Erneut nicht überzeugend

Reichert und ein Traumtor retten dem Club einen Punkt beim SV Darmstadt 98

Fadi Keblawi

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25.8.2024, 16:08 Uhr
Lange der einzige Nürnberger in Normalform: Torwart Jan Reichert.

© IMAGO/Marc Schueler/IMAGO/Schüler Lange der einzige Nürnberger in Normalform: Torwart Jan Reichert.

Wirklich überzeugen konnte der 1. FC Nürnberg in der neuen Saison vor allem in spielerischer Hinsicht noch nicht. Weil das in zwei Zweitligaspielen und einem Pokalspiel aber trotzdem zu zwei Siegen gereicht hatte, war die Stimmung um die Mannschaft von Trainer Miroslav Klose vor dem Ausflug zum noch sieglosen Erstliga-Absteiger SV Darmstadt 98 einigermaßen entspannt. Es fehle, sagten vor der Partie Enrico Valentini und Klose, eigentlich nur ein wenig der Mut und die Überzeugung ins eigene Tun, dann wird schon alles werden.

Das dauert allerdings wohl noch einige Zeit. Zwar erkämpfte sich der Club in Darmstadt ein 1:1 (0:1), sah dabei aber phasenweise vogelwild aus und muss sich bei Torwart Jan Reichert bedenken, dass er nicht komplett untergegangen ist. Dem eingewechselten Sevcik gelang per Traumtor der unverdiente Ausgleich.

Auf fünf Positionen hatte Klose seine Startelf nach dem Pokalsieg in Saarbrücken verändert: Jan Reichert stand wieder im Tor, vor ihm kehrten Danilo Soares, und Jens Castrop zurück und gaben Rafael Lubach und Julian Justvan ihre Debüts in der Anfangself.

Vor allem auf dem erst unter der Woche aus Hoffenheim verpflichteten Justvan lagen die Nürnberger Hoffnungen, dass das bislang so biedere Offensivspiel endlich in Schwung kommen würde. Die Hoffnungen wurden zunächst enttäuscht. Während die Defensive in den Anfangsminuten immerhin einigermaßen stabil sind, präsentierte sich die Offensive absolut ideenlos.

Der 1. FC Nürnberg findet den Weg zum Tor nicht

Bis zur 36. Minute dauerte es, ehe der Club überhaupt einmal zu einem Torabschluss kam: Jens Castrop scheiterte mit seinem Schuss aus 15 Metern auf Vorarbeit von Justvan an Marcel Schuhen im Darmstädter Tor. Da führten die Gastgeber allerdings bereits, weil sich die anfänglich noch überzeugende Nürnberger Defensive nach 23 Minuten zu einfach ausspielen ließ: Mit zwei, drei schnellen Pässen kombinierte sich Darmstadt aus der eigenen Hälfte, ehe Isac Lidberg das Laufduell mit Robin Knoche mit Leichtigkeit für sich entschied und Reichert keine Chance ließ.

Der Torwart hatte sieben Minuten zuvor noch mit einer guten Parade gegen einen Distanzschuss von Killian Corredor das 0:1 verhindert. Auch nach dem Gegentreffer blieb die Idee des Nürnberger Offensivspiels ein Rätsel, Jens Castrop kam dennoch ein weiteres Mal zum Abschluss, scheiterte auf Vorarbeit Schleimers aber auch nach 44 Minuten an Schuhen, der seinen Versuch zur Ecke abwehrte.

Dann war Pause und hatte Klose in der Kabine einiges zu korrigieren. Tat er dann erst einmal in personeller Hinsicht: Kanji Okunuki ersetzte den deutlich überforderten Lubach. Die erste Gelegenheit hatten nach Wiederanpfiff trotzdem wieder die Gastgeber: Lidberg verfehlte nach 48 Minuten aus spitzem Winkel das Ziel nur knapp.

Immer mehr rückten nun Jan Reichert in den Mittelpunkt des Geschehens, der Club fand den Weg aus seiner Hälfte gar nicht mehr - und hatte es einzig seinem grandios aufgelegten Torwart zu verdanken, nicht schon nach 55 Minuten entscheidend in Rückstand geraten zu sein. Klose sah das ähnlich und wechselte nach 58 Minuten erneut: Michal Sevcik und Stefanos Tzimas kamen für Pick und Villadsen. Drei Minuten später hatte der Club zur allgemeinen Überraschung ausgeglichen: Nach energischem Vorstoß Finn Jeltsch landetet der Ball über Justvan bei Sevcik, der aus 20 Metern formschön zum 1:1 traf.

Reichert, immer wieder Reichert für den 1. FC Nürnberg

Der Ausgleich war natürlich absolut unverdient, das war den Nürnberger aber sehr egal. Immerhin ein wenig nahmen auch sie nun am Spiel teil - das galt allerdings nur noch bis zur 74. Minute für Justvan, der nach einem bemühten, aber keinesfalls überragenden Debüt Feierabend hatte. Er sah auch von der Bank aus Nürnberger, die nun etwas aktiver waren, die aber immer noch auf ihren überragenden Torwart vertrauen mussten: 84 Minuten waren gespielt, als man die nächste Glanzparade sah, als Metej Maglica aus kurzer Distanz abgezogen hatte.

So schleppte sich der Club dann bis zum Schlusspfiff zum ersten Unentschieden der Saison - überzeugend war an diesem Nachmittag aber wieder einmal nur das Ergebnis.

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