Komplexe mechanische Verformungen

Weich wie Wackelpudding: Wie entwickelt sich das menschliche Gehirn, Frau Prof. Budday?

Jonas Volkert

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25.4.2024, 08:00 Uhr
Über den Maschinenbau fand sie zur Gehirnforschung: Prof. Dr. Silvia Budday von der Friedrich-Alexander-Universität.

© Isabel Pogner / IMAGO/Shotshop Über den Maschinenbau fand sie zur Gehirnforschung: Prof. Dr. Silvia Budday von der Friedrich-Alexander-Universität.

Tinas Sohn ist 2 Jahre alt - und hat Epilepsie. Dass ihr Kind möglicherweise krank ist, wusste Tina bereits vor über einem Jahr, als das Baby Ticks beim Einschlafen zeigte. Die Ärzte glauben damals noch nicht an eine Krankheit. Es folgt ein einjähriger Leidensweg bis zur Diagnose. Gibt es Hoffnung für Tinas Sohn und andere Betroffene?

Auf einem Spielplatz treffen wir für "Feldforschung", den Wissenschaftspodcast des Verlag Nürnberger Presse, Tina, ihren Sohn und ihre Freundin Silvia Budday, Professorin an der Friedrich-Alexander-Universität und Inhaberin des Lehrstuhls für Kontinuumsmechanik. Zwischen Schaukel und Wippe beantwortet uns die Hirn-Forscherin Silvia Budday spannende Fragen rund um das Organ, das unser aller Leben maßgeblich bestimmt. Warum haben wir überhaupt Falten im Gehirn? Und wie kommen die da rein?

Das Gehirn schrumpft bei Erwachsenen

Ab Schwangerschaftswoche 22 beginnen sich die Falten im Hirn zu formen, erklärt Budday. Bei der Geburt sei die so wichtige Faltenformung dann schon weitgehend abgeschlossen. Im Volumen wachse das menschliche Gehirn noch bis etwa zum 25. Lebensjahr weiter. "Danach schrumpft es leider eher", sagt Budday lachend. Aber es gibt Hoffnung: "Wenn man etwas Neues lernt, wie Jonglieren, können sich die Regionen im Gehirn auch noch lokal ändern", berichtet die Forscherin.

Externe Einwirkungen können unser Gehirn im Verlauf des Lebens negativ beeinflussen. Ein weiteres Forschungsgebiet, mit dem sich Budday auseinandersetzt und über das sie in der neuen Folge von "Feldforschung" berichtet: Wie wirken sich Schädel-Hirn-Traumata und Gehirn-OPs aus?

Tissue Engineering als Zukunftshoffnung?

Und was ist das Ziel der Gehirnforschung, wie sie Budday in Erlangen betreibt? Zum einen sollen die Ergebnisse ihrer Arbeit in Modelle einfließen, mithilfe derer Gehirn-Chirurgen per Augmented Reality Eingriffe besser planen können. Langfristig, erklärt die Forscherin, sei die Hoffnung außerdem, über sogenanntes Tissue Engineering bereits verlorene Gehirn-Masse wieder zu reparieren und so das Leiden von Krankheiten zu mindern.

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