Anna-Luise Oechsler stellt in der Stadtkirche aus
Jüngste Werke der Spätberufenen
12.9.2022, 09:43 UhrIm Kunstraum der Evangelischen Stadtkirche präsentieren der Schwabacher Künstlerbund und die Kirchengemeinde nun jüngste Werke der Spätberufenen. „Kraftvoller Aufbruch“ hat Oechsler die Ausstellung genannt, in der Rot dominiert. Vernissage war am Samstag, 10. September, um 11.30 Uhr. Künstlerbund-Vorsitzender Frank Hegewald gab Einblicke in die künstlerische Welt Oechslers.
Anstrengung und Ruhe
Mit den Bildern im Kunstraum der Stadtkirche verbindet Anna-Luise Oechsler eine konkrete Botschaft. „Sie sollen zeigen, dass uns auferlegte Prüfungen mit der uns gegebenen Kraft gelöst werden können“, so die Künstlerin. Alle Anstrengung sollte dabei immer wieder auch mit Phasen der Ruhe und Besinnung einhergehen.
Obwohl Anna-Luise Oechsler ihre eigenen aus Natur und Umwelt gewonnenen Beobachtungen ausdrückt, möchte sie den Betrachter ihrer Bilder mitnehmen und mit ihm in einen Dialog kommen.
Im Kunstraum der Stadtkirche sind es Farbexplosionen, die den Betrachter in ihren Bann ziehen. „Das pralle Leben inspiriert mich“, sagt Anna-Luise Oechsler. Besonders beim Tryptichon hat sie dabei einer ihrer jüngsten Ausstellungsorte stark beeinflusst. „Im Bamberger Kesselhaus war die Kraft der Frauen zu spüren, die in der Wäscherei gearbeitet haben“, beschreibt Oechsler den kreativen Prozeß.
Die Anregungen für ihre großformatige und farbgewaltige Malerei liefern ohnehin stets Beobachtungen der sinnlich wahrnehmbaren Umwelt. Ganz gleich, ob es sich um alte Mauern, verfallende Scheunen, Bergketten, die sich am Horizont mit den Wolken vereinen, um farbiges Treiben auf Märkten oder den Umzug eines Kindergartens handelt. Das und vieles mehr wird von ihr aufgenommen und beim Malprozess umgestaltet, um das Wesentliche der sinnlichen Eindrücke herauszuarbeiten.
Unter dem Einfluss ihrer Gefühle und Stimmungen werden Farben und Formen gesetzt, die den Bildern Dynamik und Spannung verleihen. Im Verlauf der Entstehung eines Bildes lösen sich ursprünglich geschlossene Formen auf und ineinanderfließende Farben beherrschen das Bild. Die Arbeiten auf Leinwänden in allen Größen werden mit kräftigen Farben in Acryl und mit Pigmenten gemalt, wobei auch weitere Materialien wie zum Beispiel Sand und Papier zum Einsatz kommen.
Mit über 60 Jahren hat Anna-Luise Oechsler begonnen an der Faber-Castell-Akademie zu studieren. Im Laufe der vierjährigen Ausbildung dort haben sie die Dozenten ermutigt, mehr und mehr an abstrakten Bildern zu arbeiten. Sie absolvierte zahlreiche Seminare bei Malern in Oberbayern und verfeinerte so ihre Technik.
Bis heute hat die vielfach ausgezeichnete Malerin zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland bestritten. Zu sehen bis 2. Oktober täglich von 9 bis 18 Uhr im „Kunstraum“ der Evangelischen Stadtkirche.
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