Antifaschistische Gruppen rufen auf

Proteste gegen die AfD im Hippodrom: In Greding wächst der Widerstand - das ist diesmal geplant

11.12.2024, 11:00 Uhr
Etwa 300 Gegendemonstranten zogen bereits bei der jüngsten AfD-Tagung Ende November in Greding zunächst an der Veranstaltungshalle vorbei und dann zur Abschlusskundgebung vors Rathaus.

© Lynn Ries Etwa 300 Gegendemonstranten zogen bereits bei der jüngsten AfD-Tagung Ende November in Greding zunächst an der Veranstaltungshalle vorbei und dann zur Abschlusskundgebung vors Rathaus.

Das Bündnis "Kein Raum der AfD" ruft gemeinsam mit "Greding ist bunt" und "Bündnis Nazistop" für Samstag, 14. Dezember, erneut zu Protesten gegen die Aufstellungsversammlung der bayerischen AfD im "Hippodrom" in Greding auf. Ab 8 Uhr soll eine Kundgebung an der Industriestraße stattfinden, später wird ein Demonstrationszug am Tagungsort der AfD vorbeigehen und in die Stadt laufen.

Samira Thompson, Sprecherin des antifaschistischen Bündnisses, sagt laut einer Pressemitteilung der Initiative "Greding ist bunt": "Bei ihrem Landesparteitag im November hat die AfD die sogenannte ,Remigrations-Resolution‘ verabschiedet, nach der unzählige Menschen allein aus Bayern deportiert und Schutzsuchenden dringend benötigte Hilfe verwehrt werden soll. Das bezeichnen wir als das, was es ist: die Vorbereitung zu rassistisch motivierten ethnischen Säuberungen. Gegen diesen Antrag gab es nur eine Gegenstimme, die bayerische AfD steht also geschlossen hinter dem Beschluss. Das Gerede von verschiedenen ‚Flügeln‘ in der Partei ist längst überholt, alle Teile der Partei sind extrem rechts einzuordnen und befürworten, ermöglichen und planen menschenfeindliche Politik. Bei der Aufstellungsversammlung werden also die Personalien bestimmt, die die rassistische Politik der AfD in Zukunft umsetzen sollen. Und schon jetzt vergeht kaum eine Woche ohne Schlagzeilen, was die AfD als Nächstes plant oder bereits umsetzt: Das reicht von Einschneidungen im Selbstbestimmungsrecht von Frauen und queeren Personen über ihre Körper, rassistische Resolutionen und antisemitische Verschwörungserzählungen bis hin zu Kontakten in den Rechtsterrorismus."

Das sei Grund für weiteren Protest, so erklärt Thompson: "Uns macht das vor allem wütend. Wir wollen und werden nicht tatenlos zusehen, wie die AfD plant, unsere Freund*innen, Nachbar*innen, Kolleg*innen und Mitstreiter*innen in unseren Bündnissen zu deportieren. Deshalb rufen wir dazu auf, sich unserer Demonstration anzuschließen und der AfD entschlossen zu zeigen, dass wir ihre Menschenfeindlichkeit nicht hinnehmen. Wir stehen für eine offene Gesellschaft, in der alle Menschen in all ihren Unterschieden Platz haben. Das wollen wir mit unserer Kundgebung deutlich machen: Wir sind bunt, wir sind vielfältig, bei uns haben verschiedenste Menschen und Meinungen Platz - Menschenfeindlichkeit und die Abwertung von Menschen aufgrund ihrer Identität jedoch auf keinen Fall."

Das Bündnis mobilisiert deshalb überregional für die Demonstration am 14. Dezember und hofft "auf entschlossenen und starken Protest".

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