Spät gebremst: Mahir Emreli und der Club belohnen sich nicht für ein lange überzeugendes Fußballspiel.
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Spät gebremst: Mahir Emreli und der Club belohnen sich nicht für ein lange überzeugendes Fußballspiel.

Nur 68 Minuten souverän

Spektakel in Düsseldorf: Der 1. FC Nürnberg verspielt beim 3:3 eine 3:0-Führung

Nach der 2:3-Heimniederlage gegen den SC Paderborn am vergangenen Wochenende wurde der Aufstiegskampf im Umfeld des 1. FC Nürnberg mal wieder für beendet erklärt. Nur der Trainer, der offizielle vom Aufstiegskampf ja eigentlich nichts wissen will, machte da nicht ganz mit. Vor dem Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf sagte Miroslav Klose also: „Die zweite Liga ist ein Auf und Ab. Wir müssen unsere Punkte einfahren, da nützt es nichts, auf die Tabelle zu schauen und zu hoffen.“

Falls er vor der Partie in Düsseldorf doch noch einmal auf die Tabelle geschaut haben sollte, sah er, dass die anderen Teams, die noch um den dritten Platz kämpfen, ihre Punkte nicht eingefahren hatten. Man konnte also als 1. FC Nürnberg: Wieder hoffen, dass da doch noch was geht in Sachen Aufstiegsrelegation.

Der 1. FC Nürnberg überzeugt im ersten Durchgang

In Düsseldorf scheint sich das zunächst zu bestätigen: 3:0 führt der Club bis 22 Minuten vor dem Ende. Dann folgt der Einbruch und die Fortuna gleicht beim 3:3 (0:2) innerhalb von zehn Minuten aus.

Begonnen hatte Klose bei der sechstplatzierten Fortuna mit einer wieder einmal veränderten Startelf. Kapitän Robin Knoche ersetzte bei seinem Comeback Ondrej Karafiat in der Innenverteidigung, Danilo Soares und Janis Antiste spielten für den gesperrten Berkay Yilmaz und den verletzten Jens Castrop.

Erste Viertelstunde brauchten beide Mannschaften, um Torgefahr zu entwickeln. Dann waren es die Gäste, die sehr aufmerksam den Düsseldorfer Spielaufbau unterbanden. Über Emreli landete der Ball bei Justvan, der mit seinem Schuss noch an Kastenmeier scheiterte, aber Antiste drückte den Abpraller über die Linie (19. Minute).

Nach der Nürnberger Führung wurde die Fortuna energischer, der Club aber hatte nach wie vor die besseren Gelegenheiten. Nach einem Konter über Justvan verfehlte Emreli mit seinem Abschluss das Tor nur knapp (30.). Auch in der Folge blieben die Nürnberger nach Balleroberungen gefährlich und fanden darüber die Lust am eigenen Spiel.

Als die Gastgeber dann in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs etwas zu ungestüm auf den Ausgleich drängten, spielte Jander mit einem feinen Pass Emreli frei, der gegen aufgerückte Fortunen und einen erstaunlich weit vor seinem Tor stehenden Kastenmeier keine große Mühe hatte, das 2:0 für den Club zu erzielen (40+4).´ Es war der schöne Abschluss einer überzeugenden ersten Hälfte der Mannschaft von Miroslav Klose. Die Belohnung: Der Rückstand auf Relegationsplatz drei war dreieinhalb Spiele vor dem Saisonende wieder auf drei Punkte geschrumpft.

Nach 61 Minuten schien das auch für die drei Spiele bis zum Saisonende zu gelten. Nach einer Balleroberung von Jander war der Ball über einen geblockten Schuss von Antiste zu Justvan gekommen und der hatte das 3:0 für den Club über die Linie gestreichelt.

Alles klar? Natürlich nicht. Innerhalb von zwei Minuten machte der eingewechselte Schmidt die Partie mit seinen beiden Treffern (68., 70.) wieder zu einem Nervenspiel. Nach 78 Minuten hielt Jan Reichert einen schwierigen Ball fest, spielte ihn dann schnell nach vorne - und die Fortuna kam zu einer Balleroberung in Nähe des Nürnberger Strafraums. Den aber suchte Appelkamp gar nicht, sondern zog aus der Distanz einfach ab - 3:3. Danach war die Fortuna dem Siegtreffer näher als der Club, schaffte aber die komplette Wende auch nicht mehr. Es war dieses Spiel: ein einziges Auf und Ab.

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