Im Norden statt im Süden
Tennet plant Juraleitung bei Kornburg um - Anlagen in Katzwang und Wolkersdorf stehen fest
8.7.2023, 11:00 UhrDer Bayreuther Übertragungsnetzbetreiber Tennet hat für den Nürnberger Süden wichtige Entscheidungen getroffen. Statt im Kornburger Süden plant Tennet nun Freileitungsmasten nördlich von Kornburg. Für diese Variante "Kornburg-Nord" wird der Raumordnungskorridor verlassen.
Dieser Weg habe sich in einem Variantenvergleich als "vorzugswürdig" erwiesen, teilt Tennet mit. Miteinander verglichen wurden Erdkabel- und Freileitungsverläufe durch Kornburg-Süd bis hinter die Autobahn A6 sowie der Kornburger Norden. Durch den Verlauf im Norden erhöhe sich beispielsweise der Abstand zur Wohnbebauung deutlich. Weitere wichtige Argumente für die Variante Kornburg-Nord lauten Tennet zufolge: klare Artenschutzvorteile, Vorteile bei der Umweltverträglichkeit, die Variante sei wirtschaftlicher und biete technische und bauplanerische Vorteile.
Das Verlegen der Stromleitung über Kornburg-Nord sei bereits vor dem Raumordnungsverfahren im Gespräch gewesen, heißt es in der Mitteilung des Netzbetreibers weiter. Damit entscheide sich Tennet gegen eine Verlängerung des Erdkabels von Katzwang bis hinter die Autobahn und gegen eine Freileitung durch Kornburg-Süd.
Standorte stehen fest
In Katzwang stehen überdies jetzt die Standorte der Kabelübergangsanlagen fest, lässt Tennet wissen. Westlich von Kornburg in Katzwang plane man weiter mit einer grabenlosen Querung in großer Tiefe unterhalb des Rednitztals und des Main-Donau-Kanals auf einer Strecke von 2,3 Kilometern. Für die Querung seien zwei sogenannte Kabelübergangsanlagen (KÜA) und zwei Baugruben technisch notwendig.
Die Standorte der KÜA sind nach umfangreicher Prüfung nun gefunden. Die KÜA in Katzwang steht östlich des Main-Donau-Kanals hinter dem Ritterholz. Die KÜA in Wolkersdorf wird westlich der Heimendorfstraße im Norden des Sandabbaugebiets platziert.
Die betroffenen Masteigentümer der Variante Kornburg-Nord und der KÜA-Flächen wurden Tennet zufolge diese Woche zu persönlichen Gesprächen nach Roßtal und Kornburg eingeladen. Das Team der Juraleitung im Abschnitt A-West bereite mit den Sonderbauwerken im Nürnberger Süden das anstehende Planfeststellungsverfahren vor, das voraussichtlich Ende 2024 beginnen werde.
Die alte "Juraleitung" sorgt seit den 1940er Jahren mit ihrer Spannung von 220 Kilovolt für die Stromversorgung in der Region. Um die Energiewende voranzutreiben, hat Tennet vom Bundestag den Auftrag für einen Ersatzneubau der Leitung erhalten. Unter dem Projektnamen "Juraleitung" setze die Firma diesen nun um. Durch die neue Juraleitung soll der Strom künftig mit 380 Kilovolt fließen - vom Landkreis Fürth in Mittelfranken bis nach Altheim im Landkreis Landshut in Niederbayern.
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