Erlangen zeigt Nerven

Unaufhaltsam unten: Der HCE verliert sein Keller-Heimspiel gegen Stuttgart

Andreas Pöllinger

Online-Redaktion, Sport

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20.9.2024, 21:00 Uhr
Da sah es noch sehr gut aus für den HC Erlangen: Christopher Bissel freut sich - noch zumindest.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr Da sah es noch sehr gut aus für den HC Erlangen: Christopher Bissel freut sich - noch zumindest.

Aufhalten wollten sie sich beim HC Erlangen mit dem verkorksten Saisonstart nicht lange. "Am Freitag müssen die Punkte her. Sonst befinden wir uns schnell in der Situation, in der wir uns nicht befinden wollen", hatte HCE-Coach Johannes Sellin kurz nach der Heimpleite gegen Eisenach erklärt. Der erste Saisonsieg war gegen den TVB Stuttgart als Auftrag klar formuliert. Die Umsetzung misslang dem HCE beim 25:26 (13:14) mitunter besorgniserregend und am Ende unglücklich. Beschäftigen mit seinem verkorksten Saisonstart muss sich ein auffällig verunsicherter HCE nach der Niederlage im Kellerduell weiterhin, punktlos am Tabellenende.

Die Beschäftigung mit dem TVB vor 4687 Zuschauern bedeutete in den ersten zehn Minuten die mit Kai Häfner. Stuttgarts Führungsspieler traf in diesen dreimal und bereitete ein Tor vor. Weil da schon oft unsauber agierende Erlanger mit Antonio Metzner dagegenhielten, führten die Schwaben beim Stand von 4:4 trotzdem nicht. Dass es den Spielern und den Heimfans an Sicherheit fehlte, man in der Lärmhölle am Kurt-Leucht-Weg zunehmend die jubelnde Gäste-Bank hörte, war in der 19. Minute derweil ein sehr verständlicher Statusbericht. 6:9 war der HCE im Rückstand. Nico Büdel, nach seiner Knie-OP überraschend früh zurückgekehrt, und Bissels Gegenstoßtor brachten Erlangen wieder heran. Christoph Steinert, wie Häfner jüngst Silbermedaillengewinner in Frankreich, glich für die Gastgeber aus. Darüber, dass die Sicherheit nicht zurück war, gab ein 13:14 zur Pause aber Auskunft.

Als TVB-Torwart Vujovic mit einer Fußabwehr den zweiten Durchgang eröffnet hatte, wies nichts auf einen Sicherheitsgewinn hin. Dass Klemen Ferlin, der in Hälfte eins bereits zwischen den rot-blauen Pfosten übernommen hatte, bald Parade an Parade reihen sollte, gab hingegen Stabilität. Erstmals in Führung war Erlangen nach Øverjordets Treffer zum 16:15 (38.). Das Schwungrad in der Arena drehte sich. Christopher Bissel flog im Nürnberger Südosten bei seinem Gegenstoßtor fast mit ins Netz, um seine Freude danach mit allen Heimfans hinauszuschreien. Metzners Prachtwurf zum 18:16 konservierte die Zwei-Tore-Führung. Der HCE hatte sich seine Sicherheit zurückgearbeitet, durch Ferlin zurückpariert. Mit Verzögerung organisierte Svensson mit seinem Pass auf Bissel einen Drei-Tore-Vorsprung, Øverjordet stellte auf 24:20.

Danach kehrten die Schlampigkeiten ins Erlanger Spiel zurück. Der HCE zeigte Nerven und durch Bissel beim 25:23 Nervenstärke. Eine Zitterpartie wurde es am Ende, mit schlechtem Ausgang für Erlangen: Weil Rubin nach Ferlins Fabelparade den Nachwurf nutzte, verlor sie der HCE. Die Plätze in der Arena leerten sich rapide und unaufhaltsam.

Der HCE in Zahlen

HC Erlangen: Ghedbane, Ferlin - Bissel (5), Metzner (4), Øverjordet (4), Olsson (3), Gömmel (2), Steinert (2), Büdel (1), Wagner (1), Bauer (1), Svensson (1), Scheerer (1).

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