Das Vorprogramm zum Titel-Coup
Auf dem Weg zum Goldköpfchen: Wie Franz Brungs die letzte Meisterschaft des FCN ankündigte
11.5.2024, 07:00 UhrIm Mai 1968 war nicht nur Franz Brungs, sondern jedem im Städtischen Stadion die wegweisende Bedeutung des Heimspiels gegen Hannover klar. "Der Druck war immens. Wir wussten, dass wir uns gegen Hannover keinen Ausrutscher erlauben dürfen."
Brungs erinnert sich: "Hannover hat sich ganz schön gewehrt"
Der 2:1-Heimsieg, der nach Abpfiff zu notieren war, war für den 1. FC Nürnberg allerdings kein Selbstläufer, erklärte der Torgarant des FCN vor jetzt schon einiger Zeit. "In einer kampfbetonten Partie hat sich Hannover als kompakte Mannschaft ganz schön gewehrt."
Brungs selbst brach vor der Pause den Bann. "Vermutlich Flanke Cebi, wie ich’s dann gemacht habe, kann ich nicht mehr sagen", berichtete der heute 87-Jährige vor einigen Jahren und ergänzte das Entscheidende: "Wir haben uns alle gefreut."
Noch mehr Grund dazu gab’s für den athletischen Angreifer, der am Ende dieser Gute-Laune-Saison 25 der 71 Club-Treffer markiert haben sollte, im zweiten Durchgang. Eine flache Hereingabe - natürlich von Zvezdan "Zick-Zack-Cebinac" - verleitete Hannovers Defensivkraft Otto Laszig zu einem Eigentor.
Brungs ist sich sicher: "Ich hätte ihn sonst so oder so reingemacht"
"Mit der Brust oder so. Ich habe mitgestört, hätte ihn sonst so oder so reingemacht", kommentiert Brungs das niedersächsische Malheur. Wie immer, mitten im Geschehen. Mit einem Selbstbewusstsein, dass den Goalgetter vor dem gegnerischen Kasten für den FCN so wertvoll machte. "Jetzt fehlt ihm nur noch ein Punkt", titelten die Nürnberger Nachrichten damals – und meinten mit "ihm" Brungs und seinen Club.
Am darauffolgenden Wochenende zurren der Blondschopf und seine Spielkameraden Nürnbergs neunte und vorläufig letzte Meisterschaft fest - mit einem 2:0 bei den Bayern. Gegen die Münchner, die der FCN bereits in der Hinrunde mit 7:3 weggewatscht hat.
Goldig bei den Bayern: Der FCN fixiert's
Hatte Brungs bei der Demontage des Erzrivalen bei keinem seiner fünf Treffer den Kopf bemüht, wird das "Goldköpfchen" in der Landeshauptstadt final zum "Goldköpfchen". Brungs bringt den Auswärtssieg mit einem passgenauen Kopfball auf den Weg. Heinz Strehl, Nürnbergs zweiter Torjäger vom Dienst, besorgt den meisterlichen Rest.
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