Mehreren Gästen ging es schlecht

Todesfall nach Restaurantbesuch im Landkreis Schwandorf: Jetzt gibt es erste Hinweise zur Ursache

Claudia Urbasek

Thementeam Regionale Reporter:innen und Breaking News

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25.9.2024, 18:29 Uhr
Eine 46-Jährige hatte Tortellini in dem Restaurant gegessen, drei Tage später war sie tot.

© imago images/DANITA DELIMONT STO Eine 46-Jährige hatte Tortellini in dem Restaurant gegessen, drei Tage später war sie tot.

Ein Restaurantbesuch in einer Pizzeria im Landkreis Schwandorf hatte für eine 46-Jährige tödliche Folgen. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, hatte die Frau am 7. September in dem italienischen Restaurant Tortellini verzehrt. Sie hatte das Restaurant mit einer Freundin besucht.

Beiden Frauen ging es bereits auf dem Nachhauseweg schlecht. Die 48-jährige Freundin der 46-Jährigen übergab sich und erholte sich später im Krankenhaus. Doch der 46-jährigen Altenpflegerin ging es in den kommenden Tagen immer schlechter. Sie starb drei Tage nach dem Restaurantbesuch.

Nun ermittelt die Kriminalpolizei Amberg. Die Polizei und das Gesundheitsamt des Landkreises warten auf die Ergebnisse mehrerer Untersuchungen, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Die Obduktion der Frau solle Aufschluss über die Todesursache geben und klären, ob es einen Zusammenhang mit dem Verzehr der Tortellini gibt.

Lag Fehler beim Hersteller?

Darüber hinaus analysieren Lebensmittelkontrolleure die Produkte aus dem Lager des Restaurants. Der Anwalt des Restaurantbetreibers, Philipp Pruy, bestätigte in der "SZ", dass sämtliche noch geschlossene Tortellini-Packungen eines großen Teigwarenherstellers von den Behörden abgeholt wurden. Demnach könne das Problem auch beim Hersteller liegen, so der Anwalt. "Aktuell ist nicht ansatzweise klar, ob dem Betreiber des Restaurants ein Vorwurf gemacht werden kann." Das Lokal bleibe derzeit auf freiwilliger Basis geschlossen.

Die beiden Frauen sind nicht die einzigen Gäste, die im Anschluss an den Besuch im gleichen Restaurant über Beschwerden klagten, bestätigt die Polizei. Auch sie hätten Tortellini gegessen.

Die "Bild" berichtet, es gebe bereits eine erste Spur. Es könnte das sogenannte "Fried Rice Syndrom" der Grund für den Tod der Altenpflegerin und die Beschwerden der anderen Gäste sein.

Diese Lebensmittelvergiftung werde durch das Bakterium Bacillus cereus verursacht, das besonders in stärkehaltigen Lebensmitteln wie Reis und Nudeln vorkommt – wenn sie ungekühlt über Stunden oder Tage aufbewahrt und dann gegessen werden. Doch auch Kartoffeln und Fleischgerichte könnten betroffen sein.

Das Bakterium Bacillus cereus wurde nach "Bild"-Informationen in den Tortellini aus der Pizzeria nachgewiesen.

Gekochtes gehört in den Kühlschrank

Bereits gekochte Speisen, vor allem Pasta- oder Reisgerichte sollten im Kühlschrank aufbewahrt werden, raten Lebensmittelexperten. Ansonsten böten die Nahrungsmittel einen Nährboden für das Bakterium Bacillus cereus, das weltweit verbreitet ist. Normalerweise werden bakterielle Krankheitserreger durch Erhitzen zerstört. Das Bacillus cereus bildet jedoch Sporen, die sehr hitzeresistent sind. Wenn Nudeln bei Zimmertemperatur aufbewahrt werden, können die Sporen wieder aktiv werden, sich vermehren und Toxine bilden. Diese können akute Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt auslösen.

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