Karafiat mit dem späten Siegtreffer

3:2-Erfolg nach 1:2-Pausenrückstand: Der Club zeigt gegen Preußen Münster Moral

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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5.10.2024, 15:00 Uhr
Verspäteter Jubel: Ondrej Karafiat dreht nach dem 3:2 für den 1. FC Nürnberg in Richtung Kurve ab.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Verspäteter Jubel: Ondrej Karafiat dreht nach dem 3:2 für den 1. FC Nürnberg in Richtung Kurve ab.

In tristen Zeiten bleibt dem 1. FC Nürnberg ja immer noch die mitunter glorreiche Vergangenheit. Auch vor dem Heimspiel gegen den SC Preußen Münster erinnerte der Stadionsprecher deshalb an eine Begegnung beider Traditionsvereine im Februar 1968. DFB-Pokal-Achtelfinale, 4:0 für den späteren Deutschen Meister.

Rund 56 Jahre später ist selbst das DFB-Pokal-Achtelfinale nur ein schöner Traum, ebenso ein Platz im gesicherten Tabellen-Mittelfeld der Zweiten Liga. Mit dem 3:2 (1:2)-Erfolg gegen eben jenes Preußen Münster ist der Club zumindest wieder ein paar Plätze nach oben geklettert.

Es war ein hartes Stück Arbeit, erst in der 79. Minute erzielte Ondrej Karafiat den Siegtreffer für den durchweg bemühten, aber nur phasenweise überzeugenden 1. FC Nürnberg. Stefanos Tzimas hatte das frühe 1:0 besorgt (8.), Caspar Jandar den zwischenzeitlichen Ausgleich (52.).

Der Trainer musste mal wieder umbauen, weil Jens Castrop mal wieder gesperrt fehlte. Für ihn rückte Rafael Lubach ins zentrale Mittelfeld, ganz vorn bekam Stefanos Tzimas den Vorzug gegenüber Lukas Schleimer; dagegen schafften es Kanji Okunuki und Janni Serra nicht mal ins 20-köpfige Aufgebot.

Traumstart für den 1. FC Nürnberg

Der erst 18-jährige Grieche zählte zu den wenigen Lichtblicken am Samstagnachmittag, nicht nur wegen seiner sehenswerten Einzelleistung in der 8. Minute. Starke Ballannahme und Ballmitnahme, energischer Antritt – sein noch abgefälschter Schuss fand seinen Weg ins lange Eck (8.).

Ein Auftakt wie gemalt, von dem sich der couragiert und selbstbewusst agierende Aufsteiger aber in keinster Weise entmutigen ließ. Schon vor Nürnbergs 1:0 hatte Münster die besseren Möglichkeiten, der Ausgleich nach gut einer Viertelstunde deshalb verdient.

Dabei musste der SC Preußen eigentlich nur diverse Einladungen im Defensivverbund der Gastgeber annehmen; scharfe Hereingabe von der komplett entblößten linken Nürnberger Seite, im zweiten Versuch nutzte Lukas Frenkert das Durcheinander zum 1:1. Damit aber nicht genug, kurz vor der Pause sogar noch das 1:2 (43.).

Diesmal passte Nick Seidel nicht auf, ermöglichte Torge Paetow in seinem Rücken einen Schuss ins kurze Eck. Ein paar Minuten zuvor hatte Julian Justvan das 2:1 für den Club auf dem Fuß, scheiterte aus kurzer Distanz aber am Ex-Nürnberger Johannes Schenk im Kasten des SC Preußen.

Nach Wiederbeginn baute Kloses Elf zunächst etwas durchdachter auf, der bis dahin blasse Mahir Emreli hatte auch prompt die Chance zum 2:2, Schenk parierte allerdings exzellent. Kurz darauf war der Schweinfurter aber chancenlos, als ihm Caspar Jander die Kugel aus spitzem Winkel hoch in den Winkel jagte (52.).

Es folgte so etwas wie eine Drangphase des 1. FC Nürnberg, mit etlichen Eck- und Freistößen, die aber allesamt nicht viel einbrachten. Aus dem Spiel heraus gelang wenig, Münster lauerte auf Umschaltmomente. Und hätte beinahe von Janders Aussetzer tief in der eigenen Hälfte profitiert, Knoche konnte den Fehler in letzter Sekunde ausbügeln.

In der 72. Minute brachte Klose noch Schleimer und Yilmaz für Emreli und Soares, am Verlauf änderte sich wenig. Das Bemühen konnte man den Nürnbergern nicht absprechen, mit Ball lief aber auch in der Schlussphase nicht viel zusammen.

Also musste ein Freistoß herhalten für das 3:2: Karafiat stieg in der 79. Minute nach Janders Hereingabe am höchsten und traf per Kopf, der VAR kassierte das zunächst vom Linienrichter angezeigte Abseits wieder ein. Schleimer hatte wenig später sogar das 4:2 auf dem Kopf, es sollte auch so reichen.

Ob man sich in 56 Jahren noch an das Zweitligaspiel Nürnberg - Münster im Herbst 2024 erinnern wird, ist aber eher fraglich.

Nürnberg: Jan Reichert - Karafiát, Knoche, Seidel - Villadsen (62. B. Goller), Jander (84. Duman), Lubach, Danilo Soares (72. Yilmaz) - Justvan - Emreli (72. Schleimer), Tzimas (84. Pick)

Preußen Münster: Schenk - ter Horst, Paetow, Frenkert, Kirkeskov - Deters (55. Preißinger), Hendrix, Mees - Grodowski (84. M. Lorenz), Németh (66. Fridjonsson), Makridis

Schiedsrichter: Robert Kampka (Mainz) - Zuschauer: 27312

Tore: 1:0 Tzimas (8.), 1:1 Frenkert (16.), 1:2 Paetow (43.), 2:2 Jander (52.), 3:2 Karafiát (78.)

Gelbe Karten: - / Paetow (2), Preißinger (1), M. Lorenz (3)

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