Spiel früh entschieden
1:3-Niederlage beim 1. FC Köln: Der Club verschläft die erste Halbzeit und muss aufpassen
15.12.2024, 15:25 UhrFast 13 Jahre sind sich die großen Traditionsvereine aus dem Weg gegangen. Unter der Woche beschwor die Social-Media-Abteilung des 1. FC Nürnberg deshalb auch verstärkt den 11. September 2011, als der Club letztmals beim 1. FC Köln gewinnen konnte, damals in der ersten Liga, beide Tore erzielte Simons per Elfmeter.
Genau dahin würden die beiden vielmaligen Deutschen Meister natürlich schnellstmöglich gerne zurückkehren, hängen aber derzeit eine Klasse tiefer fest. Wenngleich der Absteiger der vergangenen Saison nicht erst seit dem ungefährdeten 3:1 (3:0)-Erfolg gegen Kloses kriselnde Elf noch gute Chancen hat, sich seinen sportlichen Traum zu erfüllen.
Spätestens in der 31. Minute und nach Huseinbasics 3:0 war die Frage nach dem Sieger beantwortet; die Gastgeber nutzten die Nürnberger Defensivschwächen einigermaßen gnadenlos aus, Castrop glückte für den erst nach der Pause stabileren 1. FC Nürnberg nur noch der Ehrentreffer.
Wie schon vor dem 1:2 in Elversberg schwärmte Weltmeister Klose vorab von einer "phantastischen Mannschaft" und meinte natürlich die Kölner, diesmal zudem von einem "phantastischen Stadion". 50.000 Zuschauer in Müngersdorf, darunter über 5000 Club-Anhänger, so manche Begegnung in der Bundesliga hätte gerne ähnliche Rahmenbedingungen.
Schon in der fünften Minute und nach dem ersten strukturiert vorgetragenen Angriff durften allerdings die 45.000 anderen jubeln; nach einem Steilpass über die linke Seite verteidigte Jeltsch viel zu passiv gegen Downs, der Nürnbergs Torwart mit einem wohl nicht unhaltbaren Schuss ins kurze Eck und durch Jeltschs Beine überraschte; Knoche hatte in der Mitte das Abseits aufgehoben.
Traumstart für den 1. FC Köln, Alptraumstart für den äußerst naiv verteidigenden 1. FC Nürnberg; die zuvor sechs Partien ohne Sieg waren früh am Sonntagnachmittag wieder in den Köpfen, elf Minuten später hätten die Gäste eigentlich schon wieder nach Hause fahren können. Ein faires Tackling Karafiats gegen Downs wertete der Schiedsrichter warum auch immer als strafstoßwürdig, Kainz verwandelte souverän (17.).
Möglichkeiten für den 1. FC Nürnberg
0:2 nach einer guten Viertelstunde, ein wie aufgezogen über das Feld jagender Gegner und selbst eher verunsichert ob der Ergebnisse der vergangenen Wochen – es lief eigentlich alles gegen den Club, der beeindruckt schien. Emreli und Tzimas hatten trotzdem den Anschlusstreffer auf ihren linken Füßen, Schwäbe und das Außennetz verhinderten das 1:2 (19./20.).
Einzig Castrop setzte auch in Zweikämpfen das eine oder andere Ausrufezeichen in einer ansonsten eher biederen Nürnberger Elf, die weiterhin vor allem ihren spielerischen Fähigkeiten vertraute und sich in der 31. Minute beängstigend einfach auskontern ließ. Steilpass auf Downs, flache Hereingabe, Huseinbasic musste nach Knoches Stellungsfehler nur den Fuß hinhalten.
Hinten anfällig, vorn zumindest ansatzweise gefährlich, aber trotzdem weit weg von den eigenen Ansprüchen. Gerade, aber nicht nur bei Kölner Umschaltmomenten ließen sie sich phasenweise wie eine Schülermannschaft überrumpeln und auseinandernehmen, in der Verfassung vom dritten Advent muss man sich wieder ernsthaft Sorgen machen um den 1. FC Nürnberg.
Praktisch jede Flanke bedeutete große Gefahr, Schlussmann Reichert konnte mit der einen oder anderen Parade wenigstens noch Schlimmeres verhindern. Emreli und Yilmaz kamen kurz vor der Pause noch zu vielversprechenden Abschlüssen, Justvan hätte das 1:3 sogar erzielen müssen. Kopfball aus wenigen Metern, Pacarada konnte gerade noch klären.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit ersetzte Mittelfeldspieler Flick den Stürmer Emreli, der Trainer wollte offenbar mehr Ordnung im Zentrum; der Vizekapitän sorgte mit einem Drehschuss auch gleich für ein bisschen Unruhe, nach dem folgenden Eckstoß brachte Tzimas die Kugel aus kurzer Distanz nicht über die Linie.
Wie es geht, zeigte kurz darauf Kollege Castrop aus über 20 Metern, den Flatterball musste Schwäbe zum 1:3 passieren lassen (59.). Nach etwa 70 Minuten lag der Club in fast allen Statistiken vorn, aber trotzdem deutlich hinten, aufgeben wollten sie aber noch lange nicht. Die Nürnberger probierten es fast pausenlos, liefen sich aber immer wieder fest. Auch der so genannte letzte Pass missriet ihnen zu häufig.
Der 1. FC Köln steht jetzt auf Platz zwei, der 1. FC Nürnberg ist Dreizehnter. Bis zum nächsten Wiedersehen in Müngersdorf könnte es also wieder ein paar Jahre dauern.
Köln: Schwäbe; Hübers, Martel, Heintz (80. Bakatukanda)– Thielmann (58. Obuz), Ljubicic, Huseinbasic, Pacarada, Kainz (80. Uth) – Downs (84. Tigges), Maina (84. Waldschmidt).
Nürnberg: Reichert; Jeltsch, Knoche, Karafiat (72. Sevcik)– Villadsen, Castrop, Jander (76. Lubach), Yilmaz (83. Pick) – Justvan – Tzimas (76. Serra), Emreli (46. Flick).
Schiedsrichter: Braun (Wuppertal). – Zuschauer: 50.000 (ausverkauft). – Tore: 1:0 Downs (6.), 2:0 Kainz (16., Foulelfmeter), 3:0 Huseinbasic (31.), 3:1 Castrop (59.). – Gelbe Karten: Heintz, Hübers, Thielmann, Ljubicic / Yilmaz (2), Mathenia.
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