
Erste Vernissage
Kunstzweig der Realschule Weißenburg: Eine beachtliche Ausstellung
So eine Veranstaltung gab es noch nie, stellte Schulleiter Wunibald Iser bei seiner Begrüßung fest. Zumindest nicht an der Realschule Weißenburg. Erstmals eröffnete dort nämlich der Kunstzweig eine Ausstellung. In der Aula, dem Kunstraum und den Gängen der Schule stellten knapp 70 Schülerinnen und Schüler ihre Werke vor.
Die Premiere ist kein Zufall, denn erst vor fünf Jahren war der bayernweit seltene Kunstzweig als neues Wahlpflichtfach eingeführt worden, das ab der siebten Klasse gewählt werden kann.
In diesem Jahr ist das Angebot nun an seinem Endausbauzustand angekommen. 2025 absolvieren Realschüler erstmals ihre Abschlussprüfung auch im Fach Kunst. Von der 7. bis zur 10. Klasse gibt es nun durchgängig Klassen in diesem Zweig.

Um die Leistungen der Schülerinnen und Schüler muss man sich – zumindest als Laie betrachtet – im Hinblick auf die Prüfungen wenig Sorgen machen. Was da in den Räumen der Realschule vor rund 200 Besucherinnen und Besucher präsentiert wurde, war beeindruckend.
Farbenfrohe Ausflüge in impressionistische Landschaftsmalerei, großformatige Pop-Art-Collagen, aber auch Skizzen, Linolschnitte, Skulpturen und vieles anderes mehr ... Allesamt auf einem sehr beachtlichen, mitunter auch exzellenten Niveau.
Ein Lob, das vor allem den Schülerinnen und Schülern gebührt, aber auch den beiden Lehrerinnen, die an der Realschule für diesen Kunstzweig stehen, "die beiden Evas", wie Schulleiter Iser feststellte. Eva Hummel, die an der Realschule seit sehr vielen Jahren für Kunst, Musik und Theater auf hohem Niveau verantwortlich zeichnet, und Eva Zetz, die ihr da seit auch schon einigen Jahren in nichts nachsteht.
"Die beiden Evas"
"Das hängt natürlich absolut von diesen beiden Personen ab", stellt Iser im Gespräch mit unserer Zeitung fest. Ihre Initiative gab den Ausschlag, dass sich die Weißenburger Realschule um einen weiteren Wahlpflichtfach-Zweig bewarb. Es gab
bis dahin schon den mathematisch-naturwissenschaftlichen, den wirtschaftswissenschaftlichen und den fremdsprachlichen Zweig zu wählen. Die Weißenburger Bemühungen hatten ihren Erfolg, man bekam den Zuschlag für den neuen Zweig. Die Genehmigung fiel der Behörde leicht, weil es im weiten Umkreis keine andere Realschule mit einem solchen Angebot gibt.
Begrenzte Anzahl an Arbeitsplätzen
Fünf Jahre nach diesem kleinen Abenteuer zieht der Schulleiter nun ein rundum positives Fazit. Denn man hat nicht nur begeisterte Lehrerinnen für die neue Kunstabteilung, sondern auch die Schülerinnen und Schüler, die den Zweig regelmäßig wählen.
"Wir müssen mittlerweile schon schauen, dass es nicht zu viele werden, weil wir nur eine begrenzte Anzahl an Arbeitsplätzen haben", so Iser. Die vergangenen Jahre seien aber immer Punktlandungen geglückt, sodass man perfekte Auslastungen in dem Zweig habe.
Bei der Vernissage bewiesen Hummel und Zetz auch noch, wie umfassende ihre künstlerischen Neigungen sind, und überzeugten am Klavier (Hummel) und mit Gesang (Zetz). Außerdem hatte man kleine szenische Einlagen mit den Kunst-Schülerinnen und -Schülern einstudiert und brachte sie auf die Bühne. Etwa ein "lebendes" letztes Abendmahl, das dem berühmten Bild von Leonardo da Vinci und seinen Jüngern nachempfunden war.
Fester Termin im Schulleben
Ganz wie es zu einer Vernissage gehört, servierte der neu wiedergegründete Förderverein der Weißenburger Realschule Sekt und Häppchen und nutzte den Anlass, um
zu verkünden, dass eine Spende in Höhe von 500 Euro von der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte für die Anschaffung von Arbeitsmaterialien für den Kunstzweig genutzt wurde. Eva Hummel bedankte sich im Rahmen der Vernissage auch beim Landkreis, der sie in der regulären Ausstattung schon sehr gut unterstütze.
Die Vernissage der Realschule soll nun ein fester Programmpunkt im Jahreslauf des Schullebens werden, erklärte Wunibald Iser unserer Zeitung. Denn ob Kunst nun vom Können oder vom Müssen kommt, wie er sich in seiner Begrüßung noch selbst gefragt hatte, sie will ganz sicher vor allem gezeigt und gesehen werden. Die Veranstaltung in der Realschule ist dafür ein sehr schöner Rahmen.
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