3:1 gegen die Fanfreunde

Emotionales Comeback bei Kloses Heimdebüt: Der Club schlägt Schalke erstmals seit elf Jahren

Fadi Keblawi

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10.8.2024, 14:55 Uhr
Es geht ja doch: Lukas Schleimer trifft zum Ausgleich gegen Schalke.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Es geht ja doch: Lukas Schleimer trifft zum Ausgleich gegen Schalke.

Die Voraussetzungen für ein Fußballfest waren natürlich wieder einmal nicht gegeben vor dem Spiel des 1. FC Nürnberg gegen den FC Schalke 04. Es stand zwar erst der zweite Spieltag der neuen Saison auf dem Programm, dennoch sprach einiges gegen einen Erfolg der Mannschaft von Trainer Miroslav Klose. Da war zum einen die Nürnberger Heimbilanz der vergangenen Saison, die den Club als viertschlechteste Mannschaft der Liga vor den eigenen Fans auswies. Und da war zum anderen der FC Schalke, der seit 2013 nicht mehr gegen den Club verloren hatte. Unschönes Beiwerk: Der Club hatte bei der 2:3-Auftaktniederlage in Karlsruhe nicht besonders gut ausgesehen, Schalke beim 5:1 gegen Braunschweig hingegen schon.

Die schlechten Vorzeichen waren dann aber tatsächlich dem 1. FC Nürnberg sehr egal. Mit 3:1 feierte er den ersten Sieg gegen Schalke seit über elf Jahren - hatte dabei aber das Glück, dass sich die lange besseren Gäste kurz vor der Pause mit einer Gelb-Roten Karte selbst schwächten.

Gegenüber der Vorwoche in Karlsruhe hatte Klose seine Startelf unverändert gelassen - was eher gegen die Spieler auf der Bank als für die auf dem Platz sprach. Gegen selbstbewusste, aber ersatzgeschwächte Gäste sah das wenig überraschend ähnlich schlecht wie in Karlsruhe aus. Bis zur Pause brachte der Club keinen einzigen Schuss auf das Schalker Tor zustande.

Weil umgekehrt auch Schalke nicht unbedingt glänzte, entwickelte sich vor ausverkauftem Haus eine äußerst zähe Partie, deren Höhepunkte spät allesamt die Gäste produzierten. Janik Bachmann scheiterte nach 26 Minuten per Kopf am aufmerksamen Jan Reichert. Der hielt die Aufmerksamkeit nur dummerweise nicht bis zur Pause: Nach einem Freistoß in der 45. Minute schalteten Reichert und Finn Jeltsch gemeinsam gedanklich ab, Ibrahima Cissé drückte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie. Kurz darauf verfehlte Emil Winther Holjund das 2:0 nur knapp. Der Club taumelte und wurde von Schalke zurück ins Spiel gebracht: Ron Schallenberg sah kurz vor der Pause nach einem Foul an Danilo Soares die Gelb-Rote Karte.

Der Club startete also in Überzahl in den zweiten Durchgang - ein wirklicher Mutmacher war das nicht. Zur Pause reagierte Klose und ersetzte Danilo Soares und Kanji Okunuki durch Enrico Valentini und Dustin Forkel. Eineinhalb Minuten später hatte sich das schon gelohnt: Auf Flanke von Enrico Valentini traf Lukas Schleimer per Kopf zum Ausgleich.

Der 1. FC Nürnberg sieht plötzlich besser aus

Wieder zehn Minuten später war der fränkische Teil des Publikums im Max-Morlock-Stadion endgültig wach: Florian Pick setzte sich auf der rechten Seite durch, seine Hereingabe von der Grundlinie landete bei Caspar Jander - 2:1. Der Club sah jetzt sehr viel besser aus, es gab allerdings in der Geschichte des Fußballs schon auch Mannschaften, die mit einer eigenen Unterzahl souveräner umgegangen sind als der FC Schalke an diesem Samstagnachmittag.

Mussten sie aber auch nicht lange: Nach 66 Minuten foulte sich auch Jander aus seinem ersten Heimspiel für den Club und sah nach einem Foul ebenfalls Gelb-Rot. Mit Jander vom Feld ging Jens Castrop, ebenfalls gelbvorbelastet, allerdings wurde der gegen Ondrej Karafiat ausgewechselt. Kurz darauf kam auch noch Rafael Lubach für Pick - und der führte sich ein, wie man sich im allerbesten Fall einführt: Erst kombinierte er im Mittelfeld riskant, aber schön mit Florian Flick, dann setzte er am Ende des daraus entstandenen Angriffs den Abpraller nach einem Schuss von Schleimer zum 3:1 ins Netz (77.).

Schalke fand in der Folge keinen wirklichen Zugang in diese Partie, die sie vor der Pause noch kontrolliert hatten. Und der Club und Klose hatten ausnahmsweise einmal gewonnen, als eigentlich alles gegen sie gesprochen hatte - vor allem gegen Schalke ein ungewohntes Gefühl.

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