Vorzeitige Vertragsverlängerung
Versprechen in die Zukunft: Tim Gömmel und der HCE - Hoffnungsträger bleibt Erlangen treu
13.4.2024, 09:43 UhrTim Gömmel ist seit knapp drei Wochen 19 Jahre alt. Seit rund zwei Monaten spielt er Bundesliga. Weil die ersten Arbeitsproben des Rechtsaußen dort famos gelangen, ist er jetzt schon mehr: ein Nachwuchsstar.
Erfolgreiche Nachwuchsarbeit des HCE
"Ich hasse das Wort", sagt Erlangens Youngster. In seiner Altersklasse gehört Gömmel zu den Besten der Republik. Den Handball sieht er als Mannschaftssport. Und sich selbst nur als ein Beispiel für die erfolgreiche Nachwuchsarbeit des HCE.
Dass Tim Gömmel seine Bodenhaftung verliert, muss man nicht befürchten. Auch, wenn seine Entwicklung in den letzten Wochen einem Überschallflug ähnelt. "Das ging extrem schnell", sagt Gömmel, der im Februar gegen Lemgo in der Bundesliga debütierte und den darauffolgenden Heimsieg gegen Hamburg bereits verantwortete.
Treffsicher gegen Jogi Bitter
Gefühlte dreizehn Meter über der Platte hatte der Hochbegabte mit seinem Kempa-Tor für die Vorentscheidung gesorgt. Und Riesenjubel entfacht in der Arena, die dem Damals-noch-18-Jährigen begeistert Applaus spendete. "Unglaublich" wäre das gewesen. Das erste Einlaufen, die Fans. Das erste und zweite Tor gegen Jogi Bitter, den Immer-noch-41-Jährigen im Hamburger Gehäuse.
"Als Privileg", empfindet Gömmel es, in dem knappen Duell die Chance zur Entscheidung derart genutzt zu haben. Und als "wunderbaren Moment, auf dem ich mich nicht ausruhen darf". Das Hochgefühl von damals hat der HCE, der in der Gegenwart noch immer abstiegsbedroht ist, vertraglich erfasst. Gemeinsame Sache vereinbart mit Einem, den man als seine Zukunft sieht. Der schon seit geraumer Zeit einen festen Platz in den Planungen des aktuell zu wackeligen Erstligisten einnimmt.
Gold-Garant aus Roßtal
Im Coronajahr 2020 war der Linkshänder aus Roßtal in die HCE-Jugend gewechselt. Und machte nicht nur dort alsbald deutlich, dass es sich lohnen würde, einen Platz für ihn freizuhalten. Die deutsche U17 warf Gömmel 2022 zwei Sekunden vor Spielende beim olympischen Jugendfestival gegen Dänemark zu Gold.
Seine Treffsicherheit soll und will sich Tim Gömmel bewahren, auch und vor allem in spielentscheidenden Phasen. Keinen Ball hat Erlangens Hoffnungsträger bislang verworfen – gefühlt und von der inzwischen leider oft unpräzisen HBL-Statistik so annähernd erfasst.
Seine Wurfpräzison trainiert Gömmel noch nach dem Training. Profitiert davon, dass ihm die HCE-Torhüter helfen. Und davon, dass ihn die Torhüter der Konkurrenz noch nicht so gut kennen. Tipps für begeisternde Abschlüsse bekommt er von Hampus Olsson. Oder von Christopher Bissel, der Gömmel "das größte Talent, das wir seit Ewigkeiten im Verein haben" nennt.
"Ich bin von hier und kann hier auf diesem Niveau Handball spielen. Die Fans schätzen es, wenn Jugendspieler nach oben kommen. Ich bin da ja mittlerweile nicht der Einzige", sagt Gömmel und verweist auf den Puschendorfer Tobias Buck.
Bissel, Seitz - und jetzt Gömmel
"Tim hat in kürzester Zeit gezeigt, dass er ein wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft ist", erklärt HCE-Geschäftsführer Selke mit Blick auf das Riesentalent, das "neben Christopher Bissel und Stephan Seitz aus dem eigenen Nachwuchs den Sprung in die Bundesliga geschafft hat".
Ein Manko erkennt Gömmel, der körperlich noch zulegen muss, bei sich selbst. "Ich denke auf dem Feld teilweise noch zu viel nach," erklärt der junge Mann, der als Lieblingsspeise umgehend Nudeln nennt. In der Bundesliga werde das gnadenlos bestraft.
Ebenso wie die zehn bis fünfzehn Minuten pro Spiel, in denen sich sein Team derzeit zu viele technische Fehler erlaubt. Und eine Vorentscheidung im Abstiegskampf damit wiederholt verpasst hat. "Wir versuchen, das so schnell wie möglich hinzubekommen", sagt Tim Gömmel.
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