0:2 in Gelsenkirchen
Party auf den Rängen, Frust auf dem Rasen: Harmloser Club bleibt auf Schalke Punktelieferant
13.4.2024, 22:34 UhrDie ersten beiden Vorspiele am Nachmittag hatten noch keine klare Tendenz erkennen lassen. Nachdem sich zunächst die Nürnberger Rathaus-Kickers den Kollegen aus Gelsenkirchen mit 2:4 geschlagen geben mussten, war der von Thomas Ziemer angeführten Traditionsmannschaft des 1. FCN im Legendenspiel gegen Schalkes Altstars um Olaf Thon mit einem 3:1-Sieg sozusagen der Ausgleich im freundschaftlichen Länderkampf zwischen Franken und Nordrhein-Westfalen gelungen.
Am Abend auf dem Rasen der mit 62.278 Zuschauern ausverkauften Veltins Arena sollte die jahrzehntelange Verbundenheit der Altmeister dann aber für 90 Minuten ruhen, zumindest hattes sich das Cristian Fiél erbeten. "Zuletzt haben wir die Fanfreundschaft immer groß thematisiert. Am Ende haben dann immer die Schalker gewonnen. Nun lassen wir das Thema ruhen und wollen die Punkte holen", hatte der Club-Trainer im Vorfeld der Partie erklärt. Zuletzt war das dem FCN auf Schalke 1993 gelungen.
Andersson und Goller ersetzen Okunuki und Hungbo
Um diesen "Fluch" endlich zu bannen, hatte Fiél seine Startelf auf zwei Positionen verändert. Wie angedeutet durfte der zuletzt zweimal nicht berücksichtigte Sebastian Andersson im Sturmzentrum sein Comeback geben. "Er hatte eine wirklich gute Trainingswoche und gibt uns Körperlichkeit", erklärte Fiél. Lukas Schleimer rückte dafür auf die linke Außenbahn, Kanji Okunuki musste auf die Bank. Auf rechts ersetzte der nach seiner Einwechslung gegen Kiel in der zweiten Halbzeit sehr agile Benjamin Goller den gesperrten Joseph Hungbo. Schalkes Coach Karel Geraerts brachte für den angeschlagenen Assan Ouedraogo Yusuf Kabadayi - und der zwang Carl Klaus nach nicht einmal einer Minute zu einer ersten Parade.
Die Anfangsphase gehörte den dominanten Knappen, nach sieben Minuten meldete sich dann auch der Club offiziell im Spiel an. Nach einem Fehler von Marcin Kaminski durfte Goller allein auf das Tor zulaufen, ließ sich dann aber noch von Derry Murkin ausbremsen, die folgende Ecke brachte eine gute Kopfballchance für Schleimer. Die Gäste lauerten auf Umschaltmomente und kamen einige Male im Ansatz durchaus gefährlich in die Nähe des Schalker Tors, spielten diese Chancen dann aber einmal mehr nicht konsequent und präzise genug aus. Auf der Gegenseite parierte Klaus bravourös Schüsse von Thomas Ouwejan (16.) und Kenan Karaman (22.), dann lenkte Jannes Horn den Ball gerade noch zur Ecke (23.).
Foul vor dem Tor? Can Uzun sieht Gelb wegen Reklamierens
Just als der Schalker Druck ein bisschen abgenommen hatte, schlug der Bundesliga-Absteiger kurz vor der Pause doch noch zu. Nach Zuspiel von Keke Topp durfte sich Karaman am Sechzehner ungestört drehen und den Ball zwischen Horn und Florian Flick hindurch platziert im linken Eck versenken (41.). Beschwerden der Gäste, die bei der vorangegangenen rustikalen Balleroberung von Kaminski ein Foul an Can Uzun erkannt haben wollten, blieben ungehört, Uzun sah vielmehr wegen Reklamierens noch die Gelbe Karte.
Auch die Entscheidung, in der Nachspielzeit der ersten Hälfte keinen Handelfmeter zu pfeifen, nachdem Paul Seguin den Ball aus wenigen Metern an den Arm bekommen hatte, war vertretbar, auch wenn es in vergleichbaren Situationen durchaus schon Strafstoß gegeben hatte. Letztlich musste sich Fiéls Elf nach einer über weite Strecken viel zu passiven und zaghaften ersten Hälfte aber schon an die eigene Nase fassen.
Schalkes Karaman schießt umstrittenen Foulelfmeter an die Latte
Dass das in der zweiten Hälfte anders werden sollte, deutete Schleimer mit einem ersten Abschluss in der 48. Minute an - Schalkes Keeper Marius Müller war aber auf dem Posten. Wenig später hätten die Hausherren dann schon endgültig die Weichen stellen können, weil Schiedsrichter Marco Fritz nach einer riskanten Grätsche von Horn im Strafraum gegen den durchgebrochenen Kabadayi auf den Punkt gezeigt hatte - Nürnbergs Innenverteidiger hatte allerdings zuerst den Ball gespielt. Ausgleichende Gerechtigkeit, dass Karaman den Strafstoß nur an die Latte donnerte (56.).
Fast im Gegenzug hatte Uzun die bis dato wohl beste Chance der Gäste, scheiterte mit seinem Linksschuss aus 16 Metern aber am stark reagierenden Müller. Während Horn in der 84. Minute einen Freistoß an die Latte gehämmert hatte, drosch Seguin wenig später einen von Klaus zunächst noch abgewehrten Ball aus 16 Metern zum 2:0 ins Netz (86.) und machte damit den Deckel drauf. Nachdem der eingewechselte Felix Lohkemper in der Nachspielzeit auch noch eine hundertprozentige Chance zum Ehrentreffer ungenutzt gelassen hatte, feierten am Ende wie fast immer die Schalker den Sieg - und die Club-Fans eben nur die Freundschaft. Auch wenn nicht nur Cristian Fiél das ziemlich nerven dürfte.
Schalke: Müller; Brunner (69. Schallenberg), Kalas, Kaminski, Murkin – Seguin – Kabadayi (90.+2 Lasme), Ouwejan (87. Idrizi) – Karaman (87. Churlinov) – Terodde, Topp (70. van der Sloot).
Nürnberg: Klaus; Gyamerah, Jeltsch, Horn, Brown – Flick – Goller (60. Okunuki), Castrop, Uzun, Schleimer – Andersson (68. Lohkemper).
Schiedsrichter: Fritz (Korb). – Zuschauer: 62.278 (ausverkauft). - Tore: 1:0 Karaman (42.), 2:0 Seguin (86.). - Gelbe Karten: Seguin (8), Murkin (6), Topp (2), Churlinov (3) / Andersson, Uzun (4), Jeltsch (3), Flick (5). - Besonderes Vorkommnis: Karaman (Schalke) verschießt Foulelfmeter (56.).+
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