Fans feiern trotzdem
Gutes Spiel und großer Kampf: Der Club unterliegt Hoffenheim im Pokal nur knapp
30.10.2024, 22:40 UhrWahrscheinlich haben sie sich in den letzten Tagen beim 1. FC Nürnberg mindestens ein wenig über sich selbst gewundert. Nach einem mehr als mühevollen Start in die erste Saison mit dem Trainer Miroslav Klose gewannen sie plötzlich ständig Fußballspiele, phasenweise sogar furios. Dem 3:2 gegen Münster (noch mühevoll) folgte ein 4:0 im Derby (furios) und ein 8:3 gegen Jahn Regensburg (noch furioser). Drei Spiele, drei Siege, 15:5 Tore - vor dem Pokalausflug zur TSG Hoffenheim herrschte im angeblich so schwierigen Umfeld des Clubs tatsächlich so etwas wie Euphorie.
Knapp 9000 Menschen begleiteten ihren Verein nach Sinsheim und hofften auf die Überraschung gegen den Erstligisten. Die war tatsächlich möglich, weil der Club seine gute Form der letzten Wochen bestätigte - und nach großem Kampf am Ende trotzdem einer 1:2 (0:1)-Niederlage wegen Abschied vom DFB-Pokal nehmen musste.
Wenig überraschend vertraute Klose seiner zuletzt so erfolgreichen Mannschaft und nahm in der Startelf nur zwei Veränderungen vor: Christian Mathenia stand absprachegemäß im DFB-Pokal wieder im Tor anstelle von Jan Reichert, Berkay Yilmaz ersetzte den angeschlagenen Danilo Soares auf der linken Seite.
Eine Fehlentscheidung bringt den 1. FC Nürnberg in Rückstand
Die beiden Neuen sahen erst einmal, dass kaum etwas passierte. Eine Viertelstunde brauchte die TSG Hoffenheim, um erstmals gefährlich vor dem Tor von Mathenia aufzutauchen, der Schuss von Hlozek stellte den Torhüter aber vor keine großen Probleme. Es folgte ein paar Gelegenheiten auf beiden Seiten, der Club hatte Chancen durch Tzimas (18.) und Castrop (20.), während im eigenen Strafraum Ondrej Karafiat in letzter Sekunde vor Haris Tabakovic klärte (19.).
Insgesamt war es eine ausgeglichene Partie, was für die Nürnberger durchaus ein Kompliment darstellte. In Führung gingen dennoch die Gastgeber. In der 27. Minute zögerte Mathenia eine Sekunde zu lang bei einem Pass in seinem Strafraum, war aber dennoch vor Umut Tohumcu am Ball. Einen Zusammenprall später trudelte der Ball über die Torauslinie. Schiedsrichter Timo Gerach hätte nun auf Abstoß oder Freistoß für den Club entscheiden können, gab aber Ecke für die TSG. In deren Folge stocherte Tabakovic den Ball zum 1:0 über die Linie.
Eine Fehlentscheidung, von der sich der Club aber nicht beeindrucken ließ. Tzimas (37.) und Jeltsch (45.) hatten weitere Torabschlüsse für Nürnberg, das Hoffenheim in der Schlussphase des ersten Durchgangs sogar durchweg in der Defensive beschäftigte. Es war ein solider und mutiger Aufritt des Clubs, der bei beinahe ausgeglichen Verteilten Ballbesitz dennoch mit einem Rückstand in die zweite Hälfte starten musste.
Nur hatte dieser Rückstand nicht lange Bestand, als der zweite Durchgang angepfiffen wurde. Nach 47 Minuten sah Yilmaz im Zentrum Julian Justvan und dessen ebenso kluger Pass erreichte Mahir Emreli im Strafraum - Rechtsschuss, Ausgleich. Der Club war wieder da und wurde noch mutiger: Castrop prüfte Baumann (54.), ehe Tabakovic mit einem Kopfball an den Pfosten auch wieder Hoffenheimer Siegesbereitschaft signalisierte (65.).
Dennoch blieb die Partie eine ausgeglichene. In der allerdings die TSG ein zweites Mal an diesem Abend in Führung ging. Wieder war es ein Eckstoß, an dessen Ende Arthur Chaves per Kopf zum 2:1 traf (72.). Erst jetzt gelang es den Gastgebern, die Partie zumindest zeitweise zu kontrollieren. Am Ende versuchte der Club noch einmal alles, es reichte allerdings nicht. Hoffenheim rettete den Vorsprung einigermaßen über die Zeit und die fünfminütige Nachspielzeit. Der 1. FC Nürnberg wurde trotzdem von seinem Anhang gefeiert, der das Auswärtsspiel zu einem mit Heim-Atmosphäre gemacht hatte. Aber zumindest das dürfte bei einem Auswärtsspiel in Sinsheim wirklich niemanden gewundert haben.
Hoffenheim: Baumann; Akpoguma, Stach (84. Drexler), Chaves - Kaderabek, Tohumcu, Grillitsch (72. Bischof), Jurásek - Bülter (62. Kramaric) - Hlozek (72. Berisha), Tabakovic.
Nürnberg: Mathenia; Jeltsch, Knoche, Karafiát - Villadsen (81. Hofmann), Jander, Castrop (85. Castrop), Yilmaz - Justvan - Emreli (81. Lubach), Tzimas (70. Schleimer).
Schiedsrichter: Gerach (Landau in der Pfalz). - Zuschauer: 18.001. - Tore: 1:0 Tabakovic (27.), 1:1 Emreli (47.), 2:1 Chaves (72.). - Gelbe Karten: Tohumcu, Stach - Tzimas, Justvan.
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