Fünftes Ligaspiel ohne Sieg

Erste Nürnberger Niederlage gegen Elversberg: Castrops Tor war für harmlosen Club zu wenig

Uli Digmayer

Sportredaktion

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6.12.2024, 20:34 Uhr
Auch Nürnbergs Top-Torjäger Stefanos Tzimas brachte den Ball in dieser Situation nicht mehr zum Ausgleich über die Linie.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr Auch Nürnbergs Top-Torjäger Stefanos Tzimas brachte den Ball in dieser Situation nicht mehr zum Ausgleich über die Linie.

Es gibt wenig Profivereine, gegen die der 1. FC Nürnberg eine so makellose Bilanz aufzuweisen hat wie die Sportvereinigung 07 Elversberg - was vermutlich auch daran liegt, dass die Zahl der bisherigen Aufeinandertreffen noch relativ überschaubar ist. Drei Spiele (zweimal in der Zweiten Liga, einmal 2010 im DFB-Pokal), drei Siege, 7:0 Tore - vor dem erneuten Besuch in der saarländischen 13.000-Seelen-Gemeinde Spiesen-Elversberg sprach die Statistik ziemlich eindeutig für die Franken.

Das sollte sich im vierten Duell am Freitagabend allerdings ändern. Beim letztjährigen Aufsteiger, der in dieser Saison schon einige Favoriten düpiert hat und als Tabellensechster bislang so etwas wie die Überraschungsmannschaft der Saison ist, musste sich der Club trotz der frühen Führung durch Jens Castrop am Ende mit 1:2 (1:1) geschlagen geben und ist damit nun seit sechs Pflichtspielen ohne Sieg.

Wenig überraschend hatte Trainer Miroslav Klose, der zu Beginn seiner Karriere schon mit dem FC Homburg und dem 1. FC Kaiserslautern II an der Kaiserlinde aufgelaufen war, zum dritten Mal in Folge die gleiche Startelf aufs Feld geschickt. Sein Gegenüber Horst Steffen sah trotz der jüngsten 1:3-Niederlage gegen den SC Paderborn ebenfalls keinen Grund für personelle Korrekturen.

Es ging gleich munter los im Stadion an der Kaiserlinde - und schon nach knapp zwei Minuten waren die zwei aktuellen Nürnberger Kardinalprobleme zu sehen gewesen: das Verteidigen von Standardsituationen und die Chancenverwertung. Um ein Haar hätte Elversberg die Gäste gleich mit der ersten Ecke überrumpelt, doch klatschte eine tückische Kopfball-Bogenlampe von Lukas Pinckert nur an den linken Innenpfosten. Im Gegenzug hatte Mahir Emreli nach feinem Pass von Jens Castrop das 1:0 auf dem Fuß, scheiterte aber an Keeper Nicolas Kristof (2.), der auch bei einem zu unplatzierten Kopfball von Finn Jeltsch auf dem Posten war (6.).

Nach 14 Minuten belohnte sich der Club dann für eine couragierte Anfangsphase: Stefanos Tzimas setzte sich im Strafraum mit einem energischen Antritt gegen Pinckert durch und fand mit seiner präzisen Hereingabe von der Grundlinie den einlaufenden Castrop, der aus sechs Metern cool vollendete.

Wird die Ergebnis- zur Tabellenkrise beim 1. FC Nürnberg?

Die erwartet spielstarke und lauffreudige "Elv" ließ sich davon aber kaum erschüttern und schnupperte durch Fisnik Asllani, der Jeltsch auf engstem Raum ausgetanzt hatte, bald am Ausgleich (24.). In dieser Phase agierte der Club wieder einmal zu passiv, überließ immer mehr den Hausherren den Ball und verlegte sich darauf, seinen knappen Vorsprung zu verteidigen. Das ist in dieser Saison bekanntlich schon öfter schiefgegangen - und wurde auch diesmal kurz vor der Pause bestraft. Muhammed Damar setzte sich auf der linken Seite viel zu leicht gegen Robin Knoche durch und bediente den sträflich alleingelassenen Tom Zimmerschied, der Jan Reichert den Ball aus spitzem Winkel frech durch die Beine schob (44.).

Auch nach dem Seitenwechsel blieb die SVE am Drücker, nach einem Knoche-Fehler kam Damar zum Abschluss und verfehlte das Ziel nur knapp (49.). Wenig später durfte es der Deutsch-Türke dann noch einmal ungestört von der Strafraumgrenze aus versuchen - und traf mit seinem platzierten Flachschuss zum 2:1 ins lange Eck (53.). Innerhalb weniger Minuten hatten die Saarländer die Partie gedreht, und das keineswegs unverdient.

Erst jetzt traten die Gäste wieder etwas präsenter auf und forcierten ihre Offensivbemühungen, ohne dabei wirklich noch zu hochkarätigen Chancen zu kommen. Am Ende durfte die SVE tatsächlich den ersten Sieg ihrer Vereinshistorie gegen den Club bejubeln. Im letzten Auswärtsspiel der Vorrunde am kommenden Sonntag beim 1. FC Köln muss Kloses Mannschaft nun aufpassen, dass aus einer vielzitierten Ergebniskrise so langsam keine Tabellenkrise wird - zumal sich die Niederlage diesmal auch nicht durch einen spielerisch starken Auftritt beschönigen lässt.

Elversberg: Kristof; Baum, Pinckert, Rohr, Neubauer - Sickinger, Schmahl (90. Jäkel) - Petkov, Zimmerschied (75. Sicker) - Asllani, Damar (89. Stock).

Nürnberg: Reichert; Villadsen (78. Janisch), Knoche, Karafiat, Soares (64. Yilmaz) - Jeltsch, Jander - Castrop (78. Schleimer), Justvan (70. Lubach) - Emreli, Tzimas.

Schiedsrichter: Bacher (München) . - Tore: 0:1 Castrop (14.), 1:1 Zimmerschied (44.), 2:1 Damar (53.). - Zuschauer: 9323.- Gelbe Karten: Pinckert (4), Stock / Emreli (4), Castrop (6), Karafiat.

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