Vielseitig einsetzbar, aber künftig nicht mehr beim 1. FC Nürnberg: Lukas Schleimer muss sich eine neue Herausforderung suchen.
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Vielseitig einsetzbar, aber künftig nicht mehr beim 1. FC Nürnberg: Lukas Schleimer muss sich eine neue Herausforderung suchen.

Genie und Wahnsinn

Kein neuer Vertrag: Lukas Schleimer und der 1. FC Nürnberg gehen getrennte Wege

Sein 100. Pflichtspiel für die Profis des 1. FC Nürnberg war eher keines, das man sich für ein solches Jubiläum wünscht. Gegen den SC Paderborn wurde Lukas Schleimer nach 18 Minuten für den verletzten Jens Castrop eingewechselt, gemeinsam glückte danach nicht mehr viel. Bei der 2:3-Niederlage blieb Schleimer in ungewohnter Rolle unauffällig - freundlich formuliert. Der kicker wurde deutlicher, Note: sechskommanull.

Es war nicht das erste Mal, dass ihm die Rezensenten oder die Fans die Zweitligatauglichkeit absprachen, der 25-Jährige pendelte immer irgendwo zwischen Genie und Wahnsinn, seitdem er sich 2017 dem Club angeschlossen hatte. Zuletzt wieder eher mit Tendenz Richtung Wahnsinn, weshalb sie am Valznerweiher zu der Überzeugung gekommen sind, dass es besser für beide Seiten ist, wenn die gemeinsame Reise im Sommer endet.

Joti Chatzialexiou suchte früh das Gespräch mit Lukas Schleimer

„Wir befinden uns in einer Phase, in der Entscheidungen für die Kaderplanung getroffen werden müssen“, ließ Sportvorstand Joti Chatzialexiou am Mittwochvormittag mitteilen und dass man sich früh mit Lukas Schleimer ausgetauscht habe; „gemeinsam“ sei man zu dem Entschluss gekommen, „dass er im Sommer eine neue Herausforderung annehmen wird“.

Schleimer gehört zu der aussterbenden Art von Spielern, die es ohne die Mitgliedschaft in einem Nachwuchsleistungszentrum zum Fußballprofi gebracht haben. Nach Jahren an der Mittelmosel wechselte er in die U19 des FCN, später wurde er nach Saarbrücken verliehen und war beim Club eigentlich schon aussortiert, bis Cristian Fiél seiner Karriere neues Leben einhauchte. Über die zweite Mannschaft schaffte Schleimer den Sprung und spielte fortan da, wo sie ihn brauchten. Auf der Außenbahn, im zentralen Mittelfeld, auch in dieser Saison zu Beginn noch als Mittelstürmer - immer zwischen Genie und Wahnsinn, zwischen Regional- und Bundesliga.

Demnächst ist Schluss in Nürnberg, in seiner Bilanz stehen mindestens 13 Tore, darunter - daran erinnerte der Club am Mittwoch auch noch einmal - das nicht ganz unwichtige in Paderborn, das in der Saison 2022/23 den Klassenerhalt bedeutete.

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