
MdL Sabine Weigand warnt
Landschaftspfleger alarmiert: Bedrohen Etatkürzungen die Wässerwiesen an der Rednitz?
Die regionalen Landschaftspflegeverbände haben sich an Schwabachs Grünen-Landtagsabgeordnete Dr. Sabine Weigand MdL gewandt, da über eine erweiterte Haushaltsperre pauschale Mittelkürzungen im Raum stehen könnten. Das teilt das Büro Weigands mit.
"Ministerpräsident Söder und Umweltminister Glauber kündigt ohne Vorwarnung drastische Kürzungen der Mittel für Naturschutz und Landschaftspflege in Bayern an. Die Grünen im Bayerischen Landtag fordern von der Bayerischen Staatsregierung, diese Einsparungen zurückzunehmen und die Finanzierung für Umweltschutzprojekte sicher zu stellen", heißt es in dem Schreiben. Nach Berechnungen von Landschaftspflege- und Naturschutzverbänden fehlten Bayern rund 18 Millionen Euro, um die Arbeit der letzten Jahre weiterzuführen.
Im Jahr 2019 wurde im Zuge des "Versöhnungsgesetzes" die Rolle der Landschaftspflegeverbände im bayerischen Naturschutzgesetz durch die CSU/FW-Koalition gestärkt. Diese Verbände koordinieren die Mitwirkung von kommunalen Gebietskörperschaften, Naturschutzverbänden und der Landwirtschaft bei der Erhaltung der Biodiversität. Dank der gesetzlichen Verankerung erhielten viele Projekte eine stabile Basis, und Mitarbeiter sowie Vertragspartner, insbesondere aus der Landwirtschaft, profitierten von verlässlichen Perspektiven.
Aufgrund der drohenden Haushaltssperre und Mittelkürzungen sind den Grünen zufolge nun zahlreiche Projekte zur Erhaltung gefährdeter Arten und Lebensräume bedroht. Der Landschaftspflegeverband Schwabach spiele beispielsweise eine wesentliche Rolle bei der Pflege der regionalen "Wässerwiesen" im Rednitzgrund sowie der Flächen, die zur "Sandachse Franken" oder zu BayernNetz-Natur-Projekten gehören. Darüber hinaus organisiert er den Regionalmarkt in Schwabach und betreut verschiedene lokale Initiativen.
Verlust an Sachkenntnis wäre die Konsequenz
"Da viele Mitarbeiter durch diese Projekte finanziert werden, könnten Entlassungen bevorstehen, was langfristige Konsequenzen für die Verbände nach sich ziehen könnte", warnt Sabine Weigand und betont: "Die Landschaftspflege und damit der Natur- und Artenschutz, sowie der natürliche Klimaschutz werden damit einen riesengroßen Verlust an Sachkenntnis und Knowhow hinnehmen müssen. Diese Stellen wieder zu besetzen, wird, auch wenn sich die Finanzlage entspannt, sehr schwierig werden."
Die Grünen-Politikerin spricht von einem potenziellen Wissensverlust und stimmt einer jährlichen Überprüfung der Aktivitäten des Landschaftspflegeverbands zu, die zeigen würden, "welchen positiven Effekt die Mittel auf Umwelt, Natur und Artenvielfalt in Schwabach hatten".
Der Antrag der Grünen zielt darauf ab, die Finanzierung wiederherzustellen, um die Arbeit der Landschaftspflegeverbände zu sichern. Ohne diese Organisationen könne Bayern Schwierigkeiten haben, seine Naturschutzverpflichtungen zu erfüllen, einschließlich der Umsetzung von Managementplänen für Natura2000-Gebiete, dem Biotopverbund, dem Streuobstpakt und dem Moorschutz. Der Europäische Gerichtshof habe Deutschland bereits wegen unzureichender Umsetzung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie verurteilt. Weitere Vernachlässigungen könnten zu hohen Strafzahlungen führen, die die aktuellen Einsparungen bei Weitem übersteigen.
Feldhamster bedroht
Besonders bedroht ist laut Weigand der Schutz des bayerischen Feldhamsters. Die Schwabacherin appelliert: "Wir hoffen und fordern, dass die Staatsregierung noch einlenkt und unseren Antrag annimmt. Wir brauchen Menschen, die Streuobstbäume sachkundig schneiden und die Landschaft pflegen, wir brauchen landwirtschaftliche Betriebe, die auf ihren Feldern einen Erntestreifen für den Feldhamster übriglassen, und begeisternde Berater für den Moorschutz. Wir brauchen in ganz Bayern das lokale Engagement für die Natur, das nur erfolgreich ist und sich vertrauensvoll entwickeln kann, weil man sich gut kennt."
Die Grünen-Landtagsfraktion betont, dass viele staatliche Naturschutzaufgaben ohne die Landschaftspflegeverbände nicht erreicht werden könnten. Die Bedeutung lokaler Expertise und Zusammenarbeit sei essenziell, um den Herausforderungen des Natur- und Artenschutzes sowie des Klimawandels zu begegnen. Weigand bekräftigt die Forderung nach einer angemessenen Finanzierung, um die Arbeit der Verbände fortzuführen.
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