Weniger als 10 Euro pro Kasten: Fränkischer Bier-Präsident schäumt wegen Weihnachtsangeboten

Nürnberg - Machen die Billig-Bier-Angebote im Handel vor Weihnachten Frankens Brauereien kaputt? Diese Befürchtung hat der Präsident der bayerischen Privatbrauereien und teilt kräftig aus gegen Großbrauereien und Supermärkte.

Angesichts der vorweihnachtlichen Angebote des Lebensmitteleinzelhandels ist es bei Georg Rittmayer mit der Besinnlichkeit vorbei. Der Geschäftsführer der Brauerei Rittmayer aus Hallerndorf (Landkreis Forchheim) ist zugleich Präsident der Privaten Brauereien Bayern und vertritt als Kopf des Verbandes rund 400 mittelständische Braubetriebe.

"Die Großbrauereien und der Handel sorgen vor dem Weihnachtsfest für eine schöne Bescherung für uns Mittelständler", empört er sich in einer aktuellen Mitteilung des Verbandes. Stein des Anstoßes sind die Aktionspreise für Bier, die kurz vor dem Weihnachtsfest aufgerufen werden.

Regionales Bier oft viel teurer als "Premium-Marken"

Vielfach liegt der Preis dort laut Privatbrauereien-Verband unter 10 Euro pro Kiste. Selbst die sogenannten "Premium-Marken" werden weit unter dem Preis für eine Kiste Bier aus Regionalbrauereien angeboten.

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Die Fantasie bei den Angebotskreationen kenne dabei keine Grenzen: Rabatte bei Nutzung der Kundenkarte, aber auch wahlweise für alle, Beigaben wie Gläser oder Krüge sowie Preisstaffelungen bei Abnahme mehrerer Kisten. Ziel scheine es zu sein, Konsumentinnen und Konsumenten zu Bevorratungskäufen über Weihnachten und Neujahr zu bringen.

"Kistenpreise unter 10 Euro zerstören die Biervielfalt in Deutschland", so Georg Rittmayer. "Was mich bei diesen Aktionspreisen so aufregt, ist ja nicht die Zerstörung ihrer eigenen Marke durch die Großbrauereien. Vielmehr zerstören diese Lockangebote allgemein die Wertigkeit des Produktes Bier. Wo bleibt die Wertschätzung für ein Lebens- und Genussmittel, wenn die Kiste Bier für unter 10 Euro verramscht wird?"

Rittmayer: Verbraucher kaufen auf Vorrat bis zur nächsten Angebotswelle

Wenn der Angebotspreis eher die Regel als die Ausnahme sei, gewöhnten sich die Verbraucher daran und kauften auf Vorrat bis zur nächsten Angebotswelle. Im Regal stehen bleibt folglich das Bier aus der Region. Der Weihnachtswunsch von Georg Rittmayer und seinen mittelständischen Brauer-Kollegen in der aktuellen Mitteilung des Verbandes: "Liebe Biergenießerinnen und -genießer, bitte überlegt zweimal, ob ihr die Kiste Bier der Großbrauereien zum Angebotspreis kauft oder ob ihr die Brauerei aus eurer Heimatregion unterstützt."

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