
4:0 im Ronhof
Nach einer furiosen ersten Halbzeit: Der Club gewinnt das Derby beim Kleeblatt
Dass erst keine große Derbymüdigkeit aufkam, dafür hatten die Spielvereinigung Greuther Fürth und der 1. FC Nürnberg in den Wochen vor der 273. Auflage schon selbst gesorgt. Das Motto diesmal nach acht für beide Vereine eher enttäuschend verlaufenen Spieltagen: Wer stürzt noch ein bisschen weiter in die Krise.
Die dann doch etwas überraschende Antwort: Die Spielvereinigung Greuther Fürth. Die zeigte sich gegen einen phasenweise furiosen Club vor allem in der ersten Halbzeit von fast allen guten Fußball-Geistern verlassen. Am Ende hieß es 4:0 (3:0) für die Gäste.
Bei den Gastgebern hatte Trainer Alexander Zorniger zwei Änderungen in der Startelf vorgenommen im Vergleich zum 2:2 in Magdeburg: Niko Gießelmann und Simon Asta ersetzten Gian-Luca Itter und Dennis Srbeny. Die Gäste begannen ebenfalls mit zwei Wechseln in der Anfangsformation: Jens Castrop kam nach seiner Gelbsperre für Dennis Lubach ins Team, Finn Jeltsch nach überstandener Verletzung für Nick Seidel.
Der 1. FC Nürnberg führt früh
Nach den mehr oder weniger einfallsreichen Choreographien auf den Rängen brauchten dann die Gäste vor 16.126 Zuschauern im ausverkauften Stadion erstaunlich wenig Zeit, um ins Spiel zu kommen. Die Belohnung: Nach 13 Minuten führte der Club. Ein Ballverlust von Branimir Hrgota landete bei Mahir Emreli, der aus 22 Metern formschön seinen Premierentreffer für den Club erzielte. Es kam noch schlimmer für das Kleeblatt, weil der Club eine Überzahlsituation (Jung wurde behandelt) nutzte, um schon fünf Minuten später wieder zu treffen: Auf Vorarbeit von Soares spitzelte Stefanos Tzimas den Ball ins Netz.
Die Spielvereinigung Greuther Fürth wechselt früh
Die Gastgeber waren sichtlich beeindruckt von so viel Nürnberger Spielfreude. Nach einer halben Stunde hätte Tzimas seinen zweiten Treffer erzielen können, scheiterte aber frei vor dem glänzend reagierenden Nahuel Noll im Fürther Tor. Gideon Jung war da schon nicht mehr im Spiel, für ihn war nach 26 Minuten Srbeny gekommen, ohne das Fürther Offensivspiel spürbar zu verbessern.
Stattdessen fiel nach 34 Minuten das dritte Nürnberger Tor vor einer merklich ruhig gewordenen Fürther Nordtribüne. Nach einem Schuss von Justvan hatte Noll noch geklärt, den Abpraller schob Tzimas gedankenschnell über die Linie. Es war dem Club in dieser ersten Halbzeit beinahe alles gelungen, dem Kleeblatt nahezu nichts.
Nach der Pause änderte sich das zumindest ein wenig. In der 47. Minute flog ein Schuss des eingewechselten Jomaine Consbruch aus 20 Metern nur knapp über das Nürnberger Tor. Der Club konzentrierte sich nun sehr auf die Defensive, konnte aber nicht verhindern, dass Jan Reichert nach 53 Minuten einen Versuch Srbenys entschärfen musste. Auf der anderen Seite hätte Justvan nach 61 beinahe von der Mittellinie getroffen, aber sein Schuss flog zwar über Noll hinweg, aber eben auch knapp neben das Tor.
Der Rest war dann ausnahmsweise einmal unspektakulär an diesem für Nürnberg so schönen und für Fürth so ernüchternden Nachmittag. Die einen vergaben noch ein paar Kontergelegenheiten, die anderen akzeptierten irgendwann ihre Unterlegenheit. Kurz vor dem Ende stolperte Lukas Schleimer noch das 0:4 über die Linie - die Lust auf das nächste Derby dürfte nur beim 1. FC Nürnberg noch etwas größer geworden sein.
Fürth: Noll - Meyerhöfer, G. Jung (26. Srbeny), M. Dietz - Asta, Bansé (46. Itter), Green, Gießelmann (46. Consbruch (80. Michalski)) - Hrgota - Futkeu, Massimo (62. Motika)
Nürnberg: Jan Reichert - Jeltsch (90. Seidel), Knoche, Karafiát - Villadsen, Jander, Castrop (90. Flick), Danilo Soares - Justvan (75. Lubach) - Tzimas (74. Schleimer), Emreli (62. B. Goller)
Schiedsrichter: Exner (Münster) - Zuschauer: 16.126 (ausverkauft)
Tore: 0:1 Emreli (13.), 0:2 Tzimas (18.), 0:3 Tzimas (34.), 0:4 Schleimer (88.)
Gelbe Karten: Hrgota (3), Gießelmann (2), Motika (2) / Emreli (2), Tzimas (1)
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