Höhepunkt des Braujahres

Wasser, Wasserschloss und Weizen: Die Brauerei Gutmann lädt nach Titting zum Kellerfest 2024

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15.8.2024, 11:00 Uhr
Das Tittinger Wasserschloss, Wasser und natürlich auch das Weizen stehen beim diesjährigen Kellerfest im Mittelpunkt.

© Brauerei Gutmann Das Tittinger Wasserschloss, Wasser und natürlich auch das Weizen stehen beim diesjährigen Kellerfest im Mittelpunkt.

Das Ambiente des Brauereigeländes, geprägt vom historischen Wasserschloss bis hin zum gemütlichen Sommerkeller mit seinen alten Kastanienbäumen, bietet einen schönen Rahmen für dieses Ereignis, zu dem Jahr für Jahr auch zahlreiche Menschen aus dem Weißenburger Land pilgern. Bei den Brauereiführungen und der diesjährigen Sonderausstellung, die im Rahmen des Festes stattfinden, steht heuer das Wasser im Fokus.
Unter dem Motto „Wasser, Weizen, Wasserschloss – das Gute bewahren“ bietet die Brauerei an allen Festtagen spannende Einblicke in ihre Produktionsstätte. Die Braumeister zeigen, wie traditionelle Hefeweizen-Spezialitäten in den historischen Gebäuden des Tittinger Wasserschlosses hergestellt werden und wie traditionelles Brauen und der Erhalt historischer Bauwerke eng miteinander verbunden sind.

Einblicke in die Braukunst

Anschaulich verdeutlicht wird dies durch die Umgestaltung des früheren Wasserschlosses zu einer modernen Weizenbier-Brauerei. Ursprünglich war das Tittinger Wasserschloss ein Ort der Verteidigung und Repräsentation. 1535 kaufte Pfalzgraf Ottheinrich von Neuburg das Tittinger Anwesen und ließ es um 1540 im Stil der Renaissance umbauen. In der Folge wurde die Anlage zum pfalzgräflichen Pflegschloss erweitert.

„Ab wann der Tittinger Bau einen Wassergraben aufweist, ist nicht exakt belegbar. Doch kann mit Sicherheit gesagt werden, dass das Wasser vor dem Weizen da war“, erklärt Historiker Dr. Rainer Tredt. Im Jahr 1707 wurde im Schloss eine Braustätte errichtet, womit der Grundstein für die heutige Brauerei gelegt wurde.

Heutzutage fließt das Wasser nicht mehr durch die Schlossgräben, sondern aus einem Tittinger Tiefbrunnen direkt in die Brauerei. Hier genießt das blaue Lebenselixier dann eine zentrale Bedeutung, denn die Qualität des Wassers ist maßgeblich für den Charakter eines Bieres. Braumeister Richard Hofmeier erläutert: „Unser Brauwasser sickert durch die Gesteinsschichten des Juras. Hier erlangt es nicht nur eine vorzügliche Reinheit, sondern auch eine besondere Mineralisierung.“

Für die Herstellung der Tittinger Weizenbiere sei dies ideal, so Hofmeier. Neben der Verwendung als Brauwasser wird das Wasser vielfältig in der Brauerei für Kühlzwecke oder zur Reinigung eingesetzt. Durch ständige Optimierung wurde der Wasserverbrauch kontinuierlich gesenkt, und die Brauerei benötigt heute weniger als vier Liter Wasser zur Herstellung eines Liters Weizenbier. „Das ist ein Spitzenwert im Branchenvergleich“, sagt Hofmeier und gibt sich nicht zufrieden: „Wir wollen uns jedes Jahr weiter verbessern.“

Ein Fest für alle Sinne

Angesichts des Klimawandels, der mit hohen CO2-Emissionen und zunehmender Wasserknappheit einhergeht, hat es sich die Brauerei zum Ziel gesetzt, umweltschonende und energieeffiziente Produktionsverfahren für die Zukunft zu etablieren. Schon jetzt hat sie vollständig auf Ökostrom aus Wasserkraft umgestellt und verfügt über eine eigene moderne Kläranlage. Eine grundwasserschonende Landbewirtschaftung wird in Zusammenarbeit mit der Erzeugergemeinschaft Jura-Land praktiziert.

Das Engagement für eine nachhaltige Umweltpolitik spiegelt sich auch in den Zertifizierungen nach EMAS und Gemeinwohl wider. „Und vielleicht wird aus dem Wasserschloss zukünftig auch ein Wasserstoff-Schloss“, schmunzelt Brauerei-Chef Michael Gutmann. Ein bedeutendes Projekt der Tittinger Brauerei ist die Gewinnung von Wasserstoff als grünen, emissionsfreien Strom. Auch dazu können die Gäste beim Kellerfest mehr erfahren, wenn die Braumeister über dieses Vorhaben sowie über den Brauprozess im Detail, von der Qualitätsprüfung des Brauwassers im Labor bis hin zu den komplexen Leitungssystemen im Sudhaus berichten.

Gemäß dem Sprichwort „Auch Wasser ist ein feiner Tropfen, vermengt man es mit Malz und Hopfen“ spielt das Wasser auch in veredelter Form eine zentrale Rolle beim Kellerfest. Die Gäste können sich auf frische Hefeweizen-Spezialitäten und süffiges Kellerfestbier freuen, begleitet von einer breiten Auswahl bayerisch-fränkischer Köstlichkeiten. Die fröhliche Atmosphäre wird durch zünftige Blasmusik und erstklassige Stimmungskapellen untermalt, die dafür sorgen, dass der Funke der Feierlaune auf alle Gäste überspringt.

Handwerkskunst erleben

Während des Kellerfests verwandelt sich der Brauereihof in einen regionalen Handwerkermarkt, der zum Schlendern und Entdecken einlädt. Hier können Besucher die Vielfalt traditioneller Handwerkskunst erleben und einzigartige Souvenirs erwerben. Für die kleinen Gäste gibt es ein buntes Kinderprogramm, das mit Spiel und Spaß für Unterhaltung sorgt.

Ein weiterer Höhepunkt ist der Festgottesdienst, der am Sonntag im Innenhof des Schlosses stattfindet. Auch das kirchliche Weihwasser und die Kraft der Gemeinschaft gehören bei der Brauerei Gutmann in titting fest dazu.

Zielwasser hingegen ist beim Gutmann-Cup der Schützen gefragt, welcher parallel zum Kellerfest stattfindet. Das große Finalschießen wird am Kellerfest-Samstag im Tittinger Schützenhaus ausgetragen. Besucher sind eingeladen, den Wettbewerb zu verfolgen und die mitreißende Atmosphäre eines spannenden Wettkampfs zu erleben.

Tradition pflegen

Das Tittinger Kellerfest ist nicht nur ein Fest des Bieres, sondern auch eine Feier der Tradition und der Gemeinschaft. Es bietet eine einzigartige Gelegenheit, die Geschichte und die Zukunft der Brauerei zu entdecken, sich kulinarisch verwöhnen zu lassen und in die lebendige Atmosphäre des Festes einzutauchen.Vom historischen Wasserschloss über die Bedeutung des Wassers bis hin zu innovativen Zukunftsprojekten – das Tittinger Kellerfest verbindet Tradition und Fortschritt auf wunderbare Weise.

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