27:30 bei den Füchsen

Eine fatale Viertelstunde: Starker HCE verspielt Sensation in Berlin nach der Pause

Andreas Pöllinger

Online-Redaktion, Sport

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29.9.2024, 18:30 Uhr
In der zweiten Hälfte aus dem Tritt gebracht: Dass Marko Bezjak in der Spielgestaltung dem HCE helfen kann, merkte man dennoch in Berlin.

© IMAGO/nordphoto GmbH / Engler/IMAGO/Nordphoto In der zweiten Hälfte aus dem Tritt gebracht: Dass Marko Bezjak in der Spielgestaltung dem HCE helfen kann, merkte man dennoch in Berlin.

Als besonders schwer hatte der HC Erlangen die Auswärtsaufgabe im Vorfeld bezeichnet. Dass sich das gegen den Vize-Meister auch auf der Platte zeigen sollte, war sonnenklar. Als unlösbar herauskristallisiert hatte sich die Aufgabe beim 27:30 (13:13) aber erst im zweiten Durchgang. In der ersten Hälfte verlangte man dem Spitzenteam in Berlin Schwerstarbeit ab. Zum ersten Punkt reichte das aber nicht.

Gelungen war dem HCE der Auftakt: Marek Nissen brachte Erlangen vor Minutenfrist in Front, Klemen Ferlin im Tor prompt einen Fuß an den Ball. Dass Füchse-Keeper Ludwig auf der Gegenseite ebenfalls Lust am Parieren hatte, sollte die Aufgabe komplizierter machen. Nach Olssons erstem Treffer hieß es gleichwohl 3:3. Erstmals kritisch wurde es in Unterzahl. Die Zwei-Minuten-Strafe gegen Bauer war eine harte und der HCE wenig später mit drei Toren hinten.

"Es ist alles gut", sagte Johannes Sellin in der Auszeit danach. Wie ein "Motz-Trainer", so hatte die B.Z. den einstigen Füchse-Spieler nach dessen Analyse der Eisenach-Partie genannt, wirkte Erlangens Chefcoach dabei nicht. Die Ruhe, die Sellin ausstrahlte, transformierte Olsson ins 5:7. Der Sprungfedernträger blieb treffsicher, Ferlin parierte weiter. Den Anschluss verpasste der HCE aber, was es kurz darauf erneut kritisch für die Gäste machte. Berlin arbeitete sich auf 11:7 weg.

Fast-Führung zur Pause: Die Reaktion des HC Erlangen beeindruckt

Das HCE-Comeback danach beeindruckte: Als Bissel nach Vorarbeit des erstmals bei Erlangen eingesetzten Bezjak konsequent und nach Steinerts weitem Kempa-Zuspiel spektakulär getroffen hatte, war der HCE wieder dran. Svenssons Prachtwurf bedeutete den Ausgleich. Weil der junge Scheerer ein Steinert-Zuspiel verwertete, hätte Erlangen zur Pause um ein Haar sogar geführt.

In der zweiten Hälfte tat sich Erlangen deutlich schwerer, die Partie offen zu gestalten. Im Angriff fehlte es an Lösungen und an Überzeugung. Weil die Tore ausblieben und die Aktionen unsauberer wurden, konnte man die von Super-Fuchs Gidsel abgeschlossenen Gegenstöße nicht mehr kontrollieren. Das Spiel bröckelte dem HCE nahe des Mauerparks davon. Olsson und Ferlin hielten dagegen. Auch der aktive, aber oft unpräzise abschließenden Nissen versuchte es weiter. Enteilt waren die Hausherren, weil Erlangen einfache Tore erlaubte, nach einer fatalen Viertelstunde, in der nur drei Gäste-Treffer notiert wurden.

Aufholjagd in Berlin kommt zu spät: Seitz und Gömmel zeigen sich

Beim 16:24 aus HCE-Sicht war die Partie aufgrund des Erlanger Kontrollverlusts entschieden. Hängen ließ sich der HCE, obwohl Bissel angeschlagen vom Feld musste, in der Hauptstadt aber nicht. Vor allem Stephan Seitz und Tim Gömmel, zwei Youngster im fränkischen Trikot, sorgten vielmehr dafür, dass der Rückstand noch einmal erheblich schmolz.

HC Erlangen: Ferlin, Ghedbane; Olsson (6), Gömmel (5), Nissen (4), Seitz (3), Øverjordet (2), Bissel 2, Svensson 2, Metzner 2, Scheerer 1.

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