Flick trifft spät
Der Club gewinnt 2:1 gegen den Karlsruher SC: Ekstase in der Nachspielzeit
19.1.2025, 15:31 UhrDer Blick geht offiziell nach unten, inoffiziell aber auch nach etwas weiter oben. Auf Platz zwölf hat der 1. FC Nürnberg die Hinserie abgeschlossen und mit 22 Punkten, wirklich zufrieden wollten die Vorstände, Trainer und Spieler und damit aber nicht sein. Wäre schon ein bisschen mehr drin gewesen, fand nicht nur Joti Chatzialexiou.
Deshalb möchte der Club in der Rückrunde unbedingt nach- und aufholen, was bis kurz vor Weihnachten versäumt worden istz. Den einen oder anderen Tabellenplatz gutmachen, heißt somit der Auftrag der Sportlichen Leitung, vor dem Heimspiel gegen den Karlsruher SC war selbst der Stadionsprecher optimistisch, "dass das auch klappt".
Nach dem Heimspiel gegen den Karlsruher SC und dem späten 2:1-Erfolg ist der 1. FC Nürnberg zumindest von den Abstiegsplätzen so weit weg wie seit Jahren nicht mehr - und darf sich auf ein paar weitestgehend sorgenfreie Monate freuen. Stefanos Tzimas (36.) und Florian Flick mit seinem Treffer in der Nachspielzeit ließen zumindest die Stimmung explodieren.
Bereits mit seinem Spieltagsaufgebot hatte der Trainer für ein wenig Aufsehen gesorgt; dass doch Mahir Emreli für Flick beginnen würde, hatte sich selbst in der heißen Vorbereitungsphase kaum abgezeichnet, ansonsten vertraute Miroslav Klose den üblichen Verdächtigen, der Ersatzbank fehlten hingegen ein paar prominente Gesichter.
Kaum Alternativen beim 1. FC Nürnberg
Mit Lukas Schleimer saß lediglich eine Alternative für die Offensive draußen, ansonsten ausschließlich vorrangig defensiv denkende Profis. Kein Janni Serra, kein Benjamin Goller, kein Florian Pick, trotzdem überwog durchaus die Zuversicht, dass es endlich etwas werden könnte mit dem ersten Saisonsieg gegen eine im Klassement vor dem 1. FC Nürnberg notierte Mannschaft.
Die Gäste stellten gleich Mikkel Kaufmann für Top-Scorer Budu Zivzivadze (er eine kam aus Heidenheim, der andere ging nach Heidenheim) in die Startelf, große Wirkung konnte der Zugang nicht entfalten. Seine Kollegen in der ersten Halbzeit allerdings auch nicht, so dass der Zweite nach der Hinrunde zunächst harmlos bleiben sollte.
Eine präzise Flanke von der rechten Seite auf Fabian Schleusener genügte zum zwischenzeitlichen Ausgleich (40.), als Robin Knoche bei einem Luftzweikampf ausgesprochen schlecht aussah – die umjubelte Führung der Gastgeber hatte somit nur vier Minuten Bestand. Tzimas stand goldrichtig und musste den vom wackeligen Torwart Max Weiß abprallenden Ball nur einnicken.
Ansonsten blieben Aufreger ausgesprochen selten; Tzimas etwa verpasste in der elften Minute aus wenigen Metern das frühe 1:0, weil ihn die Kopfballverlängerung Mahir Emrelis wohl überrascht hatte. Kurz vor der Pause sorgte noch ein angebliches Foul des Aserbaidschaners am Schlussmann für Wirbel, weil es kein Foul war und der Nürnberger mit der Kugel ins leere Tor hätte laufen können.
Stattdessen sah er Angreifer nach einer Rudelbildung seine fünfte Gelbe Karte und wird somit am Samstag auf Schalke fehlen; doppelte Bestrafung für den Club, der nach der Pause auf die sonnige Nordkurve spielen durfte und sich steigern konnte.
Sie rannten zwar beinahe pausenlos an, scheuten aber das letzte Risiko gegen die tief stehenden und gerne mal schnell umschaltenden Karlsruher. Trotzdem kam der 1. FC Nürnberg zu Möglichkeiten; Justvans strammen Schuss nach knapp einer Stunde konnte Weiß gerade noch so zur Seite abwehren, vor allem der letzte Pass geriet Kloses Fußballern aber häufig zu unpräzise.
Die 31.507 Zuschauer sahen nach der Pause einen mutigeren, entschlosseneren Club, der aber mitunter auch an sich selbst scheiterte; so schoss Castrop nach sehenswertem Solo den Kollegen Tzimas ab anstatt den Ball ins Netz, es sollte irgendwie nicht sein. Auch Knoches Kopfball kurz vor Schluss flog knapp vorbei.
Als sich beide Mannschaften bereits mit dem Unentschieden abgefunden zu haben schienen, hatte der eingewechselte Flick noch eine Idee und schoss sich mit dem 2:1 den ganzen Frust der vergangenen Monate von der Seele. Der Rest: eine große Party im Max-Morlock-Stadion.
Nürnberg: Reichert; Jeltsch (80. Drexler), Knoche, Karafiát - Villadsen, Jander, Castrop, Danilo Soares - Justvan (80. Flick) - Emreli (71. Schleimer), Tzimas.
Karlsruhe: Weiß; Pinto Pedrosa, Franke, Beifus, Herold - Rapp, Jensen (75. Pfeiffer)- Burnic (75. Heußer), Wanitzek – Kaufmann (53. Conté), Schleusener.
Schiedsrichter: Storks (Velen). – Zuschauer: 31.507. – Tore: 1:0 Tzimas (36.), 1:1 Schleusener (40.), 2:1 Flick (90.+1). – Gelbe Karten: Emreli (5) – Weiß, Burnic, Jensen, Heußer, Rapp.
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