Am Samstagabend im Free-TV

Viele Fans sind fassungslos: Markus Söder wird das Club-Spiel gegen Braunschweig kommentieren

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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21.12.2024, 15:20 Uhr
Der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder bei seinem Trainingsbesuch Ende August mit Miroslav Klose und Javier Pinola.

© 1. FC Nürnberg Der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder bei seinem Trainingsbesuch Ende August mit Miroslav Klose und Javier Pinola.

Beim letzten Mal ließ sich Markus Söder wenigstens bloß filmen. Auch der Bayerische Ministerpräsident ließ sich das Derby im Fürther Ronhof Ende Oktober nicht entgehen und durfte vorab auch noch ein Interview geben, obwohl der gebürtige Nürnberger vor allem als leidenschaftlicher Club-Fan bekannt ist und weniger als großer Fußball-Experte.

Objektivität war bei seiner Spielprognose deshalb nicht zu erwarten, zumal er sich Ende August bei einem Trainingsbesuch im Sportpark Valznerweiher mal wieder eindeutig zu seiner Jugendliebe bekannt hatte. "Die aktuellen Transfers und das neue Trainerteam um Miroslav Klose und Javier Pinola geben echte Hoffnung auf die neue Saison", teilte er anschließend in den sozialen Medien mit.

Es entstanden zudem diverse Selfies für das eigene PR-Album, am Samstagabend geht Söder aber noch einen Schritt weiter respektive der übertragende Fernsehsender. "Markus Söder gibt Debüt bei Sport 1", heißt es in einer Mitteilung, "feiert seine Kommentatoren-Premiere". Auf der Haupttribüne des Max-Morlock-Stadions.

Außerdem wird er neben Ex-Profi Maik Franz und Moderatorin Ruth Hofmann ab 20 Uhr vor der Kamera stehen und "sowohl im Vor- als auch im Nachlauf zu Wort kommen". Wer auf das ganze Theater keine Lust hat, aber trotzdem den 1. FC Nürnberg gegen Eintracht Braunschweig sehen möchte, muss sich entweder noch ein Sky-Abo besorgen oder, günstiger: eine Eintrittskarte.

Ein bekennender Club-Anhänger als Co-Kommentator, auch für Sympathisanten der Niedersachsen dürfte es ein komplizierter Fußballabend werden. Die Reaktionen fallen aber vereinsübergreifend nicht gerade positiv aus. "Oh Gott, auch das noch" schreibt ein User, auch das Wort "Selbstdarsteller" ist häufig zu lesen.

Wer möchte, kann die Sport 1-Show des Bayerischen Ministerpräsidenten aber auch schlichtweg als Werbung für das Live-Erlebnis mit Bratwurst und Bier interpretieren. "Besseres Argument gibt es nicht. Alle ins Stadion!", meint ein Club-Fan. Und bloß nicht den Fernseher einschalten am Samstagabend.

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