Podiumsdiskussion

Streit um Straßenbenennung: Experten diskutieren über NS-Vergangenheitsaufarbeitung in Allersberg

10.10.2024, 15:00 Uhr
"Wilhelm-Burkhardt-Straße" steht auf einem Straßenschild in einem Neubauviertel der Gemeinde Allersberg (Landkreis Roth).

© Daniel Karmann/dpa "Wilhelm-Burkhardt-Straße" steht auf einem Straßenschild in einem Neubauviertel der Gemeinde Allersberg (Landkreis Roth).

Die Initiative "Allersberg ist bunt" und die Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg laden für Donnerstag, 17. Oktober, gemeinsam zu einem Informations- und Diskussionsabend nach Allersberg ein. Unter dem Titel "Deutsche Erinnerungskultur: Welche Verantwortung tragen Kommunen für die Aufarbeitung der NS-Zeit? Das Beispiel der Wilhelm-Burkhardt-Straße" kommen hochkarätige Referentinnen und Referenten zu einer Podiumsdiskussion zusammen.

Zu den Teilnehmenden zählen Dr. Ludwig Spaenle, Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe, die Bezirksheimatpflegerin Dr. Annett Haberlah-Pohl, der stellvertretende Vorsitzende der Allianz gegen Rechtsextremismus, Dieter Rosner, sowie der Historiker Gregory Bey von der Uni Erlangen. Letzterer wird eine Zusammenfassung der Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Arbeit zu Wilhelm Burkhardt vorstellen.

Die Podiumsdiskussion wird moderiert von Michael Husarek, Chefredakteur der Nürnberger Nachrichten. Eingeladen wurde auch Allersbergers Bürgermeister Daniel Horndasch, der jedoch abgesagt hat, weil er die Themensetzung für zu einseitig hält und die Seriosität der Bachelorarbeit Gregory Beys anzweifelt.

Heftig umstrittene Benennung einer Straße in Allersberg

Anlass für die Veranstaltung ist die in der Marktgemeinde und weit darüber hinaus heftig umstrittene Benennung einer neuen Straße in Allersberg nach Wilhelm Burkhardt. Dieser war unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg kurzzeitig Bürgermeister, zuvor aber Mitglied in der SA und weiteren NS-Organisationen.

Der Fall sorgte bundesweit für Aufsehen und Schlagzeilen. Eine breite Öffentlichkeit soll den Initiatoren des Abends zufolge nun die Möglichkeit bekommen, sich über den Sachverhalt zu informieren und eine Meinung zum Thema zu bilden.

Nach der Podiumsdiskussion besteht Gelegenheit, Fragen zu stellen. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 17. Oktober, um 19 Uhr im Saal des Kolpinghauses, Marktplatz 10, in Allersberg statt. Die Teilnahme ist kostenlos, eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.

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