Basketball-Regionalliga

Ein Mutmacher für die VfL-Baskets Treuchtlingen im Abstiegskampf

Mathias Hochreuther

22.1.2024, 16:10 Uhr
Die VfL-Baskets Treuchtlingen können nach einem 87:72-Heimsieg gegen Jahn München gestärkt in die Abstiegsrunde gehen.

© Mathias Hochreuther, WT Die VfL-Baskets Treuchtlingen können nach einem 87:72-Heimsieg gegen Jahn München gestärkt in die Abstiegsrunde gehen.

Dass die VfL-Baskets Treuchtlingen als Tabellenletzter der Hauptrunde in die Abstiegsrunde der 1. Regionalliga Südost gehen würden, das war schon vor dem letzten Spieltag am Samstagabend klar. Dennoch ging es noch um zwei wichtige Punkte und vor allem auch um die Gefühlslage, mit der man Anfang Februar wieder aufs Parkett kommt. Und in dieser Hinsicht war der 87:72 (37:41)-Heimsieg gegen Jahn München ein klarer Mutmacher.

Ausfall von Stefan Schmoll

Mit Erfolgserlebnissen verwöhnt waren sie bislang nicht bei den VfL-Baskets in dieser Runde, nur ein Sieg gelang ja in der Hauptrunde der Gruppe Süd der 1. Regionalliga Südost. Und dann fehlte am Samstag in der neuen Halle der Senefelder-Schule zum Abschluss dieser Hauptrunde mit Stefan Schmoll auch noch einer der Treuchtlinger Leistungsträger.

Ersehntes Comback: Florian Beierlein kam nach seiner Verletzungspause beim am Ende klaren 87:72-Heimsieg gegen den TS Jahn München zum Abschluss der Hauptrunde zurück auf das Treuchtlinger Parkett.

Ersehntes Comback: Florian Beierlein kam nach seiner Verletzungspause beim am Ende klaren 87:72-Heimsieg gegen den TS Jahn München zum Abschluss der Hauptrunde zurück auf das Treuchtlinger Parkett. © Mathias Hochreuther, WT

Seine Fuß-Verletzung aus dem Nördlingen-Spiel hätte ihn wohl nicht an einem Einsatz gegen den TS Jahn München gehindert, wohl aber eine Erkrankung – Schmoll war gar nicht erst in der Halle. Dafür lief nach längerer Verletzungspause Florian Beierlein wieder auf, die Protagonisten des Abends sollten aber andere werden, dazu aber später.

Der Modus will es so

Obwohl vor dem Anpfiff bereits klar war, dass sich an der Tabellensituation unabhängig vom Ausgang nichts mehr ändern würde, stand einiges auf dem Spiel; der Modus der 1. Regio will es so.

Aus den beiden Hauptrundengruppen Süd und Nord gehen ja jeweils die ersten vier der Tabelle in die Play-offs um Meisterschaft und Aufstieg. Die Teams der unteren Tabellenhälften gehen in die Play-downs; in einer Abstiegsrunde mit Hin- und Rückspiel, gespielt wird nur gegen jene Kontrahenten, gegen die man in der Gruppe noch nicht gespielt hat. Dafür werden die Ergebnisse aus den Hauptrundenpartien gegen diese Gegner mitgenommen, es ging also sowohl für Treuchtlingen wie auch für München bereits um zwei Zähler für die Abstiegsrunde.

Wer diese einfahren würde, war lange offen. Über die Viertelergebnisse 19:16 und 18:25 ging es in die Kabinen, die rund 180 Zuschauer durften sich beim 37:41-Halbzeitstand auf eine enge zweite Hälfte einstellen. Im Lauf des dritten Viertels wendeten aber die Gastgeber das Blatt, gewannen dieses klar mit 25:15 und drehten dann im finalen Durchgang auf. Vor allem die Treffsicherheit von Jens Kummer und Tobias Hornn von der Dreipunktelinie – Hornn verwandelte drei Dreier in kurzer Zeit – zog den Münchnern „den Stecker“ und ließ die VfL-Baskets entscheidend davonziehen.

Energie von der Bank

„Unser Vorteil war die tiefere Bank“, resümierte ein erleichterter VfL-Trainer Goran Petrovic nach dem Spiel, „wir konnten den Spielernlängere Pausen geben und von der Bank kam dann viel Energie.“ Auch wenn er die „super Leistung der ganzen Mannschaft“ in den Mittelpunkt stellen wollte, die Leistung der jungen Spieler hob er dennoch extra hervor. „Sie haben kapiert, dass sie es können und auch müssen“, lobte Petrovic. Eine Entwicklung, die sich laut VfL-Trainer trotz der vielen Niederlagen in den vergangenen Wochen abgezeichnet habe. „Es ist wichtig, dass sich die jungen Spieler zeigen, das bringt Konkurrenz. Und es kam ein klarer Impuls aus der ganzen Mannschaft. Die Jungs wollen sich nicht mit ihrem Schicksal abfinden.“

Wichtig sei nun die einwöchige Pause, um dann nach Möglichkeit personell gestärkt in die Abstiegsrunde zu gehen. Diese beginnt am Samstag, 3. Februar, mit einem Heimspiel gegen Aschaffenburg, weitere Gegner aus dem Norden sind TTL Bamberg und Chemnitz II.

Auserwählte für die Humba: „Scharfschütze“ Tobias Hornn (links) und Yannick Rapke, der die Treuchtlinger vorübergehend verlassen wird.

Auserwählte für die Humba: „Scharfschütze“ Tobias Hornn (links) und Yannick Rapke, der die Treuchtlinger vorübergehend verlassen wird. © Mathias Hochreuther, WT

Diese nicht mehr absolvieren wird Yannick Rapke, der sich Richtung Portugal zu einem Auslandssemester verabschiedet. In der Schlussphase beim Heimsieg gegen München stand Rapke also zum vorerst letzten Mal für die VfL-Baskets auf dem Parkett, zusammen mit Dreier-Schütze Tobias Hornn durfte (oder sollte . . .) er die „Humba“ mit den Fans anstimmen.

Die ganze Szenerie zeigte: Der Hauptrundenabschluss sollte ein Mutmacher im Treuchtlinger Kampf gegen den Abstieg gewesen sein.

VfL Treuchtlingen: Lukas Ecke (3 Punkte), Yannick Rapke, Kevin Vogt (2), Andreas Dinkelmeyer (2), Claudio Huhn (14), Jens Kummer (16), Tobias Hornn (15/5 Dreier), Florian Beierlein (3), Jonathan Schwarz (18/12 Rebounds), Tobias Ziehe (10), Paul Mutterer (4), Moritz Rettner.

Top-Scorer Jahn München: Benjamin Sadikovic (14 Rebounds), Benjamin Voit und Jonaus Sauer (je 12 Punkte).

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