreren Puckverlusten und Fehlpässen über Minuten nicht befreien. Mannheim konnte das geschenkte 1:0 und diese kollektive Überforderung aber auch nicht nutzen. Und allmählich erarbeiteten sich die Ice Tigers viele dieser kleinen Momente.
Eine Parade von Hungerecker (23.), ein Block von Thomas Heigl in Unterzahl (25.) und eine gute Idee von Will Graber führten nach und nach zum Ausgleich durch Evan Barratt, der nach Grabers kurzem Zuspiel aus spitzem Winkel vollendete (26.). Optisch blieben die Gäste danach überlegen, den nächsten Treffer erzielte allerdings Samuel Dove-McFalls (oder eher ein Mannheimer Verteidiger) - das 2:1 war nicht schön, aber zweckdienlich.
Jeremy McKenna trifft wieder, Cole Maier immer noch
An der Rollenaufteilung sollte sich auch nach dem erneuten Seitenwechsel nichts ändern. Mannheim versuchte es - ein wenig. Jeremy McKenna (42.) und Cole Maier (50.) trafen jeweils nach cleverer Vorarbeit. Dieser eine mittreissende Moment blieb bis zur Schlusssirene aus, da standen die Fans aber bereits minutenlang klatschend in der Arena. Diese Szene wird nachwirken.
Nürnberg: Hungerecker; Headrick/Weber, Shaw/Braun, Haiskanen, Merkl - McKenna/Graber/Barratt, Gerard/Maier/Stoa, Ustorf/Dove-McFalls/Alanov, Eham/Kechter/Heigl, Ribarik. - Tore: 0:1 Gawanke (1:17), 1:1 Barratt (25:11), 2:1 Dove-McFalls (38:43), 3:1 McKenna (41:34), 4:1 Maier (49:29). - Schiedsrichter: Schrader/Iwert. - Zuschauer: 5830. - Strafminuten: 6 - 8.
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