Da schien noch alles in bester Ordnung: Geschäftsführer Michael Eitel (rechts) und Prokurist Gerhard Förthner im November 2024 beim Aufbau des "Fabrikverkaufs".
© Robert Gerner
Da schien noch alles in bester Ordnung: Geschäftsführer Michael Eitel (rechts) und Prokurist Gerhard Förthner im November 2024 beim Aufbau des "Fabrikverkaufs".

Insolvenz

Rother Christbaumschmuckfabrik ist pleite: Wie geht es bei Riffelmacher & Weinberger weiter?

Diese Nachricht überrascht: Die traditionsreiche Firma Riffelmacher & Weinberger ist insolvent. Das Amtsgericht Nürnberg hat die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen der Christbaumschmuck-Fabrik GmbH & Co. KG angeordnet und Rechtsanwalt Daniel Barth von der Pluta Rechtsanwalts GmbH zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Barth erklärte in einer Pressemitteilung, die am Mittwochnachmittag verschickt wurde: "Die wichtigste Nachricht für die Kunden ist: Der Geschäftsbetrieb wird uneingeschränkt fortgeführt. Der Handel mit Dekorationsartikeln läuft ohne Unterbrechung weiter. Alle Produkte von Riffelmacher & Weinberger sind wie gewohnt für die Großhändler und damit im Einzelhandel verfügbar."

Auch im Showroom im Rother Gewerbegebiet und im Showroom in Brühl bei Köln sind die saisonalen Dekorationsartikel weiterhin für die Kunden ausgestellt.

Einigung mit Glüubigern oder steigen Investoren ein?

Der vorläufige Insolvenzverwalter hat sich gemeinsam mit dem Wirtschaftsjuristen Maximilian Wanko einen Überblick über die finanzielle Situation des Unternehmens verschafft und Gespräche mit Geschäftspartnern geführt.

Riffelmacher & Weinberger verfügt in seinem rund 10.000 Quadratmeter großen Zentrallager in Roth über ein umfangreiches Sortiment an Advents- und Weihnachts- sowie Osterartikel. Aktuell beschäftigt das Unternehmen 42 Mitarbeiter. Die Weihnachtsartikel sorgen dabei für etwa zwei Drittel des Umsatzes.

"Unser Ziel ist es, eine Lösung im Sinne des Unternehmens, der Gläubiger und der Mitarbeiter zu finden", erklärt Rechtsanwalt Barth laut Pressemitteilung. Möglich sei unter anderem eine Investorenlösung, die den Betrieb nachhaltig sichert. Auch eine Einigung mit den Gläubigern im Rahmen eines Insolvenzplanes sei grundsätzlich denkbar. "Wir werden alle Optionen sorgfältig prüfen", ergänzt er.

Gehälter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesichert

Die Gehälter der Mitarbeiter sind über das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert. Der vorläufige Insolvenzverwalter hat die Insolvenzgeldvorfinanzierung bereits in die Wege geleitet. Damit werden die Gehälter weiter wie gewohnt ausgezahlt.

Riffelmacher & Weinberger (R&W) ist traditioneller Großhändler und Produzent für saisonale Dekorationsartikel. Aufgrund des gesamtwirtschaftlichen Umfelds und rückläufiger Umsätze hatte sich das Unternehmen wegen Liquiditätsschwierigkeiten gezwungen gesehen, einen Insolvenzantrag zu stellen.

Der junge Geschäftsführer Michael Eitel, der erst 2024 zu Riffelmacher & Weinberger gekommen war, ist optimistisch, was die Zukunft angeht: "Als Unternehmen bieten wir unseren Handelspartnern einen sehr guten und individuellen Service und intensive persönliche Betreuung. Unser Sortiment wird kontinuierlich mit viel Hingabe neu kreiert, und wir arbeiten bereits intensiv an der neuen Kollektion für 2025. Wir wollen die Chance nutzen, unseren Betrieb im Rahmen des Verfahrens zukunftsfähig aufzustellen und werden den vorläufigen Insolvenzverwalter bestmöglich unterstützen", wird er in der Pressemitteilung zitiert. R&W stehe für hohe Qualität, Zuverlässigkeit und Servicebereitschaft seit über 100 Jahren.

Seit Gründung im Jahr 1921 ist R&W bis heute in Familienhand.

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