
19:30 beim Branchenprimus
Chancenloser Favoritenschreck: Der HCE verliert in Magdeburg deutlich
Gegen Topteams der Handball-Bundesliga hatte sich der HC Erlangen tatsächlich in Topform präsentiert zuletzt. Belohnt worden für seine Unnachgiebigkeit beim Paroli-Bieten war er dabei auch. Beim 19:30 (9:14) in Magdeburg, das abseits einer guten Phase in Hälfte eins reichlich schlimm daherkam, war der HCE von einem Teilerfolg jedoch meilenweit entfernt.
Mit 5:1 führte der große Favorit bereits in der achten Minute. Auf eine konsequente und aufmerksame Abwehr konnte sich der Favoritenschreck der jüngeren Vergangenheit, bei dem Magdeburg-Legende Bezjak verletzt und der langjährige SCM-Schlussmann Quenstedt krank fehlten, in der ausverkauften Getec-Arena dennoch verlassen. Weil bei den fränkischen Abstiegskämpfern vorne allerdings bereits in der Anfangsphase zu viel Stückwerk blieb, war Olssons Treffer aus einem Mini-Winkel heraus bei der Maximal-Herausforderung in Magdeburg lange der einzige HCE-Treffer.
Dass Finn Zecher, erstmals von Beginn an im Erlanger Tor, in Sachsen-Anhalt eine sehr anständige Leistung zeigte, war positiv. Aufgrund offensiver Unzulänglichkeiten und mangelnder Effizienz dauerte es jedoch erheblich, bis Erlangen im Angriff ins Spiel kam. Erfolgreich und sogar halbwegs vielversprechend kam das gegen den amtierenden Meister und Pokalsieger in der Folge daher. Kreisläufer Maciej Gebala, aufgrund der Abwesenheit auch von Christoph Steinert der einzige Ex-Magdeburger im Einsatz, traf zweimal in rascher Folge. Nachdem Sander Øverjordet mit einem überhasteten Wurf und Tobias Wagner gegen den überragenden SCM-Schlussmann Hernandez, der bei Spielende 15 Paraden aufweisen sollte, den Anschluss verpasst hatten, bewerkstelligte Gebala, dessen vierter Torerfolg beim vierten Abschluss in der 20. Minute das 8:9 bedeutete, diesen mit Verzögerung doch noch. Weil es so schön nicht weiterging, lag der HCE, der in der Abwehr nun zusehends den Zugriff und im Angriff erneut die Orientierung verlor, zur Pause gleichwohl mit fünf Toren hinten.
Der furchtbare Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt hatte das eigentlich im Dezember geplante Spiel in den April verschoben. Dass es den dabei Verletzten besser geht, ist wichtig. Das Handball-Spiel mit Beteiligung der ab der 20. Minute chancenlosen Franken war es nicht. Eine schöne Notiz in einem aus HCE-Sicht letztlich unschönen Spiel: Der aus der Schule angereiste U19-Keeper Knezevic parierte im Strich-Duell mit Magnusson erneut und hatte damit zwei von zwei Siebenmetern bis dahin gehalten. Dass mit David Sehnke einem Spieler aus dem HCE-Nachwuchs sein erstes Bundesliga-Tor glückte? War neben Zechers auch weiterhin anständiger Torwartleistung der einzige erfreuliche Sachverhalt, der beim nun völlig verkorksten Vortrag zum Teil auch durch Erlangens Personalnot erklärbar war.
HC Erlangen: Zecher, Knezevic; Gebala 5, Kristjánsson 5, Metzner 3, Bissel 2, Olsson 1, Bialowas 1, Sehnke 1, Scheerer 1, Büdel, Wagner, Link, Nissen, Gömmel, Øverjordet.
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