Florian Tuercke stellt in Schwabach aus
Im Spannungsfeld von Raum und Klang
4.8.2022, 13:42 UhrFlorian Tuercke hat dafür aus seiner Werkstatt musikalische Skulpturen, Objekte und Installationen mitgebracht, die im Spannungsfeld von Raum und Klang angesiedelt sind. Sie stellen eine Mischung aus künstlerisch gestaltetem Saiten-Instrument und elektronisch gesteuertem Klangkörper dar. Die Besucher der Galerie wird ein Klangteppich empfangen, der als sich fortentwickelnde Komposition angelegt ist und in den politische Botschaften eingewebt sind. Vernissage ist heute Abend um 19 Uhr.
Tuercke präsentiert sich auch am Samstag während der Goldschlägernacht. Dann als Musiker. Mit der von ihm selbsterfundenen und -gebauten „Long Board Harp“, auf Deutsch „Langbrett-Zither“, wird er ab 18.30 stündlich eine Kostprobe von deren Klangumfang und seines Könnens als Musiker geben. Der an der Nürnberger Akademie ausgebildete Künstler spielt seit 35 Jahren Gitarre.
Die Musik, die in der Galerie erklingen wird, hat Tuercke auf besondere Weise angelegt. Einerseits werden Walgesänge und Vogelgezwitscher eingespielt. Andererseits steuern die Daten der Temperaturkurve seit 1850 die Tonerzeugung aus der „Schwarzen Stupa“. Tuercke will damit auf den Klimawandel, das Artensterben und den zunehmenden Schiffsverkehr auf den Weltmeeren aufmerksam machen, der die Wale gefährdet, weil er sie zum Verstummen bringt.
„Schwarze Stupa.“ Der Name des preisgekrönten Werks, das 2021 in der Stadtkirche hing und dort vom Publikum per Handy gesteuert werden konnte, verwirrt einigermaßen. Schließlich ist der Klangkörper eine vergoldete Mischung aus fränkischer Kirchturmspitze und orientalischer Kuppel. Eigentlich ist eine Stupa ein buddhistisches Bauwerk, das Buddha selbst und seine Lehre symbolisieren soll. Sofern man bei dessen Bau allerdings zwingende Regeln nicht einhält, verliert es seine Heilsversprechen und wird zur „Schwarzen Stupa“. Eine unbedeutende Hülle ohne Inhalt. Finnissage mit Performance in der Städtischen Galerie am 21. August um 15 Uhr.