„Keine sichere Einnahmequelle“

Warum regnete es bei der Diakonie in Weißenburg Geld aus dem Fenster?

wt

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1.7.2024, 15:00 Uhr
Die Suchtberatungsstelle der Diakonie Südfranken in Weißenburg hat an der plakativen Aktion der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern teilgenommen und falsche Geldscheine zum Fenster hinausgeworfen

© Diakonie Südfranken Die Suchtberatungsstelle der Diakonie Südfranken in Weißenburg hat an der plakativen Aktion der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern teilgenommen und falsche Geldscheine zum Fenster hinausgeworfen

Die Suchtberatungsstelle des Diakonischen Werks Südfranken in Weißenburg hat sich an der Aktion „Wirf dein Geld nicht zum Fenster raus!“ der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern (LSG) und das Bündnis gegen Sportwetten-Werbung (BgSwW) beteiligt. Die spektakuläre Aktion, die auf die Gefahren von Sportwetten hinweisen will, fand deutschland- und österreichweit an vielen Orten – allein in Bayern bei rund 20 Suchtberatungsstellen statt.

Dabei wurden falsche Geldscheine aus dem Fenster geworfen. Dies sollte „verdeutlichen, wie leichtfertig viele Menschen ihr schwer verdientes Geld bei Sportwetten aufs Spiel setzen und größtenteils auch verlieren“ heißt es in einer Pressemitteilung der Landesstelle Glücksspielsucht (LSG) in Bayern. Konrad Landgraf, Geschäftsführer der LSG und Suchtexperte, erklärt: „Wir wollen mit dieser Aktion auf anschauliche und eindringliche Weise zeigen, dass bei Glücksspielen auf lange Sicht immer Verluste gemacht werden.“

„Keine sichere Einnahmequelle“

Gerade jetzt während der Fußball-Europameisterschaft sei die Versuchung groß, auf den Ausgang von Fußballspielen zu wetten. Doch selbst das beste Sportwissen garantiere keinen Gewinn. Landgraf weiter: „Es ist uns wichtig, dass die Menschen erkennen, dass Sportwetten eine Form des Glücksspiels sind und eben keine sichere Einnahmequelle. Auch wenn sich jemand gut im Fußball auskennt, kann er den Ausgang eines Spiels nicht vorhersagen.“

Die zunehmende Werbung für und Popularität von Sportwetten – insbesondere während großer Sportereignisse wie einer Europameisterschaft – ist Landgraf, der ebenfalls Mitglied im BgSwW ist, seit langem ein Dorn im Auge. So wird die EM 2024 erstmalig von einem Sportwettenanbieter gesponsort. „Dies könnte in der Bevölkerung den Eindruck verstärken, bei Sportwetten handele es sich um ein ganz normales Freizeitvergnügen. Dem ist allerdings nicht so, denn bei Sportwetten drohen hohe Verluste und im schlimmsten Fall das Abgleiten in eine Glücksspielsucht“, heißt es in der LSG-Pressemitteilung.

Videos auf Social Media

„Übrigens hat der Sportwettenanbieter, dem von der UEFA bei der EM eine große Bühne geboten wird, bis vor wenigen Jahren noch illegal Glücksspiele in Deutschland angeboten“, schriebt die Landesstelle weiter. „Wir freuen uns, bei dieser Aktion mitgemacht zu haben und hoffen, dadurch Aufmerksamkeit auf das Thema Sportwetten lenken zu können“, sagt Ulrike Schmeisser, Leitung der Suchtberatungsstelle in Weißenburg.

Diese und die weiteren teilnehmenden Stellen erstellten Videos ihrer Aktion und veröffentlichten diese anschließend unter den Hashtags #genuggewettet, #bgsww, #letskickgamblingadsoutoffootball, #euro24, #rotekartefürsportwettenwerbung, #sportwettenwerbungneindanke und #fürechtensportohneabzocke auf ihren Social-Media-Kanälen.

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