Spurensicherung eingebunden

„Räuberpistole“: Wurde sein Auto wirklich während eines Diskobesuchs in Weißenburg gestohlen?

wt

E-Mail

30.8.2024, 10:00 Uhr
Die Polizei Weißenburg war im vergangenen Jahr damit beschäftigt, einen vermeintlichen Autodiebstahl aufzuklären. Schon früh hatten die Beamten Zweifel.

© Boris Roessler/dpa Die Polizei Weißenburg war im vergangenen Jahr damit beschäftigt, einen vermeintlichen Autodiebstahl aufzuklären. Schon früh hatten die Beamten Zweifel.

Im November letzten Jahres teilte ein damals 30-jähriger Mann aus einem benachbarten Bundesland der Polizei mit, dass er in einer Diskothek in Weißenburg sei und ihm erst seine Autoschlüssel und dann sein Auto selbst entwendet wurden. Kurz zuvor erhielt die Polizeiinspektion Weißenburg aber einen Anruf, dass genau dieser Wagen stark unfallbeschädigt bei einem Kreisverkehr unweit der Disko im Graben liegen würde. Der Fahrer und Insassen seien von der Unfallstelle vermutlich geflüchtet.

Bei Ansprache des Mitteilers, der seinen Wagen weiterhin als gestohlen melden wollte, wurde erheblicher Alkoholgeruch festgestellt. Zudem war der Mann leicht verletzt und seine Kleidung war so beschmutzt, dass dies nicht von einem Diskobesuch herstammen konnte. Vielmehr war es wahrscheinlicher, dass der Mann selbst an dem Unfall beteiligt war.

„Vortäuschen eines Diebstahls“

Der Mann sei aber hartnäckig bei seiner Aussage geblieben, berichtet die Polizei Weißenburg. Deshalb wurde sein Pkw sichergestellt und unter anderem „aufwendig kriminaltechnisch untersucht“. Im Zuge der Ermittlungen durch die Polizeiinspektion Weißenburg unter Berücksichtigung der kriminaltechnischen Spuren könne der Mann nun aus polizeilicher Sicht eindeutig als Fahrer identifiziert werden. „Die Räuberpistole konnte widerlegt werden“, schreibt die Polizei in ihrem Bericht.

Der 30-Jährige muss sich nun unter anderem wegen Vortäuschen eines Diebstahls, Missbrauch von Notrufen und eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr strafrechtlich verantworten.

Keine Kommentare