In der Basketball-Regionalliga

Die VfL-Baskets Treuchtlingen unterlagen deutlich gegen Unterhaching

Uwe Mühling

8.1.2024, 13:03 Uhr
„Überragende Leistung“: Treuchtlingens Topscorer Stefan Schmoll (Nr. 11) erhielt nicht nur aufgrund seiner 25 Punkte ein Sonderlob von VfL-Trainer Goran Petrovic.  

© Uwe Mühling, WT „Überragende Leistung“: Treuchtlingens Topscorer Stefan Schmoll (Nr. 11) erhielt nicht nur aufgrund seiner 25 Punkte ein Sonderlob von VfL-Trainer Goran Petrovic.  

Für das Schlusslicht zeichnete sich im Heim- und Nachholspiel gegen den Spitzenreiter aus Unterhaching vielmehr schon frühzeitig ab, dass nichts zu holen sein wird. Zu stark präsentierten sich die Haching Baskets um Liga-Topscorer Niklas Kopp, zu sehr wiegt beim VfL der personelle Aderlass nach dem Karriereende von Simon Geiselsöder, dem Weggang des erfolgreichsten Werfers Luca Wörrlein (Breitengüßbach) sowie den aktuellen Verletzungen von Florian Beierlein und Moritz Schwarz.

So stand am Abend des Dreikönigstages vor 280 Zuschauern letztlich auch ein 70:97 auf der Anzeigentafel in der Senefelder-Sporthalle. Eine derart hohe Niederlage mit 27 Punkten hatte es für den VfL in dieser Saison bislang nur gegen Nördlingen (62:89) gegeben.
Immerhin: Das zweite Viertel (19:19) konnten die Treuchtlinger Korbjäger ausgeglichen gestalten. Das zählte VfL-Trainer Goran Petrovic ebenso zu den positiven Aspekten wie die „überragende Leistung“ von Stefan Schmoll, der mit seinen 25 Punkten sogar Hachings Kropp (23) übertrumpfte. Oder auch die Tatsache, dass Tobias Hornn immer besser in die Rolle als Aufbauspieler und „Back up“ für Claudio Huhn schlüpft.

Gut verkauft? „Sicher nicht!“

Also haben sich die VfL-Baskets gegen den haushohen Favoriten unterm Strich ganz gut verkauft? „Nein, das kann man sicher nicht sagen“, stellte Petrovic vor allem mit Blick auf fünf sogenannte technische Fouls fest. Claudio Huhn musste wegen wiederholten Reklamierens Mitte des dritten Viertels vorzeitig vom Feld. Trainer Petrovic folgte ihm kurz vor Schluss in Richtung Kabine.

Den Treuchtlinger Frust in Richtung der beiden Schiedsrichter konnte man angesichts etlicher Fehlentscheidungen und oftmals recht einseitiger Foulbewertung zugunsten von Haching durchaus nachvollziehen. Auch scheinen manche Unparteiische speziell Claudio Huhn „auf dem Kieker“ zu haben. Aber natürlich darf es dennoch nicht so weit kommen, dass man sich durch Kritik an den Referees Freiwürfe und gar Platzverweise einhandelt.

Schwache Wurfquote beim VfL

Aber das passt momentan ins Bild beim VfL, für den es in dieser Saison nach dem großen Umbruch nicht gut läuft und für den es nur noch um den Klassenerhalt geht. Unter diesem Aspekt hat Trainer Petrovic das Haching-Spiel auch dazu genutzt, neue Varianten in der Defensive zu testen, was aus seiner Sicht teils gut funktioniert hat. Speziell im zweiten Viertel arbeiteten sich die Treuchtlinger nach einem 7:0-Lauf auf sieben Punkte heran. In dieser Phase sowie auch im dritten Durchgang hätte man den Hachingern durchaus gefährlich werden können, doch letztlich versäumten es die Gastgeber aufgrund einer schwachen Wurfquote näher heranzukommen.

Während der VfL zum Teil recht einfache Körbe liegen ließ und aus Sicht von Trainer Petrovic einige Akteure auch „zu verhalten“ agierten, zeigte sich auf der Gegenseite vor allem die individuelle Klasse eines Niklas Kropp, der stets zum richtigen Zeitpunkt sein gutes (linkes) Händchen bewies – nicht zuletzt bei den Dreiern. Zudem präsentierte sich der Spitzenreiter „als eingespielte und sehr variable Einheit“ (so Petrovic).

Angepeitscht von diesmal gleich drei Trommlern und einer Trommlerin feuerten die Treuchtlinger Fans ihr Team bis zum Schluss an. Diese Unterstützung werden die VfL-Baskets auch in den kommenden Wochen im Abstiegskampf benötigen.  

Angepeitscht von diesmal gleich drei Trommlern und einer Trommlerin feuerten die Treuchtlinger Fans ihr Team bis zum Schluss an. Diese Unterstützung werden die VfL-Baskets auch in den kommenden Wochen im Abstiegskampf benötigen.   © Uwe Mühling, WT

Zwei Spiele der Hauptrunde stehen für die Treuchtlinger in der Südgruppe der 1. Regionalliga Südost noch aus: am kommenden Sonntag, 14. Januar, um 16 Uhr das Derby in Nördlingen sowie am Samstag, 20. Januar, um 18 Uhr das Heimspiel gegen Jahn München. Danach geht es in die Abstiegsrunde, und die VfL-Baskets hoffen dabei auf weiterhin so gute Unterstützung durch die Fans wie gegen Haching. Trotz der frühzeitigen Entscheidung und des klaren Rückstands feuerten die Zuschauer ihre Mannschaft bis zum Schluss an, wofür sich Stefan Schmoll nach Spielende ausdrücklich bedankte.

„Das war ein schwieriges Spiel heute“, sagte der Abteilungsleiter und Topscorer zum Publikum. „Wir arbeiten auf die Play-downs hin und hoffen, dass wir mit viel Kampf das Schlimmste verhindern können“, so Stefan Schmoll – mit „das Schlimmste“ war der drohende Abstieg gemeint.

Die Spielstatistik

VfL Treuchtlingen: Stefan Schmoll (25 Punkte, 7 Rebounds), Andreas Dinkelmeyer (9), Claudio Huhn (9),Tobias Ziehe (8, davon 2 Dreier), Paul Mutterer (7), Jonathan Schwarz (6 Punkte, 6 Rebounds), Lukas Ecke (3), Kevin Vogt (2 Punkte, 3 Assists), Tobias Hornn (1), Yannick Rapke.

Haching Baskets: Niklas Kropp (23 Punkte, davon 5 Dreier), Janek Falkenstein (17), Gaetan Schoentgen (12 Punkte, 12 Rebounds), Daniel Gebray (10), Hergi Gjergji (8), Niklas Schüler (8), Ferdinand Kleber (7), Cornelius Rabb (4), Adrian Petrovic (4), Sascha Lietz (2), Mirjan Broening (2).

Die einzelnen Viertel: 12:27, 19:19 (Halbzeit: 31:46); 16:21, 23:30 (Endstand: 70:97).

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