Niederlage nach Verlängerung gegen Frankfurt
2:0 geführt, 2:3 verloren: Ice Tigers setzen eine gefährliche Serie fort
26.11.2023, 16:09 UhrNürnberg gegen Frankfurt, man wird noch sehr lange nachlesen können, was diese beiden Städte verbindet, also außer der A3 und nur, wenn es um Eishockey geht. Am 21. September 1997 hatten sich die (damals noch) Lions mit den Ice Tigers im Lindestadion verabredet, angeblich zum Spielen. Tatsächlich saßen die meisten Spieler dann nur auf den Strafbänken rum. Was zwischendurch aussah wie ein Film mit Bud Spencer und Terence Hill führte damals zu 331 Strafminuten.
26 Jahre später waren es 301 weniger, als die Löwen wieder in der Stadt waren. Zwischendurch aber sah es in der Arena so aus, als wäre dieses Spiel direkt aus einer Zeit übertragen worden, die gerade im Eishockey gerne als "gut" und "alt" verklärt wird. Gerade im ersten Drittel wurde kaum ein Zweikampf regelgerecht und sauber geführt, immer wieder wurde nachgeschlagen, wurden Checks vorsorglich ein wenig wuchtiger gefahren. Und hätte sich dabei nicht Jake Ustorf wohl eine Gehirnerschütterung zugezogen, wäre es vorbehaltlos ein großes Vergnügen gewesen.
Nach dem Spiel war dann erneut überhaupt niemand vergnügt, von den Gästefans im Oberrang mal abgesehen. Trotz großen Aufwands und einer ordentlichen Defensivleistung gelang es den Ice Tigers nicht, dieses wichtige Spiel zu gewinnen. Mit 2:3 (1:0, 1:2, 0:0, 0:1) wurde eine gefährliche Serie fortgesetzt.
Ein Faustschlag vom Torhüter
Schon am Freitag hatten sich die Ice Tigers in Bremerhaven erstmals auch betont körperlich zur Wehr gesetzt - allerdings mit einem Drittel Verspätung. Und nach 20 Minuten hatten die Fischtown Pinguins bereits 2:1 geführt, das sollte bereits reichen. Am Ende kassierte Nürnberg noch einen Treffers ins vom guten Niklas Treutle bereits verlassene Tor. Das 1:3 nach einer moderaten, aber unübersehbaren Leistungssteigerung dramatisierte die Lage der Ice Tigers. Die Düsseldorfer EG zog nach einem 4:1 in Berlin vorbei, Augsburg durch ein 7:1 gegen Meister München davon. Und dann gelang den Iserlohn Roosters am frühen Sonntagnachmittag noch ein alle überraschendes 3:0 in Berlin.
In der Arena ging es also nicht mehr nur darum, den Kontakt zu den Playoff-Plätzen zu halten, sondern darum die Abstiegsgefahr fern zu halten. Die Mannschaft trat auf, als sei sie sich des Risikos bewusst. Nürnberg bearbeitete jeden Quadratmeter des Eises, immerhin Tim Fleischer nutzte eine der vielen Chancen (13. Minute). Die Gästen wehrten sich, nicht immer fair. IM Gewühl vor dem Tor der Löwen, schlug Frankfurts Torhüter Joe Cannata nach dem auf dem Boden liegenden Ustorf. Der Nürnberger büßte erst noch seine zwei Strafminuten ab und konnte danach nicht mehr eingesetzt werden.
30:15 Schüsse, 2:2 Tore
Dass im zweiten Drittel zunächst mehr gespielt wurde, führte zu weiteren guten Gelegenheiten für die Ice Tigers. Roman Kechter erhöhte nach einem Puckgewinn im neutralen Drittel auf 2:0 (25.), was die Löwen jedoch endgültig als Weckruf missverstehen wollten. Cody Kunyk schloss erst einen Konter erfolgreich ab (26.) und legte noch im Power-Play nach (37.). Nach 40 Minuten hatte Nürnberg doppelt so oft geschossen, nach Toren aber stand es 2:2.
So aufregend konnte es nicht weitergehen, dazu war der Ausgang des Spiels zu wichtig. Zu wichtig auch, um sich noch eine dumme Strafe abzuholen. In der Verlängerung aber versuchten es die Ice Tigers eine Sekunde zu lange zu Viert. In Unterzahl kassierte Nürnberg das 2:3 durch xx (65.) und damit die neunte Niederlage in Folge.
Nürnberg: Hungerecker; Shaw/Weber, Scheid/Weber, Mass/Byström, Böttner - Schmölz/Leonhardt/Fox, Hede/Stoa/Gerard, Kislinger/Maier/Lobach, Ustorf/Fleischer/Kechter. - Tore: 1:0 Fleischer (12:46), 2:0 Kechter (24:26), 2:1 Kunyk (25:22), 2:2 Kunyk (36:12/5-4), 2:3 Rowney (64:31). - Schiedsrichter: Schukies/Odins. - Zuschauer: 4445. - Strafminuten: 14 - 16.
23 Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen